Diskussion im Radlerforum über aktuelle Radverkerkehrsmaßnahmen und Planungen
Radstadt: "Karlsruhe will Top bleiben"

Rad-Unfallstatistik: Für den Kfz-Durchgangsverkehr ist der Zirkel verboten. Seit eine Sperrung dies durchsetzt, hat sich die Situation für den Radverkehr im Bereich Karl-Friedrich-Straße und Zirkel verbessert. | Foto: Stadt Karlsruhe
  • Rad-Unfallstatistik: Für den Kfz-Durchgangsverkehr ist der Zirkel verboten. Seit eine Sperrung dies durchsetzt, hat sich die Situation für den Radverkehr im Bereich Karl-Friedrich-Straße und Zirkel verbessert.
  • Foto: Stadt Karlsruhe
  • hochgeladen von Jo Wagner

Karlsruhe. "Wir sind Deutschlands Fahrradhauptstadt. Wir sollten den ersten Platz nutzen, um den Vorsprung weiter auszubauen", betonte Bürgermeister Daniel Fluhrer im jüngsten Radlerforum. Der strategische Überbau soll mit einem neuen BYPAD-Audit (Bicycle Policy Audit) neu justiert werden, erfuhr das Expertenforum. Am Freitag (11. Oktober) befasste dieses sich im Karlsruher Rathaus unter Leitung von Bürgermeister Daniel Fluhrer mit aktuellen Themen der Radverkehrspolitik.

Neuer Aktionsplan über BYPAD-Verfahren
Anders als beim ersten Beteiligungs- und Zertifizierungsverfahren im Jahr 2005, als Karlsruhe mit dem BYPAD-Verfahren die Radverkehrsförderung erstmals mit dem 20-Punkte-Programm gezielt in Schwung bringen wollte, können die Radakteure 14 Jahre später auf eine Stadt schauen, in der "die Radstadt Karlsruhe Top bleiben will". Mit dem BYPAD-Audit soll das Leitbild "Radverkehr als System" mit konkreten Maßnahmen und Zielen für die nächsten zehn bis 15 Jahre unterfüttert werden. Erstmals soll auch der Fußverkehr ins Verfahren einbezogen werden. Die beauftragte Planungsgemeinschaft Verkehr (PGV-Alrutz) hat daher für die Ist-Analyse einen ähnlichen Fragebogen erarbeitet. Der neue Aktionsplan soll von einer BYPAD-Gruppe im Wesentlichen in drei Workshops zwischen Januar und Mai nächsten Jahres erarbeitet werden.

Unfallstatistik 2018: Weniger Schwerverletzte, aber mehr Leichtverletzte
Standardthema im Radlerforum ist die Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Karlsruhe für Unfälle mit Rad-Beteiligung. 2018 gab es 588 Fahrradunfälle mit Personenschaden, seit 2010 (435 Fälle) steigt die Kurve stetig an. Dabei zeige die Statistik bei den Schwerverletzten (2018: 80, 2016: 96) eine rückläufige Tendenz, so Joachim Zwirner, Leiter des Referats Verkehr beim Polizeipräsidium Karlsruhe. Nach oben gehen jedoch die Zahlen bei den Leichtverletzten (2018: 544, 2016: 496). 287 Unfälle – und damit rund 50 Prozent der Rad-Unfälle - ereigneten sich an Unfallhäufungsstellen. Das sind Stellen, an denen sich innerhalb von drei Jahren fünf Unfälle mit Personenschaden ereignen. Unter den ersten zehn Unfallhäufungsstellen sind Abschnitte, die künftig nach erfolgten Umbauten aus der Liste verschwinden dürften, etwa Kapellenstraße/Durlacher Tor oder Mendelssohnplatz.

Schon verbessert hat sich die Situation auch im Bereich Karl-Friedrich-Straße und Zirkel – seit der Zirkelsperrung für Autofahrer hat die Polizei nur noch einen Radunfall dokumentiert. Näher anschauen muss sich die Karlsruher Unfallkommission unter anderem noch die Erzbergerstraße/Michiganstraße. Problematisch ist hier der Sichtbezug aufgrund der relativ spitzwinkligen Kreuzung. Bei fünf Unfällen in der Durlacher Allee/Alte Karlsruher Straße fuhren die Radfahrer entgegen der Fahrtrichtung. "Das muss man unterbinden", so Zwirner.

Werkstattbericht: durchgehende Radfahranlage in der Kriegsstraße
In die richtige Richtung geht es auch für den Radverkehr in der Kriegsstraße. Für die Zeit nach Fertigstellung der KASIG-Baumaßnahme wird bereits an einer durchgehenden Radfahranlage sowie Berücksichtigung der ab- und einbiegenden Radler an den Querungen geplant. Das belegt der Werkstattbericht der KASIG im Radlerforum. Der zeige, dass viele ihrer Punkte aus den vorangegangenen separaten Gesprächen umgesetzt wurden, dankte der ADFC-Vertreter den Planern. Positiv aufgenommen wurde im Radlerforum die Überlegung, Radlern zwischen Herren- und Sophienstraße eine Gleisquerung zu ermöglichen. Aus der Mitte des Gremiums kam die Bitte, Radfahrstreifen großzügig zu bemessen und Aufstellflächen für Radfahrer an Ampeln vorzusehen. "Das System ist extrem ausbalanciert mit allen Verkehrsarten", gab Fluhrer zu bedenken. Dennoch: Gerade an den großen Kreuzungen schaue man aktuell noch nach Optimierungen.

