„Wir haben es verbockt“
Mülldesaster wird Thema im Gemeinderat
Seit Jahresbeginn obliegt die Müllabholung und -entsorgung in Karlsruhe dem Unternehmen "Knettenbrech + Gurdulic" (K+G). Doch die Auslagerung an einen privaten Anbieter hat bisher mehr Probleme verursacht als die erhoffte Entlastung gebracht. Insbesondere wurden Wertstofftonnen, die sich weiter als 15 Meter vom Müllfahrzeug befanden, oft nicht geleert – ein Umstand, der den städtischen Richtlinien entspricht, die einen Abholradius von 15 Metern festlegen. Das Team Sauberes Karlsruhe hatte in ihrer Arbeit den Vollservice geleistet und auch Mülltonnen außerhalb des Abholradius geleert, obwohl dies den eigenen Richtlinien widersprach.
"Knettenbrech + Gurdulic" (K+G) hält sich an die städtische Satzung, was bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Verwirrung und Unmut sorgt.
Stadtrat Friedemann Kalmbach (FÜR Karlsruhe) macht den schlecht ausgehandelten Vertrag mit "Knettenbrech + Gurdulic" für das Mülldesaster verantwortlich: „Wir als Stadt haben hier versagt. Unser Team Sauberes Karlsruhe hat sich nicht an unsere eigenen Vorgaben gehalten und jeden Standort einer Mülltonne bedient. Jetzt sind wir überrascht, dass ein privater Betreiber sich strikt an unsere Satzung hält und den Müll nicht entsorgt, wenn er sich laut unseren Regeln zu weit entfernt befindet."
Der Gemeinderat hat nun Maßnahmen ergriffen, um dem Mülldesaster entgegenzuwirken. Durch eine zusätzliche Zahlung von eine Million Euro an "Knettenbrech + Gurdulic" (K+G) soll der Vollservice wiederhergestellt werden.
"Das bedeutet für viele Bürgerinnen und Bürger eine Gebührenerhöhung – egal, ob die Wertstofftonne nun abgeholt wird oder nicht. Denn für 6000 Standorte fehlt noch immer eine Lösung. Deshalb hat unsere Fraktion dem Vorschlag der Stadtverwaltung nicht zugestimmt", so Stadträtin Petra Lorenz (Freie Wähler)
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