IHK zu Bund-Länder-Gipfel
Klare Öffnungsstrategie nötig
Lage im IHK-Bezirk Karlsruhe für viele Betriebe kritisch
Im Vorfeld des Bund-Länder-Gipfels fordert der Dachverband der IHKs in Baden-Württemberg vom Bund-Länder-Gipfel endlich eine verlässliche Perspektive.
„Unsere Betriebe im Land haben eine glasklare Erwartung: Es muss eine Öffnungsstrategie auf den Tisch, die aufzeigt, wann und unter welchen Bedingungen das wirtschaftliche Leben in der Breite wieder hochgefahren werden kann. Tausende geschlossene oder indirekt betroffene Unternehmen erbringen seit Wochen, ja gar seit Monaten, ein Sonderopfer stellvertretend für die gesamte Wirtschaft. Dazu zählen etwa der stationäre Einzelhandel, körpernahe Dienstleistungen, das komplette Gastgewerbe, die Reise- und Freizeitwirtschaft sowie Kultureinrichtungen. Die Politik ist jetzt gefordert, den Weg aus dem Lockdown aufzuzeigen, es gilt keine Zeit mehr zu verlieren. Das zeigen die dramatischen Anrufe, Briefe und E-Mails, die jede einzelne unserer IHKs täglich erreichen,“ so Wolfgang Grenke, Präsident der IHK Karlsruhe und des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK).
Viele regionale Betriebe in Existenz bedroht
"Wir erhalten täglich zahlreiche Hilferufe von betroffenen Unternehmen”, beschreibt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Guido Glania die aktuelle Lage der vom Corona-Lockdown betroffenen Betriebe in der Region Karlsruhe. „Die Nerven liegen blank, die Liquiditätsreserven sind vielfach aufgebraucht und die Öffnungsperspektiven sind nicht klar“, so Glania.
„Eine ganze Reihe von Dienstleistern haben 2020 starke Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Auch mit der Perspektive einer flächendeckenden Impfung und einer Entspannung der Lage im 2. Halbjahr 2021 sind viele Betriebe in ihrer Existenz bedroht und benötigen unkompliziert und nachhaltig Hilfe“, betont Ariane Durian, Vorsitzende des Dienstleister-Ausschusses der IHK Karlsruhe. „Die versprochenen Überbrückungshilfen sind kompliziert in der Beantragung und reichen durch die Orientierung an den Fixkosten in ihrer Höhe nicht aus, um das Überleben kleinerer und mittelständischer Betriebe zu sichern“, so Durian weiter.
In der Region Karlsruhe sind gerade Betriebe aus den Branchen Tourismus, MICE (Messen, Incentives, Kongresse und Events), vom Kulturbetrieb abhängige Dienstleister und konsumnahe Dienstleister wie z. B. Soloselbständige betroffen. Der Vorsitzende des IHK-Arbeitskreises Wirtschaftsförderung und Tourismus, Burkhard Freyberg betont in diesem Zusammenhang: „Für den internationalen Tourismusstandort Baden-Baden und den Messestandort Karlsruhe stellt die Corona-Pandemie mittelfristig ein ernsthaftes Problem dar, das durch eine langfristige Restart-Strategie gelöst werden kann“.
Wiederbelebung der Innenstädte
In Gesprächen mit kommunalen Entscheidern sowie auf Landesebene setzt sich die IHK Karlsruhe dafür ein, dass Konzepte für eine sichere und nachhaltige Widerbelebung der betroffenen Branchen entwickelt werden. „Wir müssen Lösungen finden, die dazu führen, dass die Unternehmen, die jetzt in einer Schieflage sind, überleben können. Allen muss klar sein: Auch die Zukunft der Innenstädte steht auf dem Spiel“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Guido Glania.
Autor:Claudia Nehm aus Karlsruhe |
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