Fahrrad Tourismus boomt
Im Nordschwarzwald gibt es vieles zu entdecken
Nicht nur Radfahren im Alltag
Um das Thema Radfahren in den Alltag zu integieren, treten 2008 Kommunalpolitiker und Bürger für mehr Klimaschutz und Radverkehr in die Pedale. Nachdem der Landkreis Calw im vergangenen Jahr mit neun Kommunen erstmals bei der Rad-Aktions-Kampagne Stadtradeln dabei war, kommt es in diesem Jahr zu einer Neuauflage. Mit insgesamt 1627 aktiv Radelnden aus Kommunen, Vereinen und Hochschulen sind 172 Teams entstanden, die nicht nur möglichst viele Radkilometer und damit Punkte für wertvolle Preise sammeln, sondern dadurch aktiv ein Zeichen für mehr Klimaschutz und Radverkehrsförderung setzen.
Innerortverkehr verursacht klimaschädliche Kohlendioxid-Emissionen
Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr, sogar ein Viertel der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs verursacht der Innerortsverkehr. „Wenn circa 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden, ließen sich etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden“, erklärt René Skika, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald. Dabei liegen dem sportlichen Touristiker nicht nur die Lippenbekenntnisse für drei Wochen Stadtradeln am Herzen. Mit seinem neunköpfigen Team der Touristik Nördlicher Schwarzwald legt er den Fokus zudem auf den touristischen Radverkehr. „Beim Wettbewerb Stadtradeln geht es um den Spaß am Fahrradfahren, aber vor allem darum, möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu gewinnen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Aber das Fahrradfahren bietet weitaus mehr. Es stärkt die Immunabwehr und ist in Zeiten wie diesen in mehrfacher Hinsicht eine gesundheitsfördernde Fortbewegungsart.“
Touristischer Radverkehr expandiert
Er bezeichnet den Fahrradtourismus in Deutschland als ein dynamisches Urlaubssegment, da es kaum eine Reiseregion gibt, die nicht vom Wirtschaftsfaktor Fahrradtourismus profitiert. E-Bikes tragen zu diesem Trend mit zunehmender Bedeutung bei und sind auch im Schwarzwald bei Radreisen mehr und mehr geschätzter Begleiter. „Das ist Entschleunigung pur“, so der Tenor von Skiba, der dazu argumentiert: „Das bedeutet weniger Anstrengung als beim normalen Fahrrad und bietet dazu Reichweiten, die man sonst rein kräftemäßig nicht erreichen könnte.“ Elektrofahrräder eröffnen unvorhersehbare Möglichkeiten der Mobilität, um mit Unterstützung des Motors mit Leichtigkeit von den Tälern aus über die Höhenlagen des Nordschwarzwalds zu radeln. „Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, lernt Land und Leute intensiver kennen“, erklärt Skiba. Ziel ist das Erkunden der Umgebung per Rad.Neu ist zum Beispiel eine 35 Kilometer lange Mountainbiketour im Nordscwarzwald, die nach Schömberg zum neuen Aussichtsturm Himmelsglück führt.
Autor:Sabine Zoller aus Wochenblatt Karlsruhe |
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