80 Jahre nach Auschwitz: Gegen das Vergessen
Kirchheimbolanden. Landrat Rainer Guth: „Heute vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Wir Deutschen und die Vereinten Nationen gedenken am 27. Januar den Opfern des Holocaust. Die Verbrechen des Nationalsozialismus scheinen unfassbar, sie sind aber reale Vergangenheit. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir die Erinnerung bewahren und dass wir immer wieder daraus lernen. Lassen Sie uns heute innehalten, gegen das Vergessen. Lassen Sie uns, um es mit Altbundespräsident Roman Herzog zu sagen, „über das Geschehene nachdenken und über die Folgerungen, die daraus zu ziehen sind.“ Im Donnersbergkreis versammeln wir uns heute Abend unter anderem in Rockenhausen im Hof des Rathauses. Zu der Gedenkveranstaltung werden auch Schülerinnen und Schüler der IGS Rockenhausen einen Beitrag leisten. Für die Beteiligung und das Engagement unserer jungen Donnersbergerinnen und Donnersberger bin ich besonders dankbar. Zeitzeugen sind kaum noch unter uns, und Umfragen zeigen, dass ein Grundwissen über den Holocaust bei vielen jungen Menschen verblasst. Hier müssen wir ansetzen und gegensteuern. Ich zitiere nochmals Roman Herzog, der 1996 konstatierte: „ohne Erinnerung gibt es weder Überwindung des Bösen noch Lehren für die Zukunft.“ Unsere Erinnerung lässt uns trauern. Die Lehren, die wir aus der Erinnerung ziehen, stärken unser Engagement für „Demokratie, Rechtsstaat, Menschrechte, Würde des Menschen.“ So selbstverständlich uns diese Werte erscheinen – sie sind es nicht. Sie müssen gelebt und sie müssen verteidigt werden. So soll uns der 27. Januar nicht punktuelles Datum für Erinnerungsrituale sein, sondern ein steter Weckruf für unsere Grundwerte und für die Menschlichkeit.“
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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