Karles Woche - der Kommentar im Wochenblatt Karlsruhe
Virus im System
In der vergangenen Woche kam die Bedrohung vor die Haustüre: Der erste Corona-Fall wurde in Karlsruhe bekannt, seit dem Wochenende breitet sich das Virus über die Region, deutschlandweit und europaweit aus – in Asien ist seit Wochen Corona-Alarm. Konsequent agieren die Schweizer, in Deutschland war und ist eher ein Lavieren angesagt.
Der Minister sagt, man sei bestens vorbereitet, doch die Realität in Arztpraxen, Krankenhäusern, auf Ämtern oder in Schulen sieht anders aus. „Händewaschen“ sei das Gebot der Stunde – verkündet das Ministerium in großen Anzeigen; Schulämter, Städte und Gemeinden folgten mit Hinweisen auf ihren Homepages oder in direkten Weisungen an ihre Mitarbeiter.
Aber ... Wer zum Beispiel auf Schultoiletten Seife finden möchte, muss mitunter lange suchen. Sterillium-Apparaturen an Rathauseingängen, in Foyers von Theatern oder Mehrzweckhallen: Auch hier ist wenig passiert, denn Vorräte sind wohl keine da. Das identische Bild zeichnen Hausärzte und Klinikmitarbeiter. Wenn dieses fehlende „Einmaleins“ einer Grundhygiene „gut vorbereitet“ sein soll, möchte man sich nicht vorstellen, was passiert, wenn es tatsächlich eine Bedrohungslage durch unkontrollierbare Viren geben sollte. Aus diesen Fehlern sollten schnellstmöglich Lehren gezogen werden.
Autor:Jo Wagner |
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