Blick in den Karlsruher Untergrund / Tunnelausbau nimmt Gestalt an
Gleisbauer sind in Richtung Mühlburger Tor unterwegs

Gleisbau an zwei Enden: In Richtung Westen und wie hier an der Rampe Durlacher Allee | Foto: Kasig
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  • Gleisbau an zwei Enden: In Richtung Westen und wie hier an der Rampe Durlacher Allee
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Karlsruhe. Der Gleisbau vom unterirdischen Gleisdreieck Marktplatz in Richtung Westen durch die Haltestellen Lammstraße und Europaplatz hindurch und in den Tunnelabschnitten zwischen den Haltestellen in Richtung Rampe läuft: Die Arbeiter im Stadtbahn- und Straßenbahntunnel haben begonnen, die Unterschottermatten in Längsrichtung zunächst auf einer Fahrweghälfte zu verlegen und seitlich an den Notwegen hochzuziehen. So wird wirkungsvoll verhindert, dass sich der Körperschall, den die fahrenden Bahnen auf den Gleisen verursachen, auf den Beton des Tunnels und der Haltestellen überträgt und damit auch auf die angrenzenden oberirdischen Gebäude.

Die nächsten Schritte beim Gleisbau sind vorgezeichnet: Auf die halbseitig verlegten Unterschottermatten wird Schotter aufgeschüttet, darauf wiederum werden die Schwellen gelegt, die mit den jetzt schon auf den Notwegen und Bahnsteigen seitlich gelagerten Schienen verschraubt werden. Auf diesen Gleisen werden dann sogar noch die Schwellen und Schienen für die andere Hälfte des Fahrwegs montiert. Sind auch auf dieser zweiten Hälfte Unterschottermatten geklebt und Schotter eingebracht, werden die vormontierten Gleise und Schwellen dann „nur“ noch von der einen Seite in ihre endgültige Lage umgehoben. Der Gleisbau im West-Ast soll etwa Ende Juni abgeschlossen sein – danach folgt dann auf dem Süd-Ast der Gleisbau zwischen Gleisdreieck unter dem Marktplatz durch die Haltestellen Marktplatz, Ettlinger Tor und Kongresszentrum durch bis zur Rampe, die in der Ettlinger Straße auf Höhe der Augartenstraße endet.

Auf dem Süd-Ast sind aber schon die Handwerker mit den Betonwerksteinen für die Haltstellengestaltung unterwegs: Unter dem Marktplatz werden die Bahnsteige mit dem hellen Kunststein belegt. Am Europaplatz – also in der westlichsten der sieben neuen unterirdischen Haltestellen – erhalten die Wände auf der aufwändigen Unterkonstruktion aus senkrechten und waagerechten Stahlschienen ihre Verkleidung.

In der Lammstraße steht ebenso wie in den Haltestellen Durlacher Tor und Kronenplatz bereits das Raumgerüst: Einerseits lässt es Platz, um darunter den Gleisbauern ihre Arbeit zu ermöglichen. Andererseits ermöglicht es den Trockenbauern, an die Wände oberhalb einer Höhe von vier Metern und an die Deckenunterseite der Haltestellen zu kommen, um dort die Verkleidung aus Blähglasgranulat anzubringen.

Aufwändig sind die elektrischen Montagen: Der Strom aus der Oberleitung für die Bahnen muss später ebenso bereitgestellt werden wie der Strom für die Haltestellenbeleuchtung, für Notlicht oder eben auch für die Signalisierung der Fahrtechnik oder gar der Brandschutzeinrichtung. Laufend sind deshalb die Elektriker unterwegs, um die entsprechenden Kabel zu ziehen und in den Haltestellen zu den Technikräumen zu führen, in denen sich die entsprechenden Schaltschränke finden.

Ein weiteres Kapitel sind die Aufzüge und die rund 60 Fahrtreppen: Sie werden Stück für Stück montiert und an die elektrische Installation angeschlossen.

Der Umbau der Kriegsstraße, die eine neue oberirdische Gleistrasse erhält und einen darunter liegenden Autotunnel, geht planmäßig voran: Im Baufeld O 2 beidseits neben sowie unter dem Mendelssohnplatz sind im Betonbau inzwischen nicht nur Abschnitte der Tunnelsohlen entstanden, sondern auch bereits die ersten Außenwände sowie später die Richtungsfahrbahnen trennende Tunnel-Mittelwände. Das Baufeld W 3 liegt – planmäßig – etwas zurück: Zwischen Lammstraße und Ettlinger Tor entsteht abschnittsweise die Tunnelsohle. Im östlichen Bereich dieses Baufelds beginnt in wenigen Tagen die Dichtigkeitsprüfung: Dabei wird in der seitlich durch in Schlitzwände eingestellte Spundwände sowie Bohrpfahlwände und von unten durch eine Weichgelsohle abgedichteten Baugrube untersucht, ob die Baugrube dicht ist. Ist das der Fall, wird der Erdaushub bis zur zweiten Ankerlage und damit unterhalb des Grundwasserpegels fortgesetzt.

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Jo Wagner

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