268 junge Frauen und Männer aus dem Raum Karlsruhe wurden "freigesprochen"
Ohne Handwerk geht im Leben nichts
Karlsruhe. Die Gäste der zentralen Freisprechungsfeier im Gewerblichen Bildungszentrum, der Balthasar-Neumann-Schule staunten nicht schlecht, als ein riesiger Tross aus 268 jungen Frauen und Männern über die Bühne hinweg marschierte, um dann im Auditorium die Plätze einzunehmen. Herzlicher Applaus begleitete die jungen Leute auf dem Weg.
„Ihr habt allen Grund stolz zu sein“, gratulierte Kreishandwerksmeister Frank Zöller den Absolventen der Gesellenprüfung. Gleichzeitig mahnte er „lebenslanges Lernen an, gepaart mit einer gehörigen Portion Neugierde und einer ordentlichen Portion Mut“. Das sei der Schlüssel dafür, um wahrhaft erfolgreich zu werden. „Bringen Sie sich dort ein, wo Zukunft gestaltet wird und umgeben Sie sich mit erfolgreichen Menschen“, sagte er. „Das schafft Vorteile.“
Unter den 268 Aspiranten der Freisprechung von allen Lehrlingspflichten waren 49 Frauen, darunter 30 Friseurinnen. Als beliebtester Beruf unter den jungen Männern stellte sich Metallbauer heraus (35), dicht gefolgt von 34 Anlagemechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie 33 Kraftfahrzeugmechatronikern.
Die Festveranstaltung ließ breiten Raum für Ehrungen zu, die Karsten Penz witzig moderierte. Insgesamt 14 Urkunden gab es für beste Abschlussprüfungen. Neun Kammersieger im Praktischen Leistungswettbewerb wurden ebenfalls mit Urkunden und viel Applaus belohnt. Auch in diesem Jahr gab es wieder Bundessieger zu ehren: Einen zweiten Platz auf Bundesebene hat sich Verena Jasmin Probst, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliererin, erobert. Ausgebildet wurde sie „Kantwerg Isoliertechnik Karlsruhe“. Die Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick gratulierte ihr mit einem Geschenk.
Den ersten Platz auf Bundesebene holte sich Luca Rupertus, Feinwerkmechaniker Maschinenbau, ausgebildet von „Hartmann & König Stromzuführungs AG, Graben Neudorf“. Für ihn hielt der Landtagsabgeordnete Ulli Hockenberger ein Geschenk bereit. Die Sieger des Leistungswettbewerbs auf Landesebene durften sich zudem über Sonderpreise von Sponsoren freuen. Der Sonderpreis des Lions-Club ging an Daniel Raber von der Lebenshilfe Bruchsal.
In dem unterhaltsam gestalteten Festakt gratulierte der Bundestagsabgeordnete Dr. Christian Jung mit einem Grußwort und wies auf lebenslanges Lernen hin. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel ermunterte die jungen Menschen, gesellschaftliche Aufgaben in Vereinen zu übernehmen. Oberbürgermeisterin Petzold-Schick betonte, dass ohne Handwerk das alltägliche Leben nicht zu bewältigen sei. Es freue sie, dass immer mehr Frauen sich einen handwerklichen Beruf aussuchen und erfolgreich seien, sagte sie. Damit hatte sie sicherlich neben der zweiten Bundessiegerin Verena Jasmin Probst auch die Dachdeckerin Stefanie Tretter (Firma Kistenberger, Bruchsal) im Blick, die einen ersten Platz auf Landesebene erreicht hat.
Handwerkskammerpräident Joachim Wohlfeil wünschte sich, dass die Junggesellen in ihren Betrieben Vorbild sein mögen für Auszubildende. Kreishandwerksmeister Frank Zöller sprach die jungen Leute mit traditionellen Worten von den Pflichten des Auszubildenden frei und hob sie in den Gesellenstand. Für die musikalische Begleitung der Freisprechungsfeier sorgte Rapper IZZWO, der mit seinem craft.-Song auf der Freisprechungsfeier Weltpremiere feierte und für große Begeisterung beim jungen Publikum sorgte. KH-Geschäftsführer Andreas Reifsteck zeigte sich rundum zufrieden mit dem feierlichen Abend und den gezeigten Leistungen des beruflichen Nachwuchses: „Wer solche motivierten und qualifizierten jungen Leute in seinen Reihen weiß, der kann positiv in die Zukunft blicken“, so Reifsteck. (mjo)
Autor:Jo Wagner |
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