Das Blatt hat sich gewendet
Handball: Wieslochs Badenliga-Frauen gewinnen nach langer Zeit mal wieder das Derby gegen Nußloch

Karlsruhe. (bz) Das Zwischenziel ist erreicht, die Drittliga-Handballerinen der HSG St.Leon/Reilingen haben sich ein kleines Polster auf die Abstiegsränge verschafft. 35:24 (16:14) schlugen sie das Tabellenschlusslicht HSG Hunsrück in dessen eigener Halle und durften so eine angenehme Heimfahrt aus der Pfalz genießen. „Im Verlauf der Partie konnten wir unsere physische Überlegenheit glücklicherweise ausspielen“, fasste HSG-Trainer Sascha Kuhn das Geschehen zusammen und freute sich riesig über die Punkte, „die sind super wichtig für uns.“
Ein sensationeller Endspurt bescherte der TSG Ketsch II einen nicht mehr für möglichen gehaltenen Punktgewinn. Sieben Minuten vor dem Ende lag die Mannschaft von Trainer Daniel Weinheimer mit 16:22 im Hintertreffen. Was dann folgte, dürften die Gastgeberinnen so schnell nicht vergessen. Sechs Tore in Serie bei keinem einzigen Gegentreffer bescherte der TSG ein 22:22-Unentschieden, das sich wie ein Sieg anfühlte.
Es bleibt dabei, die Badenliga-Männer des TSV Rot haben diese Runde einfach kein Glück. Trainer Sebastian Thome sagte im Vorfeld der Begegnung mit der SG Stutensee-Weingarten: „Das müssen wir gewinnen, egal wie.“ Die beide mit 2:10-Punkten angetretenen Teams lieferten sich von der ersten bis zur letzten Minute einen hart umkämpften Schlagabtausch, mit dem besseren Ende für die SG. Das 22:23 durch Johannes Milbich 40 Sekunden vor Schluss blieb der letzte Treffer, den der TSV nach seiner folgenden Auszeit nicht mehr ausgleichen konnte.
Dagegen durfte die TSG Wiesloch einen rundum gelungenen Samstagabend feiern. Die Truppe von Trainer Michael Peitz schlug den zweitplatzierten TV Knielingen mit 26:21 und rückte selbigem damit auf die Pelle. „Wir haben in der entscheidenden Phase nach der Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt und uns auf unsere Stärken konzentriert“, sprach Peitz die wichtige Phase nach Wiederbeginn an.
Einen schwarzen Abend erlebte der TV Eppelheim gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II. Dabei hielt der TV bis rund eine Viertelstunde vor Schluss ordentlich dagegen und lag zu diesem Zeitpunkt nur knapp im Hintertreffen (19:21). Von da an trafen die Gäste beinahe bei jedem Angriff, vor allem Christoph Lahme (11), und Eppelheim musste sich mit 26:35 geschlagen geben. TV-Trainer Robin Erb bemängelte vor allem die 13 Ballverluste, die dem Gegner reihenweise Kontertore ermöglichten. „Höhere Passgeschwindigkeit, mehr Präzision auch im Abschluss, da gibt es einiges zu verbessern“, konstatierte er enttäuscht.
Die TSG Eintracht Plankstadt kassierte gegen den TV Friedrichsfeld die zweite ganz knappe Niederlage in Folge (24:25). Das ging so aber in Ordnung, da die Gastgeber über den kompletten Verlauf kein einziges Mal in Führung gehen konnten.
Der Tabellenführer TV Hardheim lieferte bei der SG Leutershausen II eine sehr konzentrierte Vorstellung ab. Wirklich viel konnten die kleinen Roten Teufel dem TV bei ihrer 20:28-Niederlage nicht entgegensetzen.
„Einmal mehr auf Augenhöhe und dieses Mal noch ein ganzes Stück mehr, aber am Ende wieder mit leeren Händen dem Gegner beim Jubeln zusehen müssen. Bitter, aber es ist nicht zu ändern“, schreibt die SG Heddesheim zu ihrer 25:28-Niederlage gegen den TSV Amicitia Viernheim. Bis in die Schlussphase hielten die Löwen stark dagegen, ehe zwei Tore von Viernheims Marcel König die Vorentscheidung bedeuteten (57./58.).
Zu spät setzte die HSG St.Leon/Reilingen zum Endspurt an. Zehn Minuten vor dem Ende der Partie gegen den HSV Hockenheim lag die Schnetz-Sieben mit 19:25 im Hintertreffen. Bis zur Schlusssirene kam die HSG auf 24:25 ran, was nicht mehr zu einem Punktgewinn genügte.
Für deutlich mehr Spannung an der Tabellenspitze sorgte die SG Heidelsheim/Helmsheim. Mit ihrem 30:26-Erfolg über den Spitzenreiter SG Pforzheim/Eutingen II rückt sie selbigem bis auf einen Zähler auf die Pelle.
