Positionen für mehr Wettbewerbsfähigkeit
Bürokratie bremst Innovation
Der Abbau von Bürokratie und die Schaffung innovations-freundlicher Rahmenbedingungen sind elementar, um Unternehmen den nötigen Handlungsspielraum für zukunftsweisende Projekte zu geben: So lautet die zentrale Botschaft eines von den Ausschüssen Industrie und Technologie der IHK Karlsruhe formulierten Positionspapiers.
Die Ausschüsse haben sich mit den drängendsten Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe in der Region und am Standort Deutschland befasst und Lösungsansätze in zusammengetragen.
„Die bürokratische Belastung für Unternehmen ist ein massives Hemmnis für Innovationen und wirtschaftliches Wachstum“, betont Wolfgang Grenke, Präsident der IHK Karlsruhe. „Wir brauchen dringend klare, einfache und unbürokratische Prozesse, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Jede Stunde, die Unternehmen durch bürokratische Anforderungen verlieren, fehlt ihnen etwa für die Entwicklung von Innovationen.“
Das Positionspapier unterstreicht zudem, dass der Zugang zu qualifizierten Fachkräften ein weiteres zentrales Thema für die Innovationsfähigkeit der Unternehmen ist. In einer globalisierten Welt kann es sich Baden-Württemberg nicht leisten, auf internationale Talente zu verzichten. „Das Land kann zukünftig noch mehr tun, um internationale Fachkräfte für die Region zu begeistern und zu halten“, fordert Prof. Dr.-Ing. Frank Artinger, Vorsitzender des Technologieausschusses der IHK Karlsruhe. „Wir benötigen zielgerichtetes Standortmarketing, vereinfachte Anerkennungsverfahren, mehr Begleitung für gelingende Integration (z. B. auch bei der Wohnungssuche) und müssen uns in die Lage der zu uns kommenden Menschen versetzen, damit Talente bei uns dauerhaft eine Zukunft finden – und wir als Wirtschaftsstandort profitieren.“
Ein drittes Kernanliegen betrifft das Thema Energie. Hohe Energiekosten und unsichere Versorgungslagen belasten die Unternehmen enorm. „Ein bezahlbares und verlässliches Energieangebot ist die Grundlage jeder Produktion und Innovation“, erklärt Nikolaus P. Wild, Vorsitzender des Industrieausschusses. „Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien müssen wir auch den betrieblichen Eigenverbrauch entbürokratisieren, um die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft voranzutreiben.“
Die IHK Karlsruhe fordert die Landesregierung auf, in sämtlichen Themenfeldern entschlossen zu handeln. Beim Bürokratieabbau sind alle politischen Ebenen gefragt. Egal aus welcher Richtung neue Gesetzesvorhaben kommen, sie müssen künftig auf ihre Bürokratiebelastung hin untersucht werden, bevor sie in die politische Umlauf-bahn geraten.
Die Fachausschüsse der IHK Karlsruhe bündeln als ehrenamtliche Gremien unternehmerisches Wissen und Know-How aus der Region, beraten die Vollversammlung in fachlichen Fragen und dienen der Meinungsbildung. Dem Industrieausschuss gehören rund 60 Unternehme-rinnen und Unternehmer aus Industriebetrieben an, im Technologieausschuss sind über 70 Führungskräfte aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen engagiert.
Das Papier finden Sie unter Positionspapier zum Download.
Autor:Gisela Andersen aus Karlsruhe |
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