Verein „archEtrans“
„Childrens Drawings“: Die Welt mit Kinderaugen gesehen
Der international aktive Karlsruher Verein „arch-E-trans“ präsentiert jetzt Ergebnisse eines 2017 gestarteten Mal-Projekts mit Teilnehmern aus Paris, Nancy, Halle, Frankfurt am Main, Temeswar, Tel Aviv, Jerusalem, Maputo, Kiew und Karlsruhe
Karlsruhe (sj) – Kinderzeichnungen aus sieben Ländern sind Teil des ungewöhnlichen pädagogischen, bau- und interkulturellen Vorhabens, das Ende 2017 im Karlsruher ZKM, dem Zentrum für Kunst und Medien als Idee der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Jetzt liegen die Ergebnisse des Mal-Projekts vor: „Childrens Drawings“, so lautet der Titel. Die Welt mit Kinderaugen gesehen. Einer der maßgeblichen Initiatoren, Hans Robert Hiegel, stellte diese in einer knapp 70 Seiten umfassenden Broschüre vor.
Es ist Teil eines umfassenden internationalen Dialogs in Frankreich, Deutschland, Israel, Italien, Palästina, Rumänien, Ukraine und Mosambik. Mit Beteiligten aus Paris, Nancy, Halle, Frankfurt am Main, Temeswar, Tel Aviv, Jerusalem, Maputo, Kiew und Karlsruhe. Der 1999 entstandene Verein arch-E-trans, der von Architekten wie Hiegel getragen wird, befasst sich auch mit interreligiösen und interkonfessionellen Fragen. Erstmals stehen dabei nun Kinder im Mittelpunkt: Wie sehen die kleinsten der Kleinen die Gebäude, von denen sie umgeben sind? Wie nehmen Kinder ihre Umwelt wahr? Es sind Moscheen, Synagogen – aber auch Bilder vom Krieg in der Ukraine, mit denen sich die Vier- bis zwölfjährigen aus den beteiligten Städten beschäftigt und ihre Überlegungen in bunte Bilder einfließen lassen haben.
140 Zeichnungen insgesamt sind in den sieben beteiligten Städten entstanden
Bunte Bilder aus jüdischen, christlichen, moslemischen und weltanschaulich neutralen Kindergarten sind dabei „unter einem Dach“ versammelt. In Tel Aviv etwa wurden Zeichnungen im Arab-Jewish-Community-Center gezeigt, in Nürnberg bei der Künstlerkolonie Schnackenhof – in Spontanaktionen auch vor der Kathedrale in Lyon und in Paris am Kindergarten selbst. Hans Robert Hiegel arbeitet über den Verein „arch-E-trans“ seit Jahren schon mit internationalen Architekten, Malern und anderen Künstlern. Die Bilder des Projekts aus Kiew, das damals in einem gerade begonnenen Krieg noch heftig unter Beschuss stand, wurden am 2.März gemalt. Die ukrainischen Nationalfarben, Herzen und Blumen sind Bestandteil. Die Bilder aus der ukrainischen Hauptstadt, sagt Hiegel, seien „ein Zeichen der Hoffnung“.
Das in Karlsruhe mit beteiligte Institut für Kunst an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, geleitet von Professor Lutz Schäfer, machte „Moschee, Kirche, Synagoge“ zum Thema der Werke. Sie stammen von Kindern, die einen PH-eigenen Kindergarten besuchen. Auch ein zweiter Kindergarten im Karlsruher Stadtteil Rüppurr war an dem Mal-Projekt beteiligt. „arch-E-trans hat aus spannenden Themen der Gegenwart ein internationales Kunstprojekt gemacht“, sagte der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) bei der Überreichung eines der ersten Exemplare der knapp 70-seitigen Broschüre, die das fünfjährige Projekt beschreibt. Mentrup regt an, dass eine Auswahl an Bildern eventuell im kommenden Jahr im ZKM gezeigt werden kann. Teilweise wurden einzelne der Bilder schon in Paris, Barcelona, Thun, Nürnberg gezeigt. S. Jehle
Bezug: Die Broschüre „Childrens Drawings“ mit dem Unter-Titel „Festhalten und Neugestalten. Provokation zur Courage“ kostet 14 Euro und ist im Buchhandel erhältlich (Herausgeber: arch-E-trans und ‚mens architecturae editors‘) ISBN 978-3-923222-18-6
Autor:S. Jehle aus Karlsruhe |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.