Karles Woche - das "Wochenblatt" Karlsruhe kommentiert
Wir alle haben es in der Hand!
„Das große Sterben der Innenstädte“: Spätestens in Zeiten von Corona macht diese These republikweit die Runde. Die Karlsruher City, nach der großen Baustellen-Flut ohnehin jahrelang am Wanken, hatte sich gerade wieder halbwegs berappelt, als das Virus zuschlug. Man mag es sich kaum ausmalen, die lästigen Riesen-Bahnen verschwinden endlich für viel Geld unter der Erde, aber oben herrscht gähnende Leere.
Halt: Wir alle haben es selbst in der Hand! Die City kann schließlich mehr als „nur“ Shopping! Gerade in Karlsruhe glänzt sie durch Kulturangebote, mit Museen und Theatern in Laufweite, mit herausragenden Events, mit einem grandiosen Zoo, grünen Erholungsräumen und auch einer schönen Gastronomie auf lauschigen oder lebendigen Plätzen. Dazu hat man auch in temporäre Verschönerungen (wie die Palmenstraße) und eine wirklich gelungene Weihnachtsbeleuchtung investiert.
Die Karlsruher City ist ein Gesamt-Erlebnis (mit seinen „Satelliten“ in den Stadtteilen), das längst auf ein breites Portfolio bauen kann. Wie langweilig sind da „amazon & Co.“, triste Center auf der grünen Wiese oder die Kunstwelt eines Outlet-Centers. „Das Herz von Karlsruhe schlägt wieder“: Das verkünden unübersehbar Plakate in der gesamten Region. Jetzt fehlen nur noch die „Herzschrittmacher“, also die Kunden, die diese Angebote wieder nutzen. Denn ohne lebendige City ist eine Stadt viel – aber auf alle Fälle keine Stadt mit Herz!
Autor:Jo Wagner |
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