Wie macht sich der KSC 2024/25?
Blick auf die neue Saison der Karlsruher

Foto: KSC

Karlsruhe. Die Weiterentwicklung sei gelungen, so KSC-Geschäftsführer Michel Becker auf der Pressekonferenz zum Saisonstart – und ging dabei ein unter anderem auf die Erweiterung des „Staffs“, auf die drei Bereichsleiter, auf Scouting, auf Bestmarken im Merchandising, auf mehr Dauerkarten (aktuell bei rund 15.500), wenngleich da noch mehr gehe, so Becker über eine insgesamt „positive Entwicklung“ – wenngleich mit keiner Silbe das Thema der Vertragsverlängerung des Trainers erwähnt wurde, die noch immer nicht erfolgte!

Zum Sportlichen erklärte Becker, wolle der KSC mittelfristig mit einer entwicklungsfähigen Mannschaft oben mitspielen – am besten schon in dieser Saison. Der KSC habe in der vergangenen Spielzeit im neuen Stadion Umfeld und Fans begeistert – kein Wunder bei der zuletzt gezeigten Leistung und Spielweise des Teams von Trainer Christian Eichner – in der Rückrunde auf Platz 2! Jetzt gelte es, junge Spieler weiterzuentwickeln, Werte zu schaffen, die auf den wirtschaftlichen Effekt einzahlen, so Becker, der den KSC 2024/25 durchaus sportlich in der 1. Hälfte der Tabelle landen sieht.

Etwas, was Umfeld und Fans nicht ganz so rosig sehen, denn der Umbruch/Austausch des Kaders, die offensichtliche Verjüngung, birgt doch ein gewisses Risiko. Können die Jungen im Haifischbecken Zweite Liga mithalten, haben sie das Zeug dazu? Immerhin hat der KSC ziemlich viel von seinem Kader „erneuert“. Sicherlich sind Trainingslager und Testspielergebnisse kein echter Gradmesser, wenngleich das Spiel (und die Aufstellung) gegen Racing Strasbourg durchaus ein Fingerzeig war. Doch Eichner mahnte durchaus an, dass sein Team noch nicht da sei, wo er es haben wolle. Das lässt sich – wie erwähnt – auch durchaus an der Aufstellung gegen Racing ablesen, denn die jungen Spieler – mit einem Durchschnittsalter von rund 20 Jahren – sind offensichtlich noch nicht so weit für die 2. Liga, müssen also aktuell durchaus als Ergänzungsspieler angesehen werden.

Karlsruher SC gewinnt deutlich gegen Racing Strasbourg

"Offene Baustellen“ im Wildpark
Etwas ins Schwimmen kam Becker bei den Fragen zu „offenen Baustellen“ im Wildpark: Ob nicht richtige Anzeigentafel, Geschäftsstelle (aktuell noch im Container) oder das von vielen Fans schmerzlich vermisste Clubhaus. Es sind Themen, die in den Fanforen ordentlich für Diskussion sorgen. Der KSC arbeite an einem Zeitplan, so Becker, doch es hänge sprichwörtlich in Sachen Anzeigentafel an der Statik, das würde zum Saisonstart nicht klappen. Für Clubhaus und Geschäftsstelle gebe es noch verschiedene Szenarien, unter anderem jene, den vierten Stock, „aufgrund großer Nachfrage“, zu einem weiteren VIP-Bereich zu machen. Dies wird aber sicher nicht so einfach werden, schließlich sind in diesem Bereich die Kamerapositionen und Übertragungsplätze. Auch für das Clubhaus gebe es noch keine finale Lösung, betonte Becker, es sei noch offen, da gebe es noch keinen zeitlichen Rahmen.

„Aufstieg-Woller“ oder „Nicht-Abstieg-Woller“.
Der KSC startet übrigens zum ersten Mal seit sieben Jahren mit einem Heimspiel in die neue Saison – und Nürnberg kommt mit neuem Trainer, Miro Klose. Die Zweite Liga ist in diesem Jahr wieder von den Namen her attraktiv aufgestellt – ablesbar auch am Dauerkartenverkauf, denn da konnten viele Vereine ihre Verkäufe steigern, Schalke auf 40.000 Karten! In allen Aufzählungen der „Favoriten“ und „Aufstiegs-Anwärter“ fallen wieder dieselben Namen: Schalke, Hertha, Köln, Düsseldorf, Hannover, Nürnberg – und auch der HSV, der aber mittlerweile durchaus eine „Stadionuhr“ auch für die Zweite Liga in Betrieb nehmen hätte können!

Dazu kommen noch Darmstadt, Münster, Kaiserlautern, Ulm, Regensburg, Braunschweig, Magdeburg, Elversberg, Fürth, Paderborn – und fertig ist der Mix der Liga. Fast scheint es, gibt es in diesem Jahr nur „Aufstieg-Woller“ und „Nicht-Abstieg-Woller“. Selbst „Iron“ Maik Franz, Experte bei einigen Medien, tut sich in Sachen Favoriten etwas schwer, spricht von einem breiten Aufstiegskampf. Ob von der 1. Liga runter, aufgerüstet oder endlich hoch: Viele Vereine haben sich durch Verpflichtungen in den Fokus gerückt. Es bleibt aber die große Frage, wie die Teams in die Saison starten, wie sie durch die Vorbereitung gekommen sind, wie sie die ersten Aufgaben angehen – und welchen Schwung sie daraus mitnehmen. Im guten Fall wird es ein Lauf, der sie lange durch die Saison trägt (wie vor Jahren den KSC einmal zum Aufstieg) im schlechtesten Fall stolpern die Vereine früh in die Saison, der Motor stottert, sie kommen nicht so richtig in die Gänge – und dann folgen oftmals die „üblichen Mechanismen“ Nachkäufe (bis Ende August), Trainerentlassung und Panikkäufe!

Doch die Frage bleibt: Rechnet sich das Wettrüsten? Immerhin tummeln sich zahlreiche Nationalspieler, Champions-League-Teilnehmer und Bundesligakicker im Unterhaus, das für viele Vereine eine Reise nach oben sein soll! Wichtig ist – und das hat auf der Pressekonferenz auch Eichner betont: Passt die Einstellung? Der Rückblick auf den Erfolg sei zwar wichtig, so Eichner: „Wir müssen aber, was den Sport und die Arbeit auf dem Rasen anbelangt, jene Punkte in die neue Saison mitnehmen, die uns ausgezeichnet haben. Alles andere wird erstmal nicht so viel Aufschluss darüber geben, wie das Spiel am Samstag gegen Nürnberg ausgehen wird. Ich wünsche mir von der Mannschaft, dass sie zeigt, dass sie zuhause spielt, dass sie bereit ist, den Weg fortzusetzen!“ Schließlich würden einige auf dem Feld sein, die Teil des bisherigen Weges waren. Die Vorbereitung, die Ergebnisse, das Trainingslager: Das zähle jetzt alles nicht mehr – „es wird, Zeit, dass es Samstag, 13 Uhr wird!

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Autor:

Jo Wagner

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