Basketball
Ungewöhnliche Kooperation – Physiotherapeut von Hansa Rostock betreut LIONS an der Ostsee
Als die PS Karlsruhe LIONS vergangene Woche kurz vor der Reise zu ihren Auswärtsspielen im PlayOff-Viertelfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA standen, waren die Verantwortlichen des Löwenrudels alles andere als sorgenfrei. Denn die Spieler des ohnehin bereits ausgedünnten Kaders waren am Ende einer anstrengenden Saison erschöpft und mussten nun binnen 48 Stunden zwei der wichtigsten Begegnungen absolvieren. Hinzu kam, dass die Physiotherapeuten, die das LIONS-Team normalerweise betreuen, verhindert waren und nicht mit an die Ostsee zu den Duellen mit den ROSTOCK SEAWOLVES am 26. und 28. April fahren konnten.
Dass die Karlsruher Basketballer während ihres Aufenthalts dann doch die bestmögliche sportmedizinische Versorgung genossen, verdanken sie den Kontakten in die Fußball-Szene, zum F.C. Hansa Rostock und der Aufgeschlossenheit des Chef-Physiotherapeuten des Fußball-Zweitligisten. Denn Tobias Hamann, der zudem in Mecklenburg eine große Praxis betreibt, nahm sich kurzerhand vier Tage frei, um die LIONS sowohl bei den Spielen als auch im Teamhotel zu behandeln und damit deren Regeneration zu beschleunigen. Und Regeneration war nach dem Overtime-Thriller am Dienstagabend nötig gewesen. Erst nach 50 intensiven Minuten hatten sich die SEAWOLVES knapp mit 107:103 durchgesetzt. Die sieben verbliebenen einsatzfähigen Karlsruher Spieler waren bereits zwei Tage später erneut gefordert. Wohl auch dank der Fähigkeiten von Tobia Hamann machte es das Löwenrudel erneut spannend und setzte den haushohen Favoriten nochmals unter Druck. Am Ende stand zwar die dritte Niederlage und damit das Aus in den ProA-PlayOffs. Im Karlsruher Lager überwog dennoch die Freude über das Erreichte und die als sehr harmonisch empfundene Kooperation mit Tobias Hamann, der LIONS-Teammanager Karim El Wakil sowohl fachlich als auch menschlich sehr beeindruckt hatte: „Abgesehen davon, dass wir dankbar für die unkomplizierte Unterstützung durch einen hochprofessionellen Fachmann sind, muss ich sagen, dass Tobias auch persönlich ein ganz starker Typ ist. Auf der einen Seite sehr besonnen und reflektiert, auf der anderen Seite mit echter emotionaler Begeisterung für die Geschehnisse auf dem Feld. Trotz unseres Ausscheidens ist ein toller Spirit spürbar gewesen und am Ende hat sich Tobias sogar bei uns für „die wilden vier Tage“ bedankt.“ Den Kontakt hergestellt hatten im Vorfeld der LIONS-Fan und ehemalige Karlsruher Fußballer Matthias Cuntz, der inzwischen bei der TSG 1899 Hoffenheim als Nachwuchstrainer beschäftigt ist sowie Dirk Orlishausen. Der ehemalige KSC-Stammkeeper fungiert inzwischen als Torwarttrainer beim FC Hansa. Das Löwenrudel bedankt sich bei allen, die mitgeholfen haben, dass die Spieler in den schwierigen Playoff-Duellen die bestmögliche Performance zeigen konnten und verabschiedet sich nach der zweitbesten Saison seiner ProA-Historie in die Sommerpause.
Autor:Benedikt Rieker aus Karlsruhe |
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