KSC gegen FC Ingolstadt im Wildparkstadion
Karlsruher machen nach 0 zu 2 noch ein 2 zu 2

Foto: Anderer/ka-abseits
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Karlsruhe. Zwei Fragen stellen sich vor dem Spiel im Karlsruher Wildparkstadion: Kommt der KSC wieder in Tritt, sammelt er den noch "fehlenden" Punkt zur "40er-Marke" ein? Und sorgt der Tabellen-Zehnte bei einem Sieg über Gegner Ingolstadt für den Abstieg der Gästemannschaft? KSC-Trainer Christian Eichner zeigte sich jedenfalls konzentriert vor der "unangenehmen Aufgabe", denn er erwarte einen "sehr motivierten und auch heißen Gegner", immerhin geht es bei den Gästen um den Abstieg. Gut, es kommt nicht nur auf dieses Spiel an, die vielleicht nötigen Punkte hätte Ingolstadt schon vor dem 31. Spieltag in der Saison einfahren können.

Aufstellung
Auf alle Fälle betonte Eichner in der Pressekonferenz vor dem Spiel die Konzentriertheit besonders, das lässt hoffen, dass der KSC diese Aufgabe gegen den Tabellenletzten nicht auf die leichte Schuter nimmt. Im Vorfeld des Spiel wird die Aufstellung diskutiert:
Kuster, van Rhijn, O’Shaughnessy, Gondorf, Wanitzek, Goller, Heise, Kobald, Schleusener, Hofmann und Breithaupt.

Bilanz
Die Bilanz zwischen den Teams ist in neun Ligaspielen ausgeglichen; 3 Siege KSC, 3 Siege Ingolstadt und drei Unentschieden, 13 zu 13 Tore - dazu hat der KSC eine Pokalpleite gegen Ingolstadt. Im Wildparkstadion hat der KSC aber schon zwei Heimniederlagen erlitten, zuletzt 2014.
Tabellensituation: KSC, 10. Platz, 39 Punkte / Ingolstadt, 18. Platz, 19 Punkte

Wildparkstadion
So langsam füllt sich das Stadion, die mittlereren Plätze der KSC-Tribüne sind als erste belegt, aus den Tribünenöffnungen kommen immer mehr Besucher ins Wildparkstadion. Stadionsprecher Martin Wacker informiert die Stadionbesucher, die Aufstellung ist da (siehe Bild) und gibt mit dem Team von "KSCDREI60" Einblicke in das Umfeld der Mannschaft. Zu Besuch im Wildpark ist auch Pascal, der am KIT studiert, und Werbung für Blindenfußball machte. Am 7. Mai gibt's zum "Fest der Sinne" ein Blindenfußballturnier auf dem Schlossplatz. Dazu kommen die News von den anderen Mannschaften des KSC.

Zum Spiel
Die Mannschaften haben sich warmgemacht, die ersten Elf sind in der Kabine, bekommen noch Anweisungen vom Trainer, die Ersatzspieler spielen im Kreis mit dem Ball.
Noch 20 Minuten bis zum Anpfiff: Übungen für die Spieler, Infos für die Zuschauer
Die Mannschaftsaufstellung ist da, wird lautstark im Wechsel mit den Fans präsentiert.
Der Gästeblock ist eher leer - rund 20 Gästefans sind es wohl, die den Weg nach Karlsruhe gefunden haben. Da scheint noch ein Bus angekommen zu sein, nach 10 Minuten sind es rund 50 Fans.

Die Teams kommen wieder ins Stadion - durch den einen Durchgang in der neuen Tribüne, angeführt von Schiri Thomsen aus Kleve bei Aachen.

