Erfolgreicher Test
Fremdstoffdetektor in der Karlsruher Bioabfallsammlung
Karlsruhe. Trotz aktueller Infokampagne: Immer noch ist der Bioabfall in Karlsruhe stark mit Fremdstoffen belastet. Vom 17. bis zum 20. Juni testete das Team Sauberes Karlsruhe (TSK) erneut in Teilen der Stadt einen elektronischen Störstoffdetektor bei der Bioabfallsammlung.
Für Test getrennt gesammelt
Biotonnen mit einem hohen Anteil metallhaltiger Abfälle aktivieren beim getesteten Detektionssystem einen Schüttungsstopp. Der Inhalt der nicht geleerten Biotonnen wurde für den Test getrennt gesammelt. 1,7 Tonnen der insgesamt am Testtag erfassten 24 Tonnen Bioabfall waren mit Restmüll- und Wertstoffen so extrem verunreinigt, dass sie als Restmüll entsorgt werden mussten. Sie gingen für ein umweltfreundliches Recycling verloren.
Vor allem Plastiktüten und Kunststoffverpackungen im Biomüll
Aber auch der Bioabfall, der den Test durch das Detektionssystems bestanden hatte, enthielt noch einen Fremdstoffanteil von 5,8 Gewichtsprozent. Die daraus für eine Sortieranalyse entnommene Stichprobe von 500 Kilogramm stammte aus Stadtteilen mit vielen Mehrfamilienhäusern. Insgesamt befanden sich rund 29 Kilogramm Fremdstoffe im analysierten Bioabfall. Den größten Anteil hatten dabei mit 80 Prozent Plastiktüten und Lebensmittelverpackungen aus Kunststoffen. Die Biokunststoffbeutel, deren Einsatz im Stadtgebiet nicht erlaubt ist, hatten einen Anteil von rund 5 Prozent.
Der Test hat gezeigt, dass das Detektionssystem zuverlässig metallhaltige Fremdstoffe erkennt. Er eignet sich deshalb vor allem für Gebiete, in denen viel Restmüll und Wertstoffe im Bioabfall landen. Aber auch in Gebieten mit besserer Bioabfallqualität können wenige Behälter mit vielen Fremdstoffen eine ganze Ladung Bioabfall verderben. Zusätzliche Sichtkontrollen sind wegen der vielen Plastiktüten weiterhin notwendig.
Künftig zwei Sammelfahrzeuge mit Detektoren
Das Team Sauberes Karlsruhe beabsichtigt, zwei Sammelfahrzeuge dauerhaft mit Fremdstoffdetektoren auszustatten und diese zunächst rotierend im gesamten Stadtgebiet einzusetzen. Zusätzlich werden ab Herbst 2024 verstärkt Sichtkontrollen durchgeführt werden. Ziel ist die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu Fremdstoffgehalten in Bioabfällen, die ab Mai 2025 in Kraft treten. Sollten dann die Karlsruher Bioabfälle bei der Anlieferung in der Verwertungsanlage Fremdstoffgehalte von über 3 Gewichtsprozent aufweisen, kann die Anlage die Annahme verweigern.
Folgen für Bürger werden teuer
Der abgelehnte Abfall müsste von Bürgerinnen und Bürger in diesem Fall teuer als Restmüll entsorgt werden, was sich langfristig auf die Müllgebühren niederschlagen würde, besonders, wenn Extra-Abholungen nötig würden.
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.