Unwetter-Katsstrophe: Baden-Württemberg hilft weiter in Rheinland-Pfalz
Unermüdlicher Einsatz
Unwetter-Katastrophe. Aus Baden-Württemberg sind aktuell noch immer 387 Einsatzkräfte des Bevölkerungsschutzes, 458 des Technischen Hilfswerks (THW) und 14 der Polizei zur Unterstützung in Rheinland-Pfalz im Einsatz, teilt das baden-württembergische Innenministerium mit.
So verantwortet die Mobile Führungsunterstützung der Feuerwehr die kontinuierliche Lageerfassung und -darstellung für die Einsatzleitung in Ahrweiler. Für die Erkundung mit geländegängigen Fahrzeugen wird die Bergwacht Schwarzwald eingesetzt. Zwei Feuerwehr-Hochwasserverbände sind mit Aufräum- und Sicherungsarbeiten in Ahrweiler und Sinzig beauftragt. Das THW ist derzeit hauptsächlich beim Betrieb des Bereitstellungsraums „Nürburgring“ im Einsatz und unterstützt beim Aufbau der Infrastruktur. Insgesamt 85 Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes aus Baden-Württemberg übernehmen Aufgaben der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) für Betroffene. Die DLRG unterstützte bis Freitag die Einsatzleitung vor Ort bei der Lageerkundung und -feststellung mit fünf geländegängigen Fahrzeugen. Die nichtstaatliche Hilfsorganisation für internationale Hilfe bei Naturkatastrophen @fire ist mit 25 Kräften aus Baden-Württemberg im Einsatz. Und von der Polizei Baden-Württemberg sind folgende Einsatzkräfte vor Ort: Zwei Angehörige der Polizeihubschrauberstaffel mit einem Führungsfahrzeug unterstützen als mobile Koordinierungsstelle. Das Polizeipräsidium Einsatz betreibt eine mobile Basisstation des BOS-Digitalfunks und eine Einsatzküche im Katastrophengebiet. Weiterhin sind sieben Diensthundeführer mit Leichenspürhunden vor Ort. Darüber hinaus werden bis auf weiteres 100 digitale Handsprechfunkgeräte samt Zubehör zur Verfügung gestellt. Zudem organisiert die Landesfeuerwehrschule die operative Zusammenführung der Kräfte im Sammelraum Bruchsal und steht vor Ort den Stäben mit Verbindungspersonen zur Verfügung.
Die Einsatzkräfte aus Baden-Württemberg sind in den vom Unwetter besonders stark betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz – hauptsächlich im Landkreis Ahrweiler im Einsatz. Schwerpunkt der Arbeiten ist mittlerweile die Beseitigung von Schäden, das Auspumpen von Kellern und die Wiederherstellung der Versorgung mit Strom, Wasser, Wärme und Telekommunikation, sagte Innenminister Thomas Strobl.„Mein herzlicher Dank gilt allen Einsatzkräften, die unermüdlich und mit viel Herzblut tätig sind", so Strobl, "wir wechseln die Einsatzkräfte vor Ort immer wieder aus, um die Belastung auf viele Schultern zu verteilen." Am Samstagvormittag sind zum Beispiel die Hochwasserverbände aus den Regierungsbezirken Freiburg und Tübingen durch Einheiten aus den Regierungsbezirken Stuttgart und Karlsruhe mit 207 Kräften abgelöst worden. Zudem wurden für alle rückkehrenden Einsatzkräfte die Möglichkeit geschaffen, psychosoziale Notfallversorgungsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen. Die Bedingungen für die Einsatzkräfte vor Ort sind schwierig: harte körperliche Arbeit bei sommerlichen Temperaturen fordert die Einsatzkräfte, verwesende Tierkadaver und auslaufendes Abwasser führen zu einer erhöhten Infektionsgefahr, austretende Flüssigkeiten wie Heizöl oder Pflanzenschutzmittel erfordern Vorsicht, eine große Anzahl an spontanen Helfer behinderten die Zufahrt zum Einsatzbereich und Querdenker sind unheilvoll tätig, sagte der Innenminister.
In Baden-Württemberg kam es am Wochenende nur vereinzelt aufgrund von Unwettern zu Überschwemmungen. Die erforderlichen Einsatzmaßnahmen beschränkten sich vor allem auf das Sperren von Straßenabschnitten und Unterführungen. Insbesondere im Großraum Stuttgart mussten aber auch zahlreiche Keller leergepumpt werden. In den Stadt- und Landkreisen Stuttgart, Heilbronn, Ludwigsburg und Calw wurden einzelne Fahrbahnen überflutet, teilweise fielen Bäume auf die Fahrbahn. In Stuttgart musste der Arnulf-Klett-Platz und der Bereich Gebhard-Müller-Platz zeitweise gesperrt werden. In Heilbronn und im Kreis Calw drang Wasser in die Keller mehrerer Wohnhäuser. In Ludwigsburg blieb ein Auto in einer überschwemmten Straße stecken; das Wasser stand einen halben Meter hoch. Die Insassen kletterten auf das Autodach und wurden von der Feuerwehr befreit. Glücklicherweise wurden der Polizei keine Personenschäden bekannt. „Wir setzen in Rheinland-Pfalz ganz bewusst Einsatzkräfte aus ganz Baden-Württemberg, aus allen vier Regierungsbezirken und den 44 Land- und Stadtkreisen ein, um auch weiterhin sicherzustellen, dass auch bei uns Hilfe bei einem Unwetter vollumfänglich da ist“, so Innenminister Thomas Strobl. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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