Anpfiff
KSC ganz in Blau, geht gleich drauf - und kommt in der ersten Minute gleich zur Chance, zwei KSC-Stürmer gehen in den 16er, Hofmann zieht ab, abgeblockt. Der VAR greift ein: Nein, kein Handspiel
Ingolstadt versucht gleich das Spiel zu beruhigen, erster Konter, Spiel in die Spitze, doch geklärt zur Ecke.
7. Der KSC rückt raus, spielt schneller, über die Außen. 1. Ecke KSC, Wanitzek, aber geklärt, nachgesetzt, doch Ingolstadt bekommt die Kugel nicht kontrolliert raus, wieder der KSC.
10. Der KSC wieder schnell, diesmal über links, scharfe Flanke, geklärt zur Ecke, die kommt rein, Kopfball-Stafette, und Keeper Jendrusch kann nicht festhalten, nächste Ecke
Kommt gut rein, direkte Abnahme, aber links vorbei!
Der KSC deutlich aktiver, agiler, mit mehr Druck im Spiel, da ist der Wille zum Erfolg spürbar!
14. Es ist wie immer in solchen Spielen, eine Mannschaft drückt, die andere fährt Konter - so auch in der 14. Minute, langer Ball, Kuster kann gerade noch klären, aber 30 Meter vor dem Tor, der Ball kommt wieder zu Ingolstadt, der es aus 30 Meter versucht, doch etwas zu schwach, Kuster kann das Ding noch erlaufen!
Viel Ballbesitz für den KSC, doch bei den Pässen ist der "Abwehrknacker" noch nicht dabei!
Dafür kommt nun Ingolstadt wieder, über links, die Flanke fängt Kuster ab, doch sein Abwurf geht zum Gegner, der gleich abzieht, knapp links vorbei!
22. Fehler hinten links beim KSC, Ingolstadt geht durch, wird nur halbherzig angegangen, flankt & die Kugel geht an den Arm von O'Shaughnessy. Zwei Böcke im kurzer Zeit!
Schiri Thomsen zögert nicht, der Linienrichter geht auch gleich auf die Torauslinie. Elfmeter!
23. 0 zu 1, Schmidt verwandelt sicher
Große Freude bei den Gästen, der KSC zeigt sich verunsichert, versucht wieder in die Spur zu kommen.
Etwas aufgeheizte Stimmung nun, Ingolstadt hat Auftrieb bekommen, geht nach einem Rempler auch gleich zu Boden, was die KSC-Bank verärgert. Das Tor markiert einen Bruch im Spiel!
Zwischenstand in Düsseldorf: Die Fortuna führt gegen Dresden mit 2 zu 0
Die Verunsicherung ist greifbar bei den Blau-Weißen, bis zum 16er ist es ein gefälliges Spiel, doch vor dem finalen Pass wird zu lange gewartet. Da kann sich die Abwehr von Ingolstadt längst formieren!
35. Wechsel beim KSC, O'Shaughnessy humpelt raus, Irorere kommt
Ingolstadt legt in Sachen Härte etwas zu, (zer)stört das Spiel des KSC.
4.1 Der KSC braucht zu lange für den Spielaufbau, das ist zu kompliziert

Halbzeit
Guter Beginn, stark hat der KSC den Gegner unter Druck gesetzt, doch in der Abwehr zwei individuelle Fehler in kürzester Zeit - und das Spiel wurde durch den Elfer gekippt. Für Ingolstadt ist die Taktik bisher aufgegangen, hinten dicht und vorne eines, wenn auch mit Glück, machen Jetzt wird in der einen Kabine sicherlich massiv Beton angerührt - beim KSC geht es um taktische Idee, diese eng gestaffelte Abwehr zu knacken.

46. Anpfiff, Ingolstadt geht nach vorne - rechts ist keine Abwehr da, Flanke in die Mitte, aufgelegt, Schuss, Kuster kann abklatschen, Bilbija Abstauber: 0 zu 2. So einfach geht Fußball, wenn ein Team wohl noch im Halbzeitschlaf ist!
KSC-Spielaufbau, geblockt, wieder auf rechts, wieder eher eine Verteidigung aus der Kategorie "ich schau zu", Querpass auf den freien Bilbija, doch Irorere kann gerade noch das 0 zu 3 verhindern auf Kosten einer Ecke!
Da geht ein normaler Pass ohne Gegenspieler über 5 Meter ins Seitenaus?!?
Was ist los mit dem KSC? Laute Pfiffe von den Tribünen!
53. Auch Eichner hat genug gesehen ... die Leistung geht auch ihm sichtbar gegen den Strich: 4-fach-Wechsel: Raus müssen Goller, Breithaupt, Heise, van Rhijn - rein kommen Choi, Lorenz, Jakob und Rabold
Bringt das noch was?
In den ersten Aktionen ist zumindest mal mehr Einsatz, doch zwingend ist das nicht bis zu 61. Minute. Zu leicht kann Ingolstadt das hier verteidigen!
Jetzt plätschert das Spiel vor sich hin, dazu kommen Stockfehler beim KSC.
64. Einzelaktion rechts von Choi, er tanzt, links und rechts, doch bringt keine Flanke rein  und dann ist der Verteidiger gnadenlos: drischt die Kugel weg!
Keine Flanke kommt lang, alles bleibt hängen, kein Wunder, dass sich Hofmann sichtlich ärgert
Jetzt fängt die KSC-Tribüne auch mit ihrem einschläferndem "Wir sind immer da, Ultras aus K A ..." Sorry, nein!
Anfeuerung ist anders - und in Zeiten des Lockdowns waren auch die Ultras nicht "immer da" - sie waren bewusst nicht im Stadion.
Ingolstadt wird langsam nach hinten gedrückt, der KSC scheint sich zu fangen.
68. Schleusener macht mit dem Kopf das 1 zu 2 nach einer Ecke, ist ohne nennenswerte Gegenwehr.
Kommt der KSC jetzt endlich in Fahrt? Der Funke scheint übergesprungen zu sein, "Auf geht's Kallllsruhhh"
Kopfball auf die Kiste von Jendrusch der kann gerade noch zur Ecke klären, die aber nichts einbringt
74. Der KSC bleibt dran, nächste Ecke, die kommt gut, abgeblockt, Nachschuss, drüber!

