Bernd Gnann im Podcastgespräch
„Mein Theater bekommt die wenigsten Zuschüsse und hat den meisten Erfolg.“
Im 35. Podcast der Freien Wähler und FÜR Karlsruhe Fraktionsgemeinschaft trifft Stadträtin Petra Lorenz den Chef des renommierten Karlsruher Kammertheaters Bernd Gnann. Bekannt wurde er durch seine vielfältigen Tätigkeiten als Unternehmer in Gastronomie, Kunst und Kultur:
„Ich bin vor 14 Jahren nach Karlsruhe gekommen, um das Kammertheater zu übernehmen. Es hat sich dann so entwickelt, dass viele Unternehmen auf mich zugekommen sind und gefragt haben, wie ich es geschafft habe, die Zuschauerzahlen zu verdreifachen und die Einnahmen zu verzehnfachen. Danach hat sich das eine und das andere ergeben und so bin ich bei anderen Unternehmen eingestiegen“ so Gnann. Er setzt sich dafür ein, dass die Menschen wieder vermehrt in die Stadt kommen und die Kultur genießen. Er betont die Wichtigkeit, dass das Publikum hochwertige Produktionen sieht und Schauspieler angemessen entlohnt werden. Zudem spricht er über die enge Verbindung zwischen Gastronomie und Kultur und wie beide Bereiche zum Erfolg einer Stadt beitragen können.
Trotz seines Erfolgs und der positiven Auswirkungen seines Unternehmens auf die lokale Wirtschaft, fühlt sich Gnann von den Kulturvertretern der Stadt nicht ausreichend wertgeschätzt:
„Ich will die Leute begeistern. Ich will die Leute zum Lachen und zum Weinen bringen. Trotzdem bin ich immer wieder überrascht, dass die Kultur von den Vertretern der Stadt nicht gesehen wird. Die waren noch nie bei mir im Theater, aber treffen Entscheidungen über das Kammertheater“.
Es wird in der Zukunft zu Kürzungen in den städtischen Zuschüsse geben, was besonders die Kultur treffen wird. Der Haushalt ist für die nächsten Jahre „auf Kante genäht“ und erlaubt keine hohen Ausgaben. Das Kammertheater, was in den vergangenen Jahren sehr gut gewirtschaftet hat, sollen die Zuschüsse besonders gekürzt werden: „Wir werden hier für unseren Erfolg bestraft. Wenn man mir von den Zuschuss von 200.000 Euro 75.000 Euro kürzt, dann fehlen am Ende 5 bis 6 % des Gesamtumsatzes. Für jeden Unternehmer wäre das ein Genickbruch“, so Bern Gnann und weiter: „Wir finden bei den Entscheidungsträgern keine Beachtung und werden ignoriert. Wir werden jetzt aus der Nach-Corona-Zeit mit einem Minus von 270.000 Euro kommen.“
Die Kritik an den Entscheidungsträgern in der Stadtverwaltung sowie die Hintergründe des Unternehmertums in Karlsruhe bietet einen spannenden Einblick in die Lage der Kultur in Karlsruhe und zeigt die vielfältigen Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft. Erfahre mehr über die aktuellen Entwicklungen und die Visionen von Bernd Gnann für die Zukunft der Kultur in Karlsruhe!
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