Absurdität der Anreise zum Wildparkstadion
Odyssee quer durch Karlsruhe
Karlsruhe. Das Wildparkstadion liegt idyllisch im Karlsruher Hardtwald - eigentlich mitten in der Stadt und gut erreichbar. Doch für einige Planer ist das wohl ein größeres "Problem", denn weder ist das Stadion regulär durch den ÖPNV angebunden, noch gibt es gut ausgeschilderte und logische Zufahrtswege für Besucher, die durchaus auch von auswärts kommen.
So weist die Polizei - die mit einer angemessenen Zahl an Einsatzkräften erneut vor Ort ist - vor dem Spiel des KSC gegen Eintracht Braunschweig am Samstag, 1. April, um 13 Uhr erneut darauf hin, dass "aufgrund der besonderen Verkehrssituation" unterschiedliche Anreisewege für Heim- und Gästefans auf dem Weg ins Stadion empfohlen werden.
Adenauerring schon vor dem Spiel gesperrt: Große Umwege nötig
Spätestens um 11:30 Uhr erfolgt am Samstag die Sperrung des Adenauerrings für den Kraftfahrzeugverkehr auf Höhe des Stadions. "Abhängig vom Personenzulauf zum Stadion wird der Adenauerring früher gesperrt", so die Polizei. Mit anderen Worten: Die Ost-West-Verbindung, immerhin eine der wenig verbliebenen Möglichkeiten, auch die stau-geplagte Innenstadt zu umfahren, wird einfach gekappt! Dazu kommt noch ein Problem: Aufgrund der Baustelle mit einspuriger Verkehrsführung auf dem Adenauerring zwischen Willy-Brandt-Allee und Wildparksstadion ist mit erheblichem Rückstau und entsprechenden Verzögerungen zu rechnen!
In diesem Zusammenhang bittet die Polizei, dass alle Fans des KSC, die mit Kraftfahrzeugen anreisen, und das sind nicht gerade wenige, das Stadion nicht aus Richtung Willy-Brandt-Allee/Linkenheimer Landstraße (aus dem Westen der Stadt und dem nördlichen Landkreis) anzusteuern, denn von dort ist die Durchfahrt nur zum Gästebereich des Birkenparkplatzes möglich. Auch Fußgänger und Fahrradfahrer "müssen damit rechnen, auf diesem Weg nicht zu den Eingängen der Ost- und Südtribüne zu gelangen", so die Polizei. Alternative: Durch den Wald! Mit anderen Worten: Wer aus Mühlburg kommt, soll nun zum Beispiel durch den Stau der Innenstadt oder über Neureut und die Waldstadt zum Stadion! Ein enormer Umweg!
Nadelöhr Durlacher Tor
Stadionbesucherinnen und -besucher mit Karten für den Heimbereich auf der Ost- und Südtribüne werden von Verein und Polizei gebeten, das Stadion unbedingt aus Richtung Durlacher Tor anzusteuern und für die Anfahrt möglichst öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Doch das Durlacher Tor wurde im Rahmen der Kombilösung so umgebaut, dass es aus Richtung Autobahn/Durlach nicht mehr leistungsfähig genug ist, die Masse der Stadionbesucher verträglich ohne große Staus mit nur noch einer Spur und Ampeln "abzuwickeln". Und aktuell ist das Stadion nur mit rund 23.000 Besuchern maximal befüllt - im finalen Ausbauzustand werden es dann rund 34.000 sein.
Mit dem Bus hin - aber zu Fuß wieder zurück
Ab dem Durlacher Tor werden ab Stadionöffnung im 10-Minuten-Takt Busse der Verkehrsbetriebe Karlsruhe zum Stadion verkehren. Allerdings: Die Busse fahren nur vor dem Spiel, nicht danach! Wer also schlecht zu Fuß ist oder mobilitätseingeschränkt, hat hier ein Problem! Dafür wird Heimfans mit Karten für die Nordtribüne empfohlen, öffentliche Verkehrsmittel in die Innenstadt zu nutzen und von dort zu Fuß den provisorischen Stadionzugang auf der Friedrichstaler Allee über den Schlossgarten aufzusuchen, ein Spaziergang durchs Grüne.
Gästefans, die mit der Bahn kommen
Für bahnreisende Gästefans gibt's vor und nach dem Spiel einen kostenlosen Bustransfer zwischen Hauptbahnhof und Stadion.
Gästefans, die mit dem Auto kommen, sollen Umweg fahren - auch ab Bruchsal
Im Falle einer Anreise über die Bundesautobahn 5, was bei Fans aus Braunschweig logisch klingt, wird dringend empfohlen, diese bereits an der Anschlussstelle Bruchsal zu verlassen und anschließend über die Bundesstraße 35 Richtung Graben-Neudorf und die Bundesstraße 36 nach Karlsruhe zu fahren. Also runter von der Autobahn & über die Dörfer tingeln, dann über Neureut, Linkenheimer Landstraße & Willy-Brandt-Allee in den Stau auf dem Adenauerring zum Stadion und den Parkplätzen für Gästefans!
Odyssee quer durch Karlsruhe
Wer als Gästefan aus Süden anfährt und die Ausfahrt Karlsruhe-Durlach nutzt, soll wirklich um die Stadt rumfahren: Durlacher Allee, dann Ostring - auf die Südtangente, um die Stadt herum in den Stau, dann zum Stadion - oder er fährt den Ostring Richtung Rintheim, Waldstadt, Neureut und dann zum Stadion.
Wer Heimfan ist, zum Beipiel aus dem nördlichen Landkreis kommt, muss die Stadt umfahren, ebenso Besucher aus der Pfalz: Egal wie, es ist immer ein enormer Umweg - Dank einer Planung ohne echte Alternativen rund ums Wildparkstadion! Die Situation wird übrigens auch nicht besser, wenn das vom KSC gewünschte VIP-Parkhaus an den Start geht, denn dann vermischen sich die Wege der Fans noch mehr.
Fazit: Die Verkehrsregelung und die Wege der Fans an einem Spieltag sind dringend verbesserungswürdig, schließlich wird alleine durch die Sperrung des Adenauerrings die nördliche Stadt bei einem KSC-Heimspiel gewissermaßen abgehängt, verursacht zudem massive Staus und Umwege, worüber sich viele Bürgerinnen und Bürger zurecht auch aufregen!
Autor:Jo Wagner |
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