Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl von Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe, Handelsverband Nordbaden und DEHOGA Karlsruhe
„Gründerzentrum gewünscht“

Die Verbände-Allianz: Andreas Reifsteck und Frank Zöller (KH), Petra Lorenz (Handelsverband) Dr. Michael Kant und Waldemar Fretz (Dehoga) Swen Rubel (Handelsverband) | Foto: MJO
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Karlsruhe. „Verkehr, Gehwegparken, zweite Rheinbrücke, kostenloser ÖPNV, Gründerzentrum für Handwerksbetriebe, Vereinsfeste als Konkurrenz für Biergärten, Probleme für den Einzelhandel in der City – um diese und weitere Themen drehte sich die Podiumsdiskussion mit Kandidaten der zehn Parteien für die Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019. Eingeladen hatten die Kreishandwerkerschaft (KH) Region Karlsruhe gemeinsam mit dem Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) Kreis Karlsruhe sowie dem Handelsverband Nordbaden.

Brennendes Thema: Zweite Rheinbrücke. Diese befürwortete die Mehrheit der Kandidaten in Zusammenhang mit einer Anbindung an die B36. CDU-Stadtrat Thorsten Ehlgötz forderte zudem die Nordumfahrung, um den Verkehr in der Stadt zu reduzieren. Beim Gehwegparken wurde klargestellt, dass dies eine Anweisung des Regierungspräsidiums gewesen sei. Die meisten Kandidaten, wie auch SPD-Stadtrat David Hermanns, räumten dabei ein, dass die Stadt bei der Realisierung wohl über das Ziel hinausgeschossen sei.

Beim Thema „kostenloser ÖPNV“ zeigten sich die meisten Kandidaten aufgeschlossen. FDP-Stadtrat Thomas Hock würde Auszubildende gerne von diesen Fahrtkosten befreien.
Lebendig gestaltete sich die Diskussion um ein Gründerzentrum für das Handwerk, das Schreinermeister Torsten Müller aus dem Publikum forderte. Grünen-Stadträtin Zoe Mayer würde das Vorhaben unterstützen, da sie den in die Jahre gekommenen Handwerkerhof am Rheinhafen nach eigenen Angaben unattraktiv findet. Auch Hannes Ludwig, Kandidat der Karlsruher Liste (KAL) sprach sich explizit für die Schaffung eines Gründerzentrums des Handwerks aus. Das Handwerk habe unverdientermaßen ein Imageproblem, dem man mit einem modernen Gründerzentrum effektiv entgegenwirken könne. In diesem Zusammenhang fiel mehrfach der Vergleich mit dem Alten Schlachthof, der IT-Startup Unternehmen Heimat bietet. Dort habe die Stadt sich auch zu einer Investition für Gründer bekannt. Dies müsse auch für das Handwerk möglich sein.
Die Frage, ob Vereinsfeste der Gastronomie mit Außenbewirtschaftung schaden, wurde ebenfalls diskutiert. Einig war man sich, dass Vereine die Feste brauchen. Waldemar Fretz, Kreisvorsitzender des DEHOGA argumentierte, dass die Landesregierung den Freibetrag für Vereinsfeste gesteigert habe, die Wirte jedoch mit hohen Lohnkosten zu kämpfen hätten. Lukas Bimmerle, Kandidat von Die Linke, regte Kooperationen zwischen Vereinen und Gastronomie an.

Das Publikum wollte zudem wissen, was die Kandidaten im Falle ihrer Wahl an der Verwaltungspraxis der Stadt verändern würden. „Für-Karlsruhe“-Stadtrat Friedemann Kalmbach würde gerne aktiv werden, war jedoch pessimistisch. „Ich glaube nicht, dass es schnell geht“, sagte er. Marc Ephraim, Kandidat der Freien Wähler, möchte die Verwaltung transparenter machen. Stadtrat Ehlgötz beklagte, dass für Baugenehmigungen fünf bis sechs Monate ins Land gehen würden. Thomas Laschuk, Kandidat der AfD, glaubt nicht, dass Online-Dienste älteren Menschen ausreichend helfen werden.

Im Fokus der Diskussion standen auch der Online-Handel und die Attraktivität der Karlsruher City. Alle hoffen auf die zügige Fertigstellung des Umbaus der Kaiserstraße. Im Interesse der Sicherheit sollten schwierige Plätze per Video überwacht werden. Andreas Zimmermann, Kandidat von „Die Partei“, glaubt nicht, dass dies viel bewirke. Diskutiert wurden auch Gebühren für Blumenkübel und ähnliches vor den Geschäften, eine Markthalle auf dem Kronenplatz, ein Eventmanagement für die Plätze und vieles andere mehr. (mjo)

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Autor:

Jo Wagner

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