Achtbar aus der Affäre gezogen
Handball: Der TV Eppelheim schlägt sich wacker beim Spitzenreiter aus Hardheim – Wieslochs Frauen entscheiden Gipfeltreffen in Rintheim für sich
Karlsruhe. (bz) Sehr teuer hat sich der Männer-Badenligist TV Eppelheim beim Tabellenführer verkauft. Die lediglich fünf zur Verfügung stehenden Spieler der ersten Mannschaften erhielten personelle Verstärkung aus der 1b sowie aus der A-Jugend. Doch obwohl die Partie beim TV Hardheim erwartungsgemäß mit 39:31 (25:16) verloren ging, war die Stimmung anschließend in der Kabine alles andere als getrübt. Schließlich hatte man vor allem im Angriff ein variantenreiches Spiel geboten und gezeigt, dass die Moral in der Truppe trotz aller vor allem durch Corona hervorgerufenen Widrigkeiten stimmt.
Besonders hervorgetan haben sich Leon Dennhardt (12 Tore) und Philipp Stotz (7). Aber auch das schon seit ein paar Wochen die Mannschaft verstärkende Nachwuchstalent Torben Sander am Kreis sowie A-Jugendspieler Tim Krause, der bei seinem ersten Spiel im ersten Versuch gleich sein erstes Badenliga-Tor erzielte, hatten ihren Anteil an der zufriedenstellenden Leistung. So meinte auch Robin Erb, der für den Notfall das Trikot übergezogen hatte, im Gegensatz zu Sebastian Dürr aber auf seinen Einsatz verzichten konnte, hinterher: „Gegen so ein Team haben wir in der Verfassung und Besetzung keine Chance, umso mehr freut es mich, wie wir uns behauptet haben.“
In einer torarmen Begegnung unterlag die SG Leutershausen II der SG Heddesheim mit 19:21 (11:11). Damit verpassten die kleinen „Roten Teufel“ nur knapp ihren zweiten Saisonsieg, die SG kann dagegen ein wenig durchatmen und hat sich etwas Luft auf den Tabellenkeller verschafft. Der TSV Amicitia Viernheim bestätigte den Aufwärtstrend der vergangenen Woche, als es einen Sieg gegen Hardheim gab, und legte mit 27:20 gegen den TV Friedrichsfeld nach.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Diese Aussage passt quasi zu jedem engen Handballspiel. So auch zum Derby zwischen der HG Oftersheim/Schwetzingen II und der TSG Eintracht Plankstadt. Zur Pause stand es noch 13:16 für die Gäste, eine deutliche Steigerung in Abschnitt zwei bescherte der Drittliga-Reserve allerdings einen 26:25-Heimsieg. Somit hat die HG vier Pluspunkte mehr als die TSG auf dem Konto.
Der TV Knielingen hat die B-Staffel maximal spannend gemacht. Das Spitzenspiel bei der SG Pforzheim/Rutingen II endete 22:30 (12:15), weshalb die Hausherren ihren ersten Tabellenplatz abgegeben mussten. Selbigen haben nun die Knielinger inne, bei denen Jochen Rabsch (7 Tore), Gerrit Kirsch (6:2) und Philipp Schollmeyer am meisten zu überzeugen wussten.
Dagegen hat es die TSG Wiesloch verpasst, nach Minuspunkten auf dem gleichen Stand wie der Tabellenführer aus Knielingen zu bleiben. Bei der SG Stutensee-Weingarten setzte es eine 18:20-Niederlage. Dabei gelang es der Sieben von Trainer Michael Peitz nicht, den mit Abstand stärksten Mann auf dem Feld auszuschalten. Johannes Milbich (9) erzielte fast genau die Hälfte aller SG-Treffer.
Anders die TSG-Frauen. Eine Halbzeit benötigten sie Anlaufzeit, danach waren sie nicht mehr zu halten. „Es ist nicht auszudenken, wenn meine Spielerinnen ihr Potenzial über 60 Minuten abrufen würden“, sagte der Trainer Frank Gerbershagen des Frauen-Badenligisten nach dem 33:29-Sieg beim TSV Rintheim. Zur Pause lag die TSG mit 14:19 im Hintertreffen, es drohte die erste Saisonniederlage. „Hätten wir nicht Katharina Fiala im Tor gehabt, hätten wir zur Pause noch fünf Tore höher zurückliegen können“, sprach der Coach seiner Torhüter ein Sonderlob aus.
Im zweiten Abschnitt stellte er die Abwehrformation von 6:0 auf 5:1 um und lag damit goldrichtig. Die Rintheimerinnen hatten ihre liebe Not damit und ab Minute 45 waren die Wieslocherinnen nicht mehr aufzuhalten. Gerbershagen hatte hinterher nichts mehr auszusetzen: „Das war ein Top-Spiel in der Badenliga, wobei die Zuschauer voll auf ihre Kosten gekommen sind.“ Als zusätzliche Belohnung schraubte die TSG ihre beeindruckende Saisonbilanz auf 16:0 Punkte.
