Unterstützung für Gehörlose und -geschädigte bei KSC-Heimspielen
"KSC tut gut" engagiert sich weiter
Karlsruhe. Im Rahmen von "KSC tut gut" bietet der KSC ab sofort gehörlosen und hörbeeinträchtigten Fans einen weiteren Service im Wildparkstadion. Mithilfe von Gebärdendolmetschen und einem neuen Kommunikationssystem wird Menschen der Spieltag immer weiter barrierefrei zugänglich gemacht und ist somit ein weiterer Baustein der Behinderten-Fanbetreuung beim KSC.
Das Thema Behinderten-Fanbetreuung wird beim KSC seit Jahren großgeschrieben und ist ein zentrales Puzzlestuck von "KSC tut gut" . Besonders im neuen Stadion ist der barrierefreie Zugang für alle Fans die Wunschvorstellung des Clubs und der Verantwortlichen. Dementsprechend werden viele Angebote am Spieltag bereits umgesetzt: Rollstuhlfahrer haben auf sie abgestimmte Zugangsmöglichkeiten. Das sind Plätze, die durch eine Rampe und einen Fahrstuhl zugänglich sind. Zudem ermöglicht das Sehbehindertenradio und die 90-minütige Hörplatzreportage (das "Wochenblatt" berichtete) auch sehbehinderten Menschen eine einzigartige Stadionatmosphäre. Außerdem sind die Tickets für Menschen mit Handicap ermäßigt zu haben. Die Behinderten-Fanbetreuung rund um Carsten de la Porte ist als Unterstützung und Ansprechpartner im Stadion auch immer mit dabei.
Weitere Unterstützung
Nun wird der Bereich der Behinderten-Fanbetreuung am Spieltag noch weiter ausgebaut. Mit Laura Söhner erhalten Gehörlose und Hörbeeinträchtigte Unterstützung beim Besuch im Wildparkstadion. Die 32-jährige Heilerziehungspflegerin ist selbst seit vielen Jahren bekennender KSC-Fan und außerdem Dauerkarteninhaberin. Alleine über den Gehörslosen-Fanclub „Badische Deaf Karlsruher SC“, den es seit 2019 gibt, sind jede Woche circa 20 gehörlose und höreingeschränkte Fans bei den Spielen des KSC dabei.
Von den circa 40 Mitgliedern sind nämlich rund die Hälfte stolze Besitzer einer KSC-Dauerkarte und verfolgen die Partien aus dem Block O5 auf der neuen Osttribüne des Wildparkstadions. Söhner stellt für die Menschen, die teilweise ein Resthörvermögen aufweisen, teilweise aber auch komplett auf Gebärdensprache angewiesen sind, nun ein Kommunikationsbindeglied und eine Unterstützung rund um den kompletten Stadionbesuch dar.
Dabei starten sie gemeinsam mit Söhner schon vor dem Anpfiff am ebenfalls neu entstandenen „i-Punkt“ in den Spieltag, dann geht es zusammen zu den Plätzen auf der Osttribüne. Der „i-Punkt“ ist ein ebenfalls neu geschaffener Service für alle Fans mit Handicap an den Spieltagen. Dort erhält man alle relevanten Informationen rund ums Spiel, kann reservierte Tickets abholen und bei Bedarf auch einen Rollstuhl leihen. Sehbehinderte erhalten die Headsets für die Hörplatzreportage des „Fanradios für Alle“ und für die gehörlosen Fans dient er als Treffpunkt vor dem Gang ins Stadion. Söhner begleitet die Männer und Frauen der „Badische Deaf Karlsruher SC“ dann zum Beispiel, falls es am Drehkreuz zu Problemen mit dem Ticketscan kommt. Doch auch während des Spiels leistet die Heilerziehungspflegerin kleine Hilfestellungen oder begleitet die Fans zu den Kiosken im Umlauf des Wildparkstadions.
Spende aus Durlach für den KSC
Durch ein neues Kommunikationssystem, das von der "Hans Meißburger GmbH" in Durlach gespendet wurde, kann sie die Gehörlosen während der laufenden Partie nun auch auf sich aufmerksam machen – und so verschiedene Aussagen durchgeben. So werden die Menschen zum Beispiel darauf hingewiesen, dass auf der Anzeigetafel im Wildparkstadion etwas Relevantes angezeigt wird, dass Laura selbst ihnen mithilfe von Gebärdensprache etwas mitteilen möchte oder dass es im Stadion einen Notfall gibt, auf den schnell zu reagieren ist. Das Kommunikationssystem im Wert von rund 3.000 Euro kam beim vergangenen Heimspiel des KSC gegen den FC St. Pauli zum ersten Mal zum Einsatz - und soll für unsere gehörlosen Fans ab sofort eine feste Stütze bei zukünftigen Stadionbesuchen darstellen.
„Die Vielfalt, die wir in ‚KSC tut gut‘ verankert haben, setzen wir hier in die Tat um“, so KSC-Behindertenfanbeauftragter Carsten de la Porte zum Engagement in diesem Bereich. Mit dem Verein „Cent hinterm Komma“, dessen Geschäftsführer de la Porte gleichzeitig ist, steht damit ein kompetenter Partner zur Verfügung, der über die nötige Expertise verfügt. „Nachdem wir über die vergangenen Jahre das Sehbehindertenradio etabliert haben, ist die Unterstützung der Gehörlosen nun ein weiterer Schritt zu mehr Barrierefreiheit und Inklusion im Wildparkstadion“. Aus diesem Grund engagiert sich "KSC tut gut". auch aktiv mit einer Spende bei „Cent hinterm Komma“, die ausschließlich in die Unterstützung der hörbeeinträchtigten Fans fließt.
Infos: www.ksc.de
Autor:Jo Wagner |
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