Karlsruher Narren trotzen allen Widrigkeiten
S‘ Karlsruher Umzügle mit großem Erfolg
Die Entscheidung, das Karlsruher Umzügle stattfinden zu lassen, fiel nach einem Telefonat zwischen dem Präsidenten des Festausschuss Karlsruher Fastnacht (FKF) Michael Maier und Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. Spätestens als sich die Plätze an den Absperrungen auf dem Messplatz füllen, vor allem mit Familien mit Kindern, zeigt sich, dass auch die Karlsruher Bürger ihr zustimmen. Trotz des Krieges in der Ukraine und unter Corona-Bedingungen soll das Brauchtum der Fastnacht und auch die Jugendarbeit der Vereine unterstützt werden. Dr. Frank Mentrup betont in seiner Eröffnungsrede, dass es niemand so gut versteht, als der Narr, den Militarismus zu persiflieren und er deshalb von Machthabern schon immer „besonders ungelitten“ war. Die Fastnacht steht für Meinungsfreiheit und Verschiedenheit. Auch FKF-Präsident Michael Maier unterstreicht die Solidarität zu der Ukraine, die sich auch in blau-gelben Bändern an seinem Revers ausdrücken, und den Wunsch nach Frieden. Der Erlös der Zug-Buttons, die am Eingang gegen eine Spende abgegeben werden, soll „Deutschland hilft“ für die Ukraine übergeben werden.
Inzwischen säumt eine bunt verkleidete Zuschauermenge in großem Abstand die Zugstrecke. Dann beginnt der Umzug mit dem roten FKF-Fahrzeug mit einem Clown als Ladung, begleitet von Vorstandsmitgliedern. Die Fanfarenklänge der Europafanfare Karlsruhe schallen über den Platz und begeistern das Publikum. Anschließend zieht der Carnevalclub die Dickhäuter in Elefantenkostümen und mit Ihrer Prinzessin Saskia an der Tribüne, die ebenfalls mit geladenen Gästen voll besetzt ist, gegenüber der Bühne vorbei. Weiter geht es mit der Mühlburger Carnevalsgesellschaft und den Wimsheimer Waldgschdalda, die unheimliche Masken tragen. Die KG Badenia führt eine Polonaise auf, der 1. CC Waldstadt ist mit seinem Elferrat gekommen. S’gnizze Brigändle ist eine junge Gruppe aus der Heidestücker Siedlung in rot-gelben Farben, anschließend kommt die KG Daxlanden mit ihrem Präsidenten mit Holzmaske und die Raschdadder Nachtgrappe in schwarzen Rabenkostümen. Nach der KG Fidelio spielt die Kampus Kapelle des KIT in Bademänteln auf, dahinter tummeln sich die Waldgeister des CC Waldstadt. Weiter geht es mit der KaGe04 in roten Samtmänteln, gefolgt von der Hexenzunft Bühler Hexen, die ihren Konfettivorrat auch über die Besucher der Tribüne verstreuen. Die KG Ost kommt in den bunten Gewändern ihrer Guggemusik-Gruppe „Die Dodderdabber“, angeführt von ihrem Präsidenten. Auch die Stra-Ba-Ka hat rot-gelbe Kostüme an und wird verfolgt von den Sumpfkraischerhexen, vor denen die Kinder kreischend zurückweichen. Der 1. Rintheimer Carneval Club hat Gardemädchen mitgebracht, die auch ein kleines Tänzchen wagen. Die Hottscheck Hexen sind auch schon die letzte Gruppe, auch sie führen kleine Formationen auf und versetzen die Kinder nochmal in Schrecken. Als Schluss fährt der FKF-Wagen hinterher. Leider ist das bunte Treiben schon vorbei. Auf der Bühne singt Markus Künstler, Präsident der KG Humoristika, noch zwei auf Karlsruhe gemünzte Fastnachtslieder.
Autor:Jutta Hauswirth aus Karlsruhe |
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