Die Frauen des TSV Rot haben in der Parallelgruppe denkbar knapp die große Überraschung verpasst. Beim Spitzenreiter TV Brühl führten die Schützlinge von Stefanie Busch zwischenzeitlich mit sechs Toren – 18:12 nach 42 Minuten – mussten sich am Ende aber mit 21:23 geschlagen geben. „Wir waren über zwei Drittel die bessere Mannschaft, bis es zu einem Bruch in unserem Spiel kam“, analysierte Busch die bittere Niederlage. Die bis dahin gut aufgelegte Cathrin Hofmann (7) hat sich unglücklich verletzt und konnte nicht weitermachen. „Dazu kamen unglückliche Schirientscheidungen in den letzten 15 Minuten mit dreimal zwei Minuten und vier Siebenmetern gegen uns und im Gegenzug gab es nichts“, haderte die Trainerin. Dennoch sollte der Auftritt Mut für die anstehenden Wochen geben.
Auch die beiden anderen Partien endeten extrem knapp. Die HG Oftersheim/Schwetzingen unterlag dem TSV Amicitia Viernheim mit 19:22 nach 11:9-Halbzeitführung und die HG Saase trennte sich mit 23:23 im prickelnden Derby von der SG Heddesheim. Dabei stach die Saasemerin Claudia Schückler mit 13 Toren heraus.
In der Männer-Verbandsliga A überraschte die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim mit einem klaren 36:27-Sieg gegen den TV Mosbach und hat selbigen damit in der Tabelle überholt. Dagegen konnte auch Gabriel Filipovic-Matanovic nichts ausrichten. Mosbachs Bester steuerte zehn Treffer bei und verwandelte jeden der acht Siebenmeter, zu denen er antrat.
Es bleibt weiter extrem spannend in der Männer-Verbandsliga B. An der Spitze steht der TSV Rintheim, der die SG Odenheim/Unteröwisheim in einem munteren Scheibenschießen mit 36:32 (17:14) in die Schranken gewiesen hat. Die HSG Walzbachtal hat die TG Eggenstein ebenso erwartungsgemäß geschlagen (30:27), wie man beim Duell zwischen dem TV Ispringen und der TGS Pforzheim II mit einem Auswärtssieg rechnen durfte (25:27).
Allein auf weiter Flur hält sich die HSG St.Leon/Reilingen II an der Spitze der Frauen-Verbandsliga A. Gegen den TV Schriesheim genügte eine exzellente Abwehrarbeit, um mit einem 25:18-Erfolg die eigene Bilanz auf 17:1 Punkte auszubauen. Dahinter bleibt die KuSG Leimen mit drei Zählern Rückstand, da sie den TSV Germania Malsch mit 33:25 (18:12) bezwang. In einem Herzschlagfinale entführte der HC Mannheim-Vogelstang beide Zähler vom TSV Birkenau II. 50 Sekunden vor dem Ende musste der TSV das entscheidende 29:30 durch Vogelstangs Sarah Vetter hinnehmen.
Ein 19:16-Heimsieg gegen die TG Neureut sicherte der SG Walldorf Astoria die Spitzenposition in der B-Gruppe. Das Kellerduell zwischen der HSG Ettlingen und der SG Heidelsheim/Helmsheim II endete 22:16 (12:7) für die HSG, die damit die Rote Laterne an die SG weiterreichte. Für einen Paukenschlag sorgte die TG Pforzheim, die bei der Turnerschaft Mühlburg mit 27:25 erfolgreich war und dafür sorgte, dass die Tabellenspitze noch enger zusammenrückte.
Am Samstagabend gewannen die Laudenbacher Landesliga-Männer im Bezirk Rhein-Neckar-Tauber ihr erstes Heimspiel in der aktuellen Meisterschaftsrunde gegen den TV Schriesheim mit 23:18. Schwer angeschlagen durch Verletzte reisten die Gäste aus Schriesheim mit einigen Spielern der zweiten Mannschaft, sowie aus dem Jugendbereich an, wohingegen das Laudenbacher Trainerduo Pittner/ Kreis fast auf den kompletten Kader zurückgreifen konnte.
Nach 15 Minuten zog die TGL erstmalig mit drei Toren davon und bis zur Halbzeit konnte Laudenbach die Führung auf 11:7 ausbauen. Nach Wiederanpfiff zeigten sich die Männer aus Laudenbach deutlich aufgeweckter und kamen flüssiger ins Spiel. Einfache Tore durch einen stark aufspielenden Nischwitz im Rückraum und eine schöne Einzelaktion von Boppel markierten in der 43. Minute den vorentscheidenden Spielstand zum 17:10. Die Gäste gaben aber keinesfalls auf. Durch die langen und zermürbenden Angriffe der Schriesheimer schlichen sich vermehrt Fehler in der Laudenbacher Abwehr ein, so dass Schriesheim auf 18:14 herankam. Laudenbach tat nun das Nötigste und aufbauend auf einer kompakten Abwehr verwalteten die Hausherren die Vier-Tore-Führung bis zum Schluss.
Endlich durften die Landesliga-Frauen der SG Bammental-Mückenloch mal beweisen, was in ihnen steckt. Beim TV Edingen erreichte die Sieben von Wolfgang Hell ihr Leistungsniveau und fügte dem Tabellenführer die erste Saisonniederlage zu. „Wir haben uns richtig heiß gemacht für dieses Spiel“, gab der Trainer zu Protokoll. 20:23 lautete das Endergebnis, was umso beachtlicher erschien, da es neun Minuten vor der Schlusssirene noch 20:20 stand. Zu diesem Zeitpunkt nahm Hell eine Auszeit und gab seiner Mannschaft mit auf den Weg, „dass sie sich für diesen super Auftritt belohnen soll.“ Gesagt, getan.
Autor:Badischer Handball-Verband aus Karlsruhe |
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