"CIK" und "Dehoga" fragen: Wie geht es weiter?
Fortführung der Sondernutzungsmöglichkeiten für Außengastronomie
Karlsruhe. Nach derzeitiger Rechtslage enden zum 31. März 2022 die erweiterten Sondernutzungsmöglichkeiten der Außenflächen für die Gastronomie, die "Terrassen" (das "Wochenblatt" berichtete). Gleichzeitig entfällt auch die temporäre Gebührenbefreiung. Gemeinsam haben sich "Deutsche Hotel- und Gaststättenverband" (DEHOGA) Karlsruhe und "City Initiative Karlsruhe" (CIK) in einem Brief an die Mitglieder des Karlsruher Gemeinderats gewendet, um eine Verlängerung über den 31. März hinaus zu erreichen.
„Die mit den Corona-Maßnahmen und Corona-Regelungen verbundenen Schließungen haben zu massiven Ausfällen bei den betroffenen Betrieben geführt, die leider nur teilweise durch staatliche Hilfsgelder aufgefangen werden konnten. Überdies steht nun die Rückzahlung von Staatshilfen an, wodurch gerade die aktive Gastronomie schwer getroffen wird. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie sind die finanziellen Rücklagen einer Vielzahl der Betriebe aufgebraucht“, erläutert Nikola Kovacic, Vorsitzender des "DEHOGA" Karlsruhe, die Hintergründe für die gemeinsame Anstrengung von "DEHOGA" und "CIK".
Die erweiterten Außenflächen bezweckten keineswegs eine bloße Umsatzsteigerung, sondern seien für das wirtschaftliche Überleben vieler Betriebe schlichtweg notwendig. Kovacic appelliert an den Gemeinderat: „Wir halten die Beibehaltung der gewährten Sondernutzungsmöglichkeiten über den 31. März 2022 hinaus zur Vermeidung einer sonst unvermeidlich eintretenden massiven Beeinträchtigung der betroffenen Betriebe für geboten. Sollte sich dies nicht ohne eine damit einhergehende weitere Gebührenbefreiung realisieren lassen, so wäre die Beibehaltung vorgenannter erweiterter Außenflächen gegen eine stemmbare Gebühr jedenfalls eine mildere Maßnahme als der komplette Wegfall der erweiterten Sondernutzungsflächen."
Es ist davon auszugehen, dass die Corona-Pandemie und die damit verbundenen massiven wirtschaftlichen Beeinträchtigungen uns alle und insbesondere das Gastgewerbe noch länger begleiten beziehungsweise belasten werden. „Wer denkt, die Pandemie macht ab April Sommerurlaub und die Gastronomie hat sich längst erholt, der ist auf dem Holzweg", betont Citymanager Frank Theurer, Geschäftsführer der "City Initiative Karlsruhe": "Vielmehr ist eine vielfältige und engagierte Gastronomie neben einem attraktiven Handel sowie einer bunten Kultur- und Veranstaltungsszene ein essentieller und wichtiger Bestandteil einer attraktiven und lebendigen Stadt. Wir unterstützen deshalb die Bestrebungen der Gastronomie, die Erweiterungen bzw. Beibehaltung der temporären Erweiterungen der Außenflächen nach Kräften."
Den konstruktiven Dialog wollen "DEHOGA" und "CIK" mit der Stadt fortführen, um im Sinne der Gastronomie und damit auch zum Wohle der Stadt Karlsruhe tragbare Lösungen zu entwickeln. Gerade eine sich auch touristisch entwickelnde Stadt wie Karlsruhe müsse Interesse an gastronomischer Vielfalt haben, deren Überleben maßgeblich von einer intakten Außengastronomie abhänge. Ansonsten drohe der Innenstadt nach den jahrelangen Behinderungen rund um die Baustellen ein weiterer Rückgang der Attraktivität durch das sukzessive Wegfallen der Individualgastronomie zu Gunsten eines zunehmend standardisierten Angebots. Auch das Citymarketing der "Karlsruhe Marketing und Event GmbH" unterstützt die Bitte, die Außenbewirtung auf Sondernutzungsflächen durch die Stadtverwaltung Karlsruhe weiterhin - temporär - zu ermöglichen. Eine vitale und vielfältige gastronomische Szene sei für die Attraktivität der Karlsruher Innenstadt von hoher Bedeutung!
„Es ist allgemein wahrnehmbar: Außenplätze werden im Hinblick auf wieder steigende Corona-Infektionszahlen von Gästen als sicherer als Innenplätze wahrgenommen und deshalb besser angenommen", so Michael Kant, Geschäftsführer des "DEHOGA Karlsruhe": Dieser Umstand erlangt mit den momentan steigenden Infektionszahlen umso größere Bedeutung. "Gerade angesichts des nahenden Frühlings mit steigenden Temperaturen erscheint es umso weniger nachvollziehbar, wenn nun die erweiterten Außenbestuhlungsmöglichkeiten wieder entfernt werden müssten", so Kant.
Autor:Jo Wagner |
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