26. April ist "Tag des geistigen Eigentums"
Zoll gegen Marken- und Produktpiraterie
Region. Der 26. April ist "Welttag des geistigen Eigentums". Der Zoll geht mit seinen Kontrollen auch in der Region gegen illegalen Handel mit gefälschten Produkten vor, schützt damit die Bevölkerung auch vor gesundheitsschädlichen und billigen Nachahmungen. "Der Diebstahl fremder Produktions- und Forschungsergebnisse verursacht weltweit jedes Jahr Milliardenschäden", so Alina Holm, Sprecherin beim Hauptzollamt Karlsruhe: "Ideenklau ist kein Kavaliersdelikt, sondern Wirtschaftskriminalität, die die Innovationskraft Deutschlands beeinträchtigt und Arbeitsplätze kostet."
Große Bandbreite der Fälschungen
Beispielsweise wurde im vergangenen Jahr eine Postsendung mit Wälzlagern, welche aus Hongkong versendet wurde, am Zollamt Karlsruhe gestoppt. Die Waren enthielten zwar den Aufdruck eines namenhaften Herstellers, stellten sich bei genauerer Überprüfung letztendlich allerdings als Fälschungen heraus. "Geraten solche gefälschten Produkte in Umlauf und werden verbaut, kann es mitunter sogar lebensgefährlich werden, da die Plagiate nicht den erforderlichen Standards entsprechen", so Holm: "Aus diesem Grund werden die Güter unter zollamtlicher Überwachung vernichtet."
Kontrollen finden fast immer was
Auch deshalb schaut der Zoll bei Kontrollen des internationalen Warenverkehrs genau hin, ob die Waren original sind oder mit Plagiaten gehandelt wird. 66.000 Sendungen stoppten Zöllnerinnen und Zöllner seit 2020, weil der Verdacht bestand, Schutzrechte könnten verletzt sein. In der Folge zogen sie 31 Mio. Falsifikate aus dem Verkehr. Der überwiegende Teil kam aus China, aber auch die Türkei und Hongkong sind Herstellungs- und Versandländer für nachgeahmte Produkte.
Kopiert wird in allen Bereichen
Der Wert der beschlagnahmten Waren belief sich allein in Deutschland im Zeitraum der vergangenen drei Jahre auf knapp eine Milliarde Euro. Neben Markenbekleidung, Schuhen und Modeaccessoires sind nach wie vor technische Artikel, wie Computerbauteile, Maschinen und Werkzeuge bei Fälschern hoch im Kurs, wie sich am Beispiel der Wälzlager erkennen lässt.
Die "Zentralstelle Gewerblicher Rechtsschutz" des Zolls ist die bundesweite Kontaktstelle für alle Rechtsinhabenden (Marken, Patente, Geschmacksmuster etc.). Sie arbeitet eng mit der Wirtschaft zusammen und bearbeitet Grenzbeschlagnahmeanträge die für Deutschland und für die gesamte EU gestellt werden. Bei der Zentralstelle laufen alle Informationen der Unternehmen und des Zolls zusammen, deren Auswertung wiederum den Zollstellen für die Kontrollen des internationalen Warenverkehrs zur Verfügung gestellt wird.
Alle Infos dazu auf www.zoll.de
Autor:Jo Wagner |
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