Jetzt scheint der KSC wieder das Spiel zu kontrollieren, Ingolstadt steht noch enger, lauert auf Konter der KSC legt sich die Kugel von rchts nach links, sucht die Lücke.
Nächste Ecke, die 9.
75. Das Ding kommt butterweich & lang, Hofmann ist da, köpft einen Aufsetzer, Innenpfosten und das Ding ist drin,
Ausgleich, 2 zu 2

Das Wildparkstadion ist ein Tollhaus, Stille im Gästeblock.
KSC-Keeper Kuster spielt die Kugel nicht schnell genau gnach vorne - was bei Trainer Eichner für einem wütenden Ruf sorgt. Er spürt, da ist nach der ersten Halbzeit mit den Schwächen mehr drin!
Denn im anderen Spiel hat Dresden ausgeglichen - bei diesem Spielstand wäre Ingolstadt abgestiegen!
85. Freistoß Ingolstadt, die mal wieder nach vorne kommen, sie müssen jetzt gewinnen!
Aber der Freistoß ist kein Problem für Kuster
Der KSC beißt sich wieder fest am Strafraum von Ingolstadt, von rechts nach links geht die Kuigel zu Jakob, der zieht ab aus 18 Metern, geht an den Pfosten!
89. Ingolstadt mit der finalen Verzweiflung nach vorne, doch der Ball ist schnell wieder in die andere Richtung unterwegs, diesmal kommt er zu Gondorf, der versucht es auch aus 18 Metern, doch rechts vorbei.
Abpfiff 2 zu 2
Der KSC hat sich nach Anlaufschwierigkeiten mit einer engagierten Leistung in der zweiten Halbzeit das Unentschieden noch verdient. Gewissermaßen war der 4-fach-Wechsel in der 53. Minute Initialzündung dafür. Schritt für Schritt kam der KSC besser in Tritt, schnürte den Gegner mitunter ein, doch konnte nicht auch noch den Siegtreffer markieren.
Schade für die Gäste, die nach einem guten Spiel am Ende mit dem 2 zu 2 vorzeitig absteigen müssen!

Stimmen zum Spiel
"Toll, wir haben den Klassenrhalt geschafft", so Wanitzek: "Mit den Fans im Rücken, nach dem Rückstand, ist das einfach ein geiles Gefühl. Freuen uns, in der kommenden Saison wieder 2. Liga zu spielen." Zum Spiel? "Individueller Fehler, laufen hinterher, haben das in der Pause angesprochen, aber das ging gleich wieder schief, lagen 0 zu 2 hinten, sind aber völlig verdient wieder zurück gekommen - wären wir dann etwas ruhiger gewesen, wäre vielleicht noch mehr drin gewesen. Toll, diese Unterstützung der Fans!"

"Es war ein leidenschaftliches Spiel von uns", so Trainer Rüdiger Rehm, "es tut uns sehr weh heute, aber es trifft uns eben nicht unvorbereitet. Jetzt greifen wir wieder an, versuchen dranzubleiben, um ab dem Sommer unseren Fans wieder Freude zu bereiten, um wieder in Liga 2 zu kommen. Es war ein tolles Spiel hier, in einem solchen Stadion macht es Spaß zu spielen."

"Wir sind gut ins Spiel gekommen, verpassen die Führung. So was müssen wir machen, um früh Platz zu bekommen. Dann kam der Gegner besser ins Spiel, war gefährlich. Wir haben uns dann aber von einem Moment auf den anderen nicht mehr durchsetzen können, haben uns Nachlässigkeiten erlaubt - und wieder liegen wir zurück. Plötzlich lagen wir 0 zu 2 zurück, haben uns für einen vierfach Wechsel entschieden, mit dem Schwung der Fans im Rücken sind wir wieder zurückgekommen, haben vor unserer Wand wieder gekämpft, sind zurückgekommen", so Eichner. "Dieses Spiel hat einen Mehrwert für uns: Wir müssen auf jeder Position bereit sein, Zweitliga-Tugenden zu zeigen. Das war schon zum 11. Mal in dieser Saison, das ist aber zuviel. Unterm Strich ein Lob an das Team. Haben unser Saisonziel drei Wochen vor Saisonende erreicht!"

Nachfragen

"Die Mannschaft versucht, Lösungen zu finden", so Eichner auf die Nachfrage, warum der KSC in den ersten 60 Minuten nicht so wie danach gespielt habe: "Aber nicht immer klappt es auf Anhieb, da muss man als Trainer differenzierter vorgehen. Aber wir dürfen eben nicht solche Fehler machen. Alles kann man da vielleicht auch nicht erklären."
"Die jungen Wilden haben Feuer in die Partie gebracht - die Reaktion der Mannschaft nach dem 0 zu 2 war großartig." Die Neuen? "Sehr anständig, aber da schlummert mitunter noch einiges Potenzial. Mit mehr Einsätzen kann das stabiler und konstanter werden."
Fans und Mannschaft? "Haben das Saisonziel erreicht, ohne Fans lange Zeit. Wir haben in vielen Bereichen noch Luft nach oben, da müssen wir zulegen, müssen uns vielleicht auf der einen oder anderen Position vielleicht neu erfinden."

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Jo Wagner

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