Cannes Shortfilm Award
Nadine Knobloch gewinnt Schauspielpreis
Die Karlsruher Schauspielerin Nadine Knobloch hat beim letzten Cannes Shortfilm Award im Mai 2022 den "Best Actress Award" für ihre Leistung im Kurzfilm "Der Zirkel" gewonnen.
Wochenblatt-Reporter Heinz Schablowski sprach mit der talentierten Schauspielerin.
Wie ist es, einen Preis wie den Cannes Shortfilm Award zu gewinnen?
Großartig! Einen Preis zu gewinnen, bedeutet, dass es irgendwo ein Publikum gibt, dem es so gut gefallen hat, dass es die Arbeit als preiswürdig ansieht. Beim Dreh selbst weiß man ja nie so genau, ob und wie dieses Projekt überhaupt ankommen wird.
Und was bedeutet ein solcher Award für Ihre Schauspiel-Karriere?
Gerade als Schauspielerin ist es durchaus von Bedeutung, mit einem Preis ausgezeichnet zu werden.
Kurz zusammengefasst: Worum geht es bei „Der Zirkel“?
Helena, Anton und Tom führen eher langweilige Leben bis ihnen eines Tages zufällig ein uraltes, verschollen gegoltenes Artefakt in die Hände fällt, was die drei in höchste Gefahr bringt.
Wie herausfordernd war es, sowohl vor als auch hinter der Kamera zu arbeiten?
Eins von beiden ist eigentlich schon Arbeit genug. Hinter der Kamera muss man zu jedem Zeitpunkt alles im Blick haben und schnell auf alles reagieren können. Vor der Kamera muss man auf den Moment fokussiert sein, um der Rolle gerecht werden zu können.
Wie erklären Sie sich den großen Erfolg dieses TV-Piloten? Sie haben hier ja schon einige weitere Preise gewonnen…
Ich denke, dass dieser Pilot so beliebt ist, liegt in erster Linie an der Geschichte. Jeder Charakter hat einen Ansatzpunkt, mit dem man sich identifizieren kann. Es könnten Alltagssituationen sein. Und doch kommt noch etwas hinzu, was aus dem Alltagstrott ein Abenteuer macht. Etwas, das schwer zu fassen und trotzdem voller Faszination ist.
Karlsruhe liegt vielleicht etwas abseits der großen Filmproduktionsstätten in Berlin oder München. Ist dies für Ihre Arbeit ein Hindernis?
Kommt darauf an. Einerseits hat es Vorteile, wenn sich hier nicht Filmproduktion um Filmproduktion auf den Füßen stehen. Andererseits ist es teils ein echtes Problem, Leute für bestimmte Gewerke zu finden, was die Suche nach Teammitgliedern, die vor allem auch über die nötige Berufserfahrung verfügen gelegentlich doch sehr schwer macht.
Sie haben zusammen mit Oliver Langewitz das Buch Karlsruhe als Filmkulisse geschrieben. Was erwartet die Leserschaft darin und wie kamen Sie auf die Idee?
In dem Buch haben wir Produktionen aus den letzten 70 Jahren zusammengetragen, die entweder ganz oder zum Teil in Karlsruhe gedreht wurden. Dadurch, dass Karlsruhe kein Film Hot Spot ist, denken die meisten, hier wäre filmtechnisch nichts los. Das stimmt aber nicht. Tatsächlich hätten wir deutlich mehr als die 272 Seiten schreiben können, wenn wir wirklich alle Produktionen berücksichtigt hätten, die hier gedreht wurden.
Was macht den Reiz des Produktionsstandorts Karlsruhe aus?
Karlsruhe kann Großstadt sein, entweder schön oder auch heruntergekommen, es gibt einen Hafen, die Ausläufer des Schwarzwaldes sind ganz in der Nähe, das dörfliche Ambiente, sobald man aus der Innenstadt herauskommt. All das eignet sich für sehr viele Orte, die dargestellt werden sollen.
Am 1. Juli wurde in der Schauburg 15 Jahre Filmboard Karlsruhe gefeiert. Diese wurden auch stark von Ihnen geprägt. Wie war die Resonanz?
Wir haben einen Überblick über Projekte gegeben und einige Filme gezeigt. Was einigen wohl nicht so bewusst ist, ist, dass wir ja nicht nur Filme drehen, sondern vor allem auch viele Kooperationen im In- und Ausland betreuen/haben. Dazu kommen noch zahlreiche Veranstaltungen über das Jahr verteilt, z. B. unser Filmfestival Independent Days.
Autor:Heinz Schablowski aus Karlsruhe |
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