Besuche in Karlsruher Einrichtungen
Sommertour der Landtagsabgeordneten
Die sitzungsfreie Zeit im Landtag nutzten die beiden Karlsruher Abgeordneten Dr. Ute Leidig, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, und Alexander Salomon (beide Grüne), um sich mit Institutionen und Organisationen in ihren Wahlkreisen auszutauschen. Mit der Bahnhofsmission, SOZPÄDAL e.V. und der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt besuchten sie drei Einrichtungen, die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Karlsruhe wertvolle Arbeit leisten.
Die Bahnhofsmission ist eine niedrigschwellige Anlaufstelle in Karlsruhe, die kompetent an andere Hilfsorganisationen weitervermittelt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind jeden Tag vor Ort und haben ein offenes Ohr für alle, die vorbeikommen: Menschen, die Hilfe beim Umsteigen benötigen, Wohnsitzlose, die einen Kaffee und ein Gespräch brauchen, Geflüchtete, die Orientierung suchen. „Besonders beeindruckt uns das Engagement für Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten“, so Dr. Ute Leidig, „Gerade für 24-Stunden-Betreuungskräfte aus Ost- und Südosteuropa konnte die Bahnhofsmission ein umfangreiches Hilfen-Netzwerk aufbauen. Und das ist leider bitter nötig, kommt es doch immer wieder zu Fällen von Sozialbetrug und Arbeitsausbeutung.“
Mit SOZPÄDAL e.V. besuchten die Abgeordneten einen Träger freier sozialer Arbeit, der sich mit großer Kompetenz und herausragendem Engagement um das Thema Wohnsitzlosigkeit kümmert. „SOZPÄDAL hat maßgebenden Anteil daran, dass wir von einem „Karlsruher Modell“ sprechen können, das eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote passgenau für die unterschiedlichen Gruppen von Wohnsitzlosen anbietet“, so Alexander Salomon, „Hilfen bei Wohnsitzlosigkeit sind zwar eine kommunale Aufgabe, aber das Land unterstützt Träger und Kommunen dabei mit Förderprogrammen. Deshalb bleiben wir auf jeden Fall in Kontakt und nutzen gerne die Kompetenz des SOZPÄDAL-Teams, um aktuelle Entwicklungen einzuschätzen.“ Kernstück der Arbeit von SOZPÄDAL ist das Projekt „BOW – BürgerInnen ohne Wohnung“. SOZPÄDAL kann circa 400 Wohneinheiten anbieten, bei denen der Verein als Zwischen-Vermieter auftritt und so Wohnraum für Menschen vorhält, die sonst auf dem Wohnungsmarkt kaum eine Chance hätten.
Neben dem täglichen Beratungsgeschäft und dem Monitoring des Arbeitsmarktes in der Region Karlsruhe-Rastatt beschäftigt die Agentur für Arbeit derzeit vor allem der Umgang mit den aktuellen Krisen. Die Corona-Pandemie, der Klimawandel, der Krieg gegen die Ukraine sowie der demografische Wandel und der Fachkräftemangel verändern den Arbeitsmarkt. „Das erfordert umfassende Angebote zur Weiterqualifizierung von Arbeitslosen und Beschäftigten“, so Dr. Ute Leidig, „Abhilfe könnten auch innovative Teilzeitmodelle schaffen, die viele Arbeitsplätze attraktiver gestalten und insbesondere Eltern eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben ermöglichen. Auch kann somit Frauen der Wiedereinstieg in den Beruf erleichtert werden.“ Menschen, die aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine nach Deutschland fliehen mussten, sollen in den hiesigen Arbeitsmarkt integriert werden. „Wichtig sind dabei die Anerkennung von Ausbildungen und die Teilnahme an Sprachkursen“, so Alexander Salomon, „Wie uns mitgeteilt wurde, wird das Angebot von Integrationssprachkursen ab Herbst schrittweise nochmals deutlich aufgestockt werden.“
Die drohende Energieknappheit wird viele Menschen in den kommenden Monaten stark belasten. Insbesondere Niedriglöhnerinnen und Niedriglöhner, die für wenig Lohn hart arbeiten müssen, werden vor großen Herausforderungen stehen. „Hier ist von den Institutionen und der Politik eine offene Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern gefragt – und entsprechende Unterstützungsangebote“, resümieren Dr. Ute Leidig und Alexander Salomon nach dem Besuch.
Autor:Dr. Ute Leidig MdL aus Karlsruhe |
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