Sicher in den Urlaub
Auto richtig beladen – So geht‘s
Sommerferien stehen vor der Tür | Koffer und Co. richtig verstauen ist unerlässlich | Schon leichte Gegenstände können bei einem Unfall lebensgefährliche Geschosse werden
Nordbaden. Sommer, Sonne, Strand und Meer – für viele steht der lang ersehnte Urlaub vor der Tür. Doch damit der Urlaub nicht zum Alptraum wird, müssen Reisende schon vor der Abfahrt auf die richtige Beladung des Autos achten. Denn: Schon leichte Gegenstände können unter Umständen zu gefährlichen Geschossen werden. Wie das Gepäck sicher verstaut wird und das Fahrzeug für eine lange Reise vorbereitet wird, weiß der ADAC Nordbaden e.V.
Technischer Check vor der Abfahrt
Bevor es ans Beladen des Urlaubsautos geht, sollten in jedem Fall zunächst einmal der Reifendruck überprüft und der voraussichtlichen Ladung angepasst werden. Das betrifft auch das Ersatzrad, falls vorhanden. Bei Fahrzeugen ohne Ersatzrad sollte stattdessen die Haltbarkeit des Füllstoffes überprüft werden. Daneben müssen Öl, wenn erforderlich AdBlue und das Scheibenwischwasser aufgefüllt werden. Auch ein Licht-Check ist empfehlenswert.
Faustregel: Schweres Gepäck nach unten
Koffer und andere schwere Gegenstände werden direkt auf dem Kofferraumboden an der Rücksitzlehne verstaut. Leichtes Gepäck kann darauf abgestellt werden. Besonders schweres Gepäck wird dagegen sicher im Fußraum verstaut. Bei der Ladungssicherung sollten Reisende nicht geizen. So appelliert Thomas Hätty, Leiter Verkehr und Technik beim ADAC Nordbaden: „Nehmen Sie sich unbedingt Zeit für die Ladungssicherung. Umherfliegende Gegenstände können bei einem abrupten Bremsmanöver auch schon bei geringem Gewicht zu gefährlichen Geschossen werden.“ Flaschen, Bücher oder Spielzeug sollten daher am besten im Fußraum hinter den Vordersitzen verstaut werden. Falls die Ladung im Kofferraum über die Lehne reicht, rät der ADAC Experte zu einem Laderaumgitter oder einem Netz. Auch Zurrgurte oder eine Decke können bei der Sicherung hilfreich sein. Die Rücksitzlehne sollte dabei nicht umgeklappt werden, sie dient als schützende Trennwand zwischen Insassen und Gepäck.
Nur leichtes Gepäck in Dachboxen
Auch wenn es verlockend scheint, sollten in Dachboxen generell nur leichte Güter verstaut werden. „Schweres Gepäck auf dem Dach beeinflusst den Schwerpunkt und damit auch das Fahrverhalten des Autos“, erklärt Hätty. Sein Tipp: Dachlasten, allgemeines Gesamtgewicht sowie die Achslasten sollten unbedingt berücksichtigt werden. Für den Transport von Fahrrädern gilt: unbedingt auf geeignete Trägersysteme zurückgreifen. Bei der Anhängerkupplung muss die zulässige Stützlast beachtet und bei E-Bikes sollte der Akku vor dem Transport abgenommen und sicher im Fahrzeug verstaut werden.
Verbandskasten und Warndreieck
Während der Urlaubsfahrt müssen Verbandskasten und Warndreieck im Notfall immer griffbereit sein. Daher sollten sich diese an einem leicht zugänglichen Ort und nicht unter dem Kofferraumboden befinden. Die Warnweste gehört dabei ins Fahrzeuginnere. Tipp vom ADAC Experten: Immer eine Weste pro Passagier im Auto mitführen. „Das ist in einigen Ländern, wie beispielsweise Italien oder Kroatien, bereits vorgeschrieben.“
Strafen bei mangelnder Ladungssicherung
Wenn die Ladungssicherung mangelhaft ist, drohen hohe Bußgelder und ein Punkt in Flensburg. Im Extremfall, also beispielsweise bei Unfällen mit Personenschäden, kann sich der Fahrer sogar der fahrlässigen Körperverletzung oder Tötung schuldig machen. „Bei einem Frontalcrash mit 50 Stundenkilometern wird ungesicherte Ladung auf das bis zu Fünfzigfache ihrer Gewichtskraft beschleunigt“, so Hätty.
Bei Fragen rund um das Thema Sicherheit im Straßenverkehr stehen die Verkehrs- und Technik-Experten des ADAC Nordbaden e.V. telefonisch unter 0721 810 49 11 zur Verfügung.
Autor:Alexa Sinz aus Karlsruhe |
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