ART 2024 Karlsruhe
Hans Platschek-Preis 2024 geht an Berliner Künstlerin Paula Doepfner
Paula Doepfner verbindet in ihren Zeichnungen Bild und Schrift, Kunst und Wissenschaft,
aber auch Vergangenes und Gegenwärtiges, auf eine einzigartige Weise.
Nur bei genauester Betrachtung sind die Texte in ihren Werken lesbar.
Sie fordern die extreme Nahsicht ein, auch wenn die Fernsicht ihre eigene Gültigkeit hat,
und sind Inspiration und Mahnung zugleich.
Ihre Arbeit „I got nothing, Ma, to look up to“ zitiert Alwin Mayers Buch
„Vergiss Deinen Namen nicht – Die Kinder von Auschwitz“, das das Schicksal
der Kinder des Konzentrationslagers festhält. Mit dieser und anderen Zeichnungen
setzt Doepfner sich mit unserer Gesellschaft auseinander und zeigt auf beeindruckende
und erschreckende Weise, dass die Themen ihrer Arbeiten brandaktuell sind.
Aus der Begründung von Marion Ackermann.
Laudatio hält Dr. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
„Eine beeindruckende Aktualität“ attestiert Marion Ackermann den Text-Zeichnungen
von Paula Doepfner, Jahrgang 1980, in Berlin zuhause.
Die Künstlerin war Meisterschülerin von Rebecca Horn an der Universität der Künste
in Berlin und setzt sich mit Krisen und Kriegen auseinander.
Sie gilt folglich als existentiell orientierte Zeichnerin.
Dabei bewegt sie sich auf literarischen Spuren von Schriftstellern wie Paul Celan und Robert Musil.
Marion Ackermann wurde von der Preisverleiherin - der Hamburger Hans Platschek Stiftung -
eingeladen, als Solo-Jurorin eine Persönlichkeit für den Preis 2024 zu nominieren.
Im Werk Paula Doepfners, dass oft aus gesprochenem Wort und bildnerischem Schaffen besteht,
stellt sich eine kongeniale Beziehung zu Hans Platschek her.
Paula Doepfner ist aktuell bis zum 28. Januar 2024 mit einer Ausstellung,
„Darkness at the break of noon“, im Residenzschloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vertreten.
Eindrucksvoll wird die Preisträgerin, die an der Charité in Berlin immer wieder bei Obduktionen
zuschaut und Skizzen macht, für die große Öffentlichkeit dokumentieren,
dass Kunst sehr viel mehr ist, als schöne Bilder zu schaffen. Ganz im Sinne von Hans Platschek.
Ihr Werkzeug ist ein Schreibstift mit 0,1 mm Durchmesser.
Autor:Michael Bartholomaeus aus Karlsruhe |
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