Frank Gerbershagen hob die Bedeutung des Derbys frühzeitig hervor und wollte unbedingt den Sieg gegen die SG Nußloch, vor allem, weil seine Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch jenem seit vielen Jahren hinterherrennen. Am Samstagabend gegen 18.25 Uhr war es geschafft, der Trainer der Wieslocherinnen durfte seinen Schützlingen zum 34:29-Erfolg gratulieren. „Meine Mannschaft hat einen tollen Charakter gezeigt“, sagte ein erleichterter Gerbershagen, der als Hauptgrund für den Sieg folgendes ausmachte: „Wir wollten es mehr.“
Letztlich sieht das Ergebnis deutlicher aus, als es der Spielverlauf vermuten lässt. Zur Pause lag die TSG sogar mit 17:18 im Hintertreffen und selbst sieben Minuten vor dem Ende stand die Partie mit 30:28 für Wiesloch noch auf des Messers Schneide. „Keine Frage, Wiesloch hat verdient gewonnen, wenn auch etwas zu hoch“, konstatierte SG-Trainer Marcus Gutsche. Er sah ein sehr gutes Badenliga-Spiel, in dem er gerne einen breiteren Kader zur Verfügung gehabt hätte. „Deshalb haben uns leider ein wenig die Alternativen gefehlt, um einzelnen Spielerinnen zwischendurch etwas Luft zum Verschnaufen zu verschaffen“, führte er weiter aus.
Neben dem Derbykampf zweier starker Mannschaften lieferten sich TSG-Akteurin Alina Frick und Nußlochs Julia Werle ein Wettschießen. Aus dem Feld heraus trafen beide je zehn Mal, Frick schraubte ihr Trefferkonto aber mit einer perfekten Quote vom Siebenmeterstrich auf 14 Tore.
Große Überraschung in der Gruppe A. Die Frauen der HG Saase überrumpelten den Spitzenreiter TV Brühl und siegten mit 26:20 dank einer formidablen zweiten Halbzeit. Beim Seitenwechsel lag die HG noch mit 8:12 im Hintertreffen und zündete dann den sprichwörtlichen Turbo.
Für die Frauen der SG Heddesheim lief es im Heimspiel gegen Viernheim um einiges besser als für die Männer. Das 27:15 bescherte der SG zwei unerwartete Punkte gegen den Tabellenzweiten.
Es ist wie verhext, die Badenliga-Frauen des TSV Rot haben schon wieder nur knapp verloren. Dieses Mal mit 20:23 (10:12) gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen. „Wir haben in der Abwehr richtig gut gedeckt, aber leider ein paar technische Fehler zu viel gemacht und vor allem viele hundertprozentige Torchancen vergeben“, fasste Larissa Hofmann, die die erkrankte Trainerin Stefanie Busch ersetzte, zusammen.
Die HSG Ettlingen hat die HSG Walzbachtal mit 31:25 geschlagen und somit in einem direkten Duell um die Aufstiegsrunde der Männer-Verbandsliga einen immens wichtigen Sieg eingefahren. Einen nicht für möglich gehaltenen 39:28-Erfolg feierte die TG Eggenstein bei der SG Odenheim/Unteröwisheim ein und verließ damit den letzten Tabellenplatz. Die TGS Pforzheim II unterlag dem TSV Rintheim mit 23:31 und musste dem Konkurrenten deshalb die Tabellenspitze überlassen. Nirgends geht es enger zu als in der Gruppe B der Männer-Verbandsliga.
Der TSVG Malsch und die KuSG Leimen bleiben in der Frauen-Verbandsliga auf Kurs Aufstiegsrunde. Malsch setzte sich gegen den HC Vogelstang mit 33:28 durch und hatte in Sabrina Pischel (13) die überragende Akteurin auf der Platte. Leimen kehrte mit einem 26:19 bei der SpVgg Ilvesheim nach Hause. In der Parallelgruppe drehte die SG Walldorf Astoria in den letzten beiden Minuten einen Rückstand bei der HSG Ettlingen in einen 27:26-Auswärtserfolg.
Völlig ungefährdet setzte sich der TV Schriesheim mit 42:24 gegen den TSV Birkenau durch.
In der Gruppe B ist die Turnerschaft Mühlburg nach ihrem 30:24-Sieg bei der SG Heidelsheim/Helmsheim alleiniger Spitzenreiter. Dahinter stehen nach wie vor die Rhein-Neckar-Löwen. Aufgrund ihrer 23:25-Niederlage gegen die TG Pforzheim nun aber mit zwei Punkten Rückstand.
Im Bezirk Rhein-Neckar-Tauber endete in der Männer-Landesliga die Einfachrunde und die Qualifikanten für die Auf- und Abstiegsrunde stehen fest. Auf den letzten Drücker sicherte sich die TG Laudenbach ihren Platz für das Aufstiegsrennen und bejubelte ihren 27:23-Sieg bei der SG Heidelberg-Leimen dementsprechend ausgelassen.

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Badischer Handball-Verband aus Karlsruhe

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