Eine deutliche Demonstration in Karlsruhe
KSC mit Kantersieg über Magdeburg
Karlsruhe. Eines muss man zugeben: Mit dem neuen Wildparkstadion hat sich der KSC zu einer regelrechten Heimmacht entwickelt - mit - zur Freude der Fans - gefälligem Spiel und einer effizienten Ausbeute. Das zeigt auch der Blick auf die Tabelle vor dem Spiel gegen Magdeburg am Sonntag, 17.3., ab 13.,30 Uhr.
48 Tore in der Saison bei 35 Punkten, davon 23 Punkte mit 27 Toren in 13 Spielen zuhause. Zudem: In der Rückrunde fand der KSC immer besser ins Spiel, fand sich auch besser zurecht mit den jeweiligen Gegnern: Hinrunde mit 21 Punkte, Rückrunde bisher mit 14 Punkten, was dem dritten Platz der Rückrundentabelle entspricht! KSC-Trainer Christian Eichner hat offensichtlich "seine" Formation gefunden. Das soll auch gegen Magdeburg weiter so umgesetzt werden, wenn auch Gästetrainer Titz davon eine andere Meinung hat: Mit mehr Zielspielern in die Box des variabel spielenden KSC, dort dann klarer und effizienter sein! Das stimmt, denn der KSC hat in den vergangenen sieben Heimspielen immer mindestens zwei Kisten gemacht, auch wenn es nicht immer zum Sieg reichte!
Doch das große Plus beim KSC ist in der Tat die aktuelle Effizienz und die Einstellung auf den jeweiligen Gegner, der so auch entsprechend "bearbeitet" werden kann. Auch wenn das manchmal länger dauern kann, wie Eichner auf der Pressekonferenz vor dem Spiel nochmals betonte: "Frustrationstoleranz" sei dabei nötig!
Dass der KSC ankommt, war am Vorverkauf ersichtlich: Über 24.000 Karten gingen im Vorfeld weg - rund 1.500 Karten gingen an Gästefans, die heute erstmals auch im "Gästebereich" eine eigene Kioskanlage haben. Zudem steht der "Nackte Mann" als Treffpunkt wieder am Stadion - und über 27.000 waren im Stadion. "Eine große Herausforderung wird das Spiel aber für uns", so Eichner: Magdeburg sei eine dominante Mannschaft, die viel Ballbesitz haben möchte, sie lasse von hinten raus die Kugel laufen. Die Mannschaft brauche dabei auch die Unterstützung der Fans.
Aufstellung
Für den KSC stehen - heute ganz in blau gekleidet - in der geänderten (ohne Bormuth, Rapp, Burnic) Startelf: Drewes / Jung, Franke, Beifus, Herold / Gondorf, Jensen, Wanitzek, Nebel / Zivzivadze, Matanovic
Auf der Bank sind Weiß für das Tor, Brosinski, Heise, Kobald, Thiede, Ben Farhat, Ersungur, Kritzer und Schleusener - also Erfahrung und Jugend.
Anpfiff von Schiri Sören Storks ist um 13.30 Uhr, Stadionsprecher Martin Wacker geht jetzt in gewohnter Weise die Aufstellung durch - und das Publikum geht mit! Kurzer Gang der Teams zu ihren Fanblöcken, dann ist das Spiel freigegeben.
Erfreulich: Der KSC geht früh drauf - und erarbeitet sich gleich Chancen!
4. Das muss ein Tor sein, doch der lange Ball kommt zwar bei Zivzivadze an, er dribbelt in den 16er, zieht ab - aber ein Magdeburger kann noch klären, den Nachschuss setzt "Budu" an der Kiste vorbei!
Freistoß am linken Strafraumeck für den KSC, der enorm druckvoll agiert! Wanitzek hebt den Ball an den langen Pfosten, Franke ist da, hat Platz ... und köpft das Ding! 1 zu 0!
Weiter macht der KSC Druck, das gefällt Magdeburg gar nicht, sie machen in der Abwehr Fehler um Fehler!
12. Das muss das zweite Tor sein, doch der Schuss vom freistehenden Gondorf geht ganz knapp vorbei! Weiter Druck!
13. Das zählt sich aus, denn jetzt ist Budu hellwach und macht das 2 zu 0. Der Magdeburger Verteidiger verliert die Kugel, sie kommt zu Zivizivadze und der macht aus 10 Metern die Kiste!
Erfreulich, der KSC bleibt weiter dran - und das freut auch die Fans. Weiter wird gezielt das Spiel des Gegners unterbunden!
20. Gondorf wird im Strafraum der Gäste getroffen, bleibt liegen - der VAR checkt, es gibt aber keinen Elfer!
Weiter geht es in eine Richtung!
25. Was für ein Fehler in der Magdeburger Abwehr: Wieder patzt ein Verteidiger, die Kugel vom Torwart wird am 16er nicht sauber angenommen, Zivzivadze geht dazwischen, 3 zu 0!