Noch bevor sich der Planungsausschuss als Fachgremium mit den Details beschäftigt, gaben Tiefbauamt und Stadtplanungsamt dem Radlerforum einen Ausblick auf geplante Maßnahmen, wie die Verbreiterung des Geh- und Radwegs entlang der L623 zwischen Grünwettersbach und Wolfartsweier. Und während das Tiefbauamt im nächsten Jahr die weitgehende Fertigstellung der Radroute vom Durlacher Tor nach Hagsfeld vorhat, schauen die Planer bereits mit Rad-Blick auf die Radroute zwischen Grötzingen und Hagsfeld. Für die Innenstadt in der Untersuchung sind unter anderem die Hans-Thoma-Straße stadteinwärts und ihre Kreuzungsbereiche.

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Lokales
so kurios, lustig und bizarr war 2024  | Foto: Heike Schwitalla

Lachen, Staunen, Kopfschütteln: der kuriose Jahresrückblick auf 2024

Jahresrückblick 2024. Manchmal ist das Leben absurder, als es jede Satire sein könnte, lustiger als jede Komödie. Während große Schlagzeilen oft die ernsten Momente des Jahres einfangen, gibt es dazwischen immer wieder die kuriosen, witzigen und völlig unerwarteten, skurrilen und überdrehten Geschichten, die uns zum Lachen oder Staunen bringen. Ob rebellische Tiere, skurrile Zwischenfälle oder geniale Missgeschicke – 2024 hatte alles zu bieten. In diesem Rückblick werfen wir einen humorvollen...

Lokales
Was weißt du noch von 2024? Teste dein Wissen im Quiz mit zwölf Fragen über die Ereignisse des Jahres in der Pfalz – von den größten Highlights bis zu den kleinen, aber spannenden Überraschungen. | Foto: Erstellt von OpenAI’s DALL·E/Katharina Wirth

Weißt du noch, was 2024 alles passiert ist? Mach das Wochenblatt-Quiz!

Quiz.  Das Jahr 2024 hatte es in sich – auch in unserer Region. Große Ereignisse, kleine Kuriositäten und so manche Überraschung: Aber wie viel davon ist wirklich in deinem Gedächtnis hängen geblieben? Mit unserem Quiz kannst du dein Wissen testen – oder zumindest mit einem Augenzwinkern herausfinden, ob du das Jahr vielleicht komplett verschlafen hast. Von den spannendsten Faschingsumzügen über politische Schlagzeilen bis hin zu sportlichen Highlights: In 12 Fragen nehmen wir dich mit auf eine...

Autor:

Jo Wagner

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Karlsruhe Aktivitäten: Auch im Advent bietet die MS Karlsruhe beliebte Ausflüge an. | Foto: Thomas Adorff
2 Bilder

Karlsruhe Aktivitäten: Erlebnisse mit dem Rheinschiff

Leinen los und mit der MS Karlsruhe Sehenswürdigkeiten entdecken. Aktivitäten und Erlebnisse locken auch im Herbst und Winter. Karlsruhe Aktivitäten. Die Tage werden am Ende des Sommers immer kürzer, die Temperaturen draußen kühler. Die reizvolle Stimmung an Bord der MS Karlsruhe bleibt einzigartig. Oben auf dem Deck den zunehmend frischeren Fahrtwind zu spüren und in der Dunkelheit das Spiel der Lichter in den vorbeigleitenden Dörfer und Städte auf der badischen, pfälzischen oder elsässischen...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Digitale PR Karlsruhe: Bruno Williams berät seine Kunden rund um Online-PR, Social Media Ads und Display Ads im Content-Umfeld der Wochenzeitung WOCHENBLATT mit wochenblatt-reporter.de und der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ mit rheinpfalz.de.  | Foto: Bruno Williams

Digitale PR Karlsruhe: Mit Mediawerk Südwest in die Zeitung

Karlsruhe: Digitale PR über Gaststätten und Geschäfte wird in der Google-Suche schnell gefunden und erscheint im Umfeld der Zeitung.  Ansprechpartner für erfolgreiche digitale Media-Lösungen in Karlsruhe ist Digital Sales Manager Bruno Williams. Er berät seine Kunden rund um Online-PR, Social Media Ads und Display Ads im Content-Umfeld der Wochenzeitung WOCHENBLATT mit ihrem Online-Portal wochenblatt-reporter.de und der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ mit ihrem Online-Portal rheinpfalz.de.  Events...

Online-Prospekte aus Karlsruhe und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.