Belgischer Kurator und Hochschullehrer Jan Boelen gewählt
Neuer Rektor für die HfG Karlsruhe
Karlsruhe. „Ich freue mich, dass sich die zuständigen Gremien der Hochschule für Jan Boelen als neuen Rektor ausgesprochen haben. Ich bin sicher, dass er der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe mit seiner umfassenden internationalen Erfahrung sowohl im Hochschul- als auch im Design- und Kunstbereich wichtige Impulse für die weitere Entwicklung geben wird“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Petra Olschowski.
Am Transformationsprozess dieser innovativen und hochinteressanten Institution in den nächsten Jahren mitzuwirken, ist für den Belgier ausschlaggebend für sein Interesse und seine Bewerbung an der HfG Karlsruhe gewesen. „Not another art school“ ist sein Motto. Das bedeutet für ihn, das nach wie vor deutschland- und europaweit einzigartige Konzept der interdisziplinären Verbindung von Kunst, Design und Theorie sowie neuesten Technologien an der HfG Karlsruhe zeitgemäß zu übersetzen und gemeinsam mit allen Beteiligen an drängenden Themen der Zeit auszurichten. Für Boelen stellt die HfG Karlsruhe einen besonderen Ort dar, an dem die Fragen der Zukunft thematisiert und neu verhandelt werden können. Kunst und Design, Theorie und digitale Technologie sieht er als Werkzeuge, aber auch als eigenständige und lebendige Akteure, um durch eine komplexe und sich schnell verändernde Welt zu navigieren.
Der international tätige Kurator Jan Boelen wurde in einer gemeinsamen Sitzung von Senat und Hochschulrat am 29.04.19 bereits im ersten Wahlgang zum neuen Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe bestimmt.
Jan Boelen studierte Produktdesign in Limburg/ Belgien. Seit 2001 ist er unter anderem Artistic Director des Z33 House for Contemporary Art in Hasselt, Belgien und seit 2010 Head of Master Department Social Design an der Design Academy Eindhoven/Niederlande. Seit 2016 ist er Artistic Director of Atelier LUMA, Arles/Frankreich. 2017 war er Kurator der 4th Istanbul Design Biennial mit dem programmatischen Titel "Design as Learning. A School of Schools". Boelen ist außerdem Mitglied verschiedener Gremien und Ausschüsse, darunter auch im Beirat des V&A Museum of Design Dundee und des Creative Industries Fund in den Niederlanden. Er ist außerdem seit vielen Jahren Dozent an niederländischen und belgischen Kunsthochschulen und berät die CEOs und Vorstände von Philips Light und Vitra im Bereich Innovationen und möglicher Zukunftsstrategien.
Das Provincial Center for Visual Arts, heute bekannt als das Z33 House for Contemporary Art, reformierte Jan Boelen zu einem zeitgenössischen Labor, das neue Sichtweisen auf alltägliche Dinge ermöglicht. Das Z33 ist ein Treffpunkt für Experimente und Innovationen, in dem neue Ausstellungsformate zu zeitgenössischer Kunst und zeitgenössischem Design in Verbindung zu Architektur, Fashion oder Medien gezeigt werden. Boelens kuratorische Tätigkeit am Z33 beinhaltete unter anderem Kollaborationen mit Raf Simons, Dunne & Raby, Aldo Bakker und vielen anderen.
Für die LUMA Foundation entwickelte Boelen das Atelier LUMA in Arlés, ein neuartiges Experimentallabor für Design in einer erweiterten Definition. Atelier Luma ist ein Think Tank, eine Produktionswerkstatt und ein Lernnetzwerk, bei dem sich alles um nachhaltige Strategien angesichts der drängenden Fragen unserer Zeit dreht und wie Design als Instrument des Wandels nutzbar gemacht werden kann.
Jan Boelen löst zum kommenden Wintersemester Prof. Dr. Johan F. Hartle ab, der seit 2017 die Geschicke der Hochschule als kommissarischer Rektor leitet. Prof. Hartle hat als kommissarischer Rektor gemeinsam mit einem neuen Leitungsteam die Hochschule in den letzten anderthalb Jahren neu ausrichten können. Unter seinem Vorsitz haben Senat und Übergangsrektorat erfolgreich viele Weichen für die Zukunft der Hochschule gestellt. Mit der Eröffnung des Sommersemesters 2019 hat er die neuen Professorinnen und Professoren der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Projekte und neue Kooperationen bescheren dem Haus zudem ein gesteigertes Interesse in der Öffentlichkeit, weisen aber auch den Studierenden eine spannende Richtung in die Zukunft. Die Hochschule hat sich zudem mit vielen Kooperationen als starker Akteur in der Karlsruher Kreativlandschaft fest etabliert.
Autor:Jo Wagner |
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