So einfach kann es sein - aber eine Katastrophe für die Gäste. Das Spiel ist quasi schon gelaufen - nach 25. Minuten! Kein Wunder: Der KSC lässt es etwas ruhiger angehen, Magdeburg hat Ballbesitz - aber es ist eher ein Querpass-Spiel und der KSC kann das ruhig anschauen!
40. Immer wieder den Gästen die Kugel abjagen, das klappt auch jetzt wieder: schnell über links, Herold gibt flach rein - Zivzivadze verlängert eher unfreiwillig - aber da ist Nebel völlig frei: 4 zu 0
In der Nachspielzeit fast das nächste Tor: nach einer Ecke ist Matanovic dran, doch sein Schuss wird auf der Linie geblockt!
Das wird in der Kabine bei Magdeburg wohl ein Donnerwetter geben, die Miene vom Gäste-Coach ist deutlich, denn Magdeburg hat von Anfang an hier keine echte Rolle gespielt, war zwar mittendrin, aber nicht dabei! 0 zu 1, 0 zu 2 ... und Magdeburg fiel auseinander
Halbzeit
Der Gäste-Coach zeigt seine "Reaktion" auf die gezeigte Leistung seines Teams: eine Wechsel-Orgie - vier Spieler müssen raus, vier Neue kommen: Hugonet für Gnaka, Ceka für Ito, Bockhorn für El Hankouri und Lawrence für Hoti.
Aber der KSC macht genauso weiter, macht Druck.
5 zu 0 Nach einer Ecke in der 50. Minute kommt Jensen an die Kugel, zieht aus rund 20 Metern ab - ans Lattenkreuz. Doch die Kugel prallt ab, auf den Kopf von Beifus, der das Ding macht!
Was für ein Spiel, was für eine Demonstration im Wildparkstadion!
Das gibt es nicht, kaum angespielt, wieder ein Fehler von Magdeburg im Aufbau, der KSC stört gleich,
Matanovic geht dazwischen, geht alleine auf das Tor zu - und macht die Kiste! 6 zu 0
Die Karlsruher gehen weiter drauf, wollen offensichtlich mehr. Kein Wunder bei dem Lauf heute. Fast alle Chancen sind Tore. Statt sich aufzurappeln, hat sich Magdeburg offensichtlich ergeben, die Gäste spielen nicht wirklich richtig mit, machen Fehler um Fehler.
Der 4-fach-Wechsel hat Null gebracht bisher. Das wird eine "nette" Rückfahrt nach Magdeburg und eine "interessante" Trainingswoche, denn Magdeburg hat sich mit dieser Klatsche in der Tabelle nochmals in den "Sog der Abstiegszone" gebracht!
Das wird der 12. oder 13. Platz mit 31 Punkten - und die Plätze 16, 17 und 18 sind nur noch 3 Punkte weg!
Wechsel beim KSC, der zuletzt etwas Gas rausgenommen hat, aber hat trotzdem noch Chancen.
Flanke von außen, Hand - Elfer!
Nachspielzeit: Das Sahnehäubchen, das 7 zu 0 per Elfer, Wanitzek macht dieses Mal sicher!
Das ist die Einstellung des "Rekord"siegs in der 2. Bundesliga!
Höhere Erfolge in der 2. Liga gab es aber schon, unter anderem ein 10 zu 0 in der Spielzeit 79/80 der 2. Bundesliga Süd gegen ESV Ingolstadt. Ein 7 zu 0 gab es in der 2. Bundesliga schon mal - 2006 gegen Eintracht Braunschweig und auch etliche 6 zu 0-Erfolge.
Stimmen
"Es tut mir leid für unsere Fans", so ein sichtlich geknickter Gästetrainer Christian Titz: "Von Beginn waren wir in allen Belangen nicht im Spiel. Laufbereitschaft, Zweikämpfe, schnelle Gegentore, an denen wir auch beteiligt war. Doch auch die Wechsel haben nichts gebracht mit all den Böcken, die wir gemacht haben. Schlussendlich waren wird in vielen Bereichen nicht auf dem Platz!" Auf Nachfrage konnte Titz nicht den Verlauf erklären: "Im Kollektiv ist das nicht zu erklären, das kommt einem Systemabsturz gleich. Wir können da nicht zur Tagesordnung übergehen, dass so etwas künftig nicht mehr passiert. Heute hat die gesamte Mannschaft nichts auf den Platz gebracht."
"Wollten nicht ins Spielmuster von Magdeburg kommen", so Christian Eichner: "Habe gierige Spieler gesehen, die unsere Vorgaben umsetzen wollten. Die Tore kamen zudem zum richtigen Zeitpunkt, haben dann auch anständig, ohne Schnörkel zuende gespielt. Das war ein richtiger Schritt für meine Mannschaft. Das 7 zu 0 ist in der Höhe nicht wichtig für mich, sondern die drei Punkte und dass wir zu Null gespielt haben." Die Mannschaft sei dann gut, wenn sie selber die Initiative übernimmt - das müsse sie aber verinnerlichen, das habe sich in Kiel gezeigt.
Am kommenden Wochenende ist Länderspielpause, am Sonntag, 31.3., geht es zu Schalke.
Autor:Jo Wagner |
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