Seiten- und Quereinstieg ins Lehramt
Pädagogische Hochschulen fordern eine bildungs-, fachwissenschaftliche und fachdidaktische Zusatzausbildung

Foto: David Manherz/Pädagogische Hochschule Karlsruhe
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Angesichts des aktuellen Lehrer:innenmangels in den Schulen wird zurzeit auch wieder über die Möglichkeiten diskutiert, Seiten- und Quereinsteiger zu rekrutieren. Die Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg - Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Ludwigsburg, Schwäbisch-Gmünd und Weingarten - fordern in diesem Zusammenhang eine bildungs-, fachwissenschaftliche und fachdidaktische Zusatzausbildung und sind gerne bereit, Lösungen zu entwickeln und Mitverantwortung zu übernehmen.

Gemeinsame Pressemitteilung der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg vom 18. Januar 2023:

Die Pädagogischen Hochschulen fordern eine bildungs-, fachwissenschaftliche und fachdidaktische Zusatzausbildung für den Seiten- und Quereinstieg ins Lehramt

Die Landesrektorenkonferenz (LRK) der Pädagogischen Hochschulen nimmt die Situation an den Schulen sehr ernst. Sie begrüßt daher die Pläne des Kultusministeriums, der aufgetretenen Mangelsituation mit sogenannten Quereinsteiger*innen ins Lehramt schnell zu begegnen. Ein solcher Quer- oder Seiteneinstieg ist angesichts einer antizipierten Unterversorgung mit Lehrkräften in den nächsten Jahren als zweitbeste Lösung – neben dem grundständigen Lehramtsstudium – zu betrachten.

Allerdings unterstreicht die LRK, dass auch solch ein Einstieg ins Lehramt bildungs-, fachwissenschaftlich und fachdidaktisch fundiert erfolgen muss. Auf dieser Prämisse fußen alle bisherigen länderspezifischen Programme und Modellversuche. Eine fundierte Qualifizierung gelingt nicht in Form einer methodischen Schnellbleiche bzw. eines reinen „trainings on the job“.

Eine solche nachhaltige und verantwortungsvolle Ausbildung von Lehrkräften muss von den hierfür einschlägigen Pädagogischen Hochschulen gestaltet und verantwortet werden. Nur mit soliden wissenschaftlichen Kenntnissen – zum Beispiel über kognitive, sozial-emotionale oder motivationale Entwicklungen der Lernenden einerseits und durch angemessene Reflexion großer gesellschaftlicher Aufgaben und Megatrends in Bereichen wie Demokratiebildung, MINT inkl. Künstliche Intelligenz oder Bildung für Nachhaltige Entwicklung andererseits – können Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler fachlich fördern und auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereiten. Auf dieser Basis können Heranwachsende zu kompetenten, mündigen und verantwortungsvollen Mitgliedern werden, die wir für eine zukunftsfähige Gesellschaft brauchen.

Umgekehrt erweist man den Menschen, die man ohne diese grundlegenden Qualifikationen in die Schulen entsendet, ohne die Chance, Kompetenzen in Bezug auf die eigene Resilienz und das Umgehen mit Klassen entwickeln zu können, einen Bärendienst und riskiert eine weitere Erhöhung der Teilzeitarbeitsquote und vorzeitiger Eintritte in den Ruhestand.

Gern übernehmen die Pädagogischen Hochschulen mit der für ihren Hochschultyp charakteristischen wesentlichen Fokussierung auf bildungsbezogene Forschung und Lehre Verantwortung für die wissenschaftliche Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern im Quer- und Seiteneinstieg. Sie sind bereit, praktikable und zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln, auszubringen und so Mitverantwortung zu übernehmen. Auch wenn die Entscheidung vieler Quer- und Seiteneinsteiger*innen fürs Lehramt möglicherweise nur die zweite Wahl war: Ihre Qualifikation sollte erste Wahl sein und allerhöchste Priorität durch Anbindung an die Pädagogischen Hochschulen erhalten.

Autor:

Regina Thelen aus Karlsruhe

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