Countdown läuft, Trainer Eichner zeigt sich optimistisch
KSC: Zielgerichtet zum "Wiederstart"
Karlsruhe. Eine Woche vor Spielstart müssen die Teams in richtiger Quarantäne sein, so die DFL-Vorgabe. Der KSC nutzt diese Zeit in der Sportschule Schöneck auf dem Durlacher Turmberg, die aktuell eh geschlossen ist. Die Spieler dürfen nur zum Training "raus" - haben aber keine privaten Kontakte mehr in dieser Zeit. Dafür gibt's in der Sportschule Einzelzimmer, eine Betreuung rund um die Uhr, eine vorzügliche Küche vom "Restaurant Nagels Kranz" in Neureut - und Konzentration auf das anstehende Spiel gegen Darmstadt.
Training in Mannschaftsstärke
"Wir haben in Schöneck eine sehr gute Trainingswoche bisher hinter uns", betont KSC-Trainer Christian Eichner, der die Anlage auch noch aus seiner aktiven Zeit kennt: "Die Rahmenbedingungen sind gut." Die Zeit der "Vorbereitung in kleinen Gruppen" ist vorbei, in Mannschaftsstärke geht's in die Vollen für die Blau-Weißen, denn am Samstag, 16. Mai, sollen ab 13 Uhr beim "Geisterspiel" im Wildpark gegen Darmstadt drei wichtige Punkte eingefahren werden. "Es wird Zeit, dass es endlich los geht", so Eichner. Sein Team steht fast komplett zur Verfügung. Nach den vielen Einheiten in kleinen Gruppen wurde jetzt dreimal 11 gegen 11 gespielt, damit die Spieler wieder ein Gefühl bekommen. "Wir haben dazu längere Blöcke trainiert - bis ran an die Spieldauer. In den Kleingruppen konnten wir Akzente setzen, dazu die Athletik verbessern - und ob uns das gelungen ist, wird sich am Samstag zeigen." Der KSC habe intensiv trainiert, "auch wenn es Kleingruppen waren." Wie die bisherige "Trainingsvorbereitung" einzuschätzen ist, wird sich dann auf dem Spielfeld zeigen.
Wieder in den Alles-oder-Nichts-Modus
Auch Gegener Darmstadt hat ein ähnliches Vorbereitungspensum: Wer das besser umsetzen kann, wird dabei wohl am Samstag den Platz als Sieger verlassen, mutmaßt der Karlsruher Trainer: "Wir müssen aus einer Art Ruhephase wieder in einen Alles-oder-Nichts-Modus umschalten!" Dies sei aber für alle Teams gleich, "wir sind uns dieser Situation bewusst", so Eichner selbstbewusst! Ausblenden wollen Team und Betreuer dabei etwas die aktuellen "Rahmen-Diskussionen" wie Liga-Modus, Quarantäne, Absteigeranzahl oder Rücktritt des Präsidenten. Das sei sicher bei dem einen oder anderen Spieler ein Thema, besonders auch bei den Essen am Zweiertisch, "aber wir wollen, dass das Team fokussiert die Aufgabe angeht. Wir müssen alles dran setzen, dass wir uns auf den Sport konzentrieren" ist Eichner deutlich: "Es ist eben, wie es ist - da hilft kein Jammern!"
Andere Abläufe am Samstag
Wie das Team aussieht, da machte Eichner noch ein kleines Geheimnis draus: "Die 11 auf dem Platz sind jene, bei denen ich überzeuht bin, dass sie den KSC aktuell in dieser Situation am besten helfen können." Dabei wird sich das Setting am Spieltag doch deutlich vom herkömmlichen Ablauf unterscheiden: "Wir reisen wie früher in der Jugend alle selber zum Stadion an", schildert Eichner den Ablauf am Samstag: "Nur die Spieler, die im Kader sind. Es wird kein Einlaufen des Teams geben, kein Handshake - und ich habe am Spielfeldrand einen Mundschutz."
Wer die Bedingungen am besten annimmt, wird wohl letztlich das Spiel gewinnen. Dazu gehört dann auch, dass sein Team handlungsorientiert die Aufgabe angehe - trotz (oder gerade wegen des) leeren Stadions. "Das muss man den Spielern vor Augen führen", betont der KSC-Trainer: "Schade, dass wir aber zur Vorbereitung nicht ins Stadion durften - aber damit müssen wir leben." In der Videokonferenz vor dem Spiel zeigte sich Eichner jedenfalls entschlossen und zuversichtlich - strahlte Optimismus aus! Eichner hätte dieses neue Setting am Spieltag gerne mit den Spielern geprobt, denn es gibt in jedem Kader Spieler, die brauchen den Jubel der Fans, die Kulisse, die Aufgeregtheit im Stadion - andere hingegen blühen eher regelrecht auf, wenn es nicht gleich Pfiffe nach dem ersten Fehlpass gibt!
Autor:Jo Wagner |
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