Kreativer Ausdruckstanz in der Kita Marnheim
Das Hexenkind wird groß
Marnheim. Vierzehn Kinder in der Kita Marnheim haben Otfried Preußlers Geschichte von der Kleinen Hexe neu erzählt. Seit Oktober 2018 entwickelten sie mit der Tanzpädagogin Lisa Elben und der Erzieherin Erika Eichenlaub-Schäfer kreative Tänze zu fünf Hexenprüfungen. Nun führten sie ihre Geschichte „Das Hexenkind wird groß“ ihren Eltern vor.
Natürlich darf der Tanz mit dem Besen dabei nicht fehlen. Da kommen sie in ihren Zaubermänteln und Hexenkleidern auf einem Stock als lahmen Besen herein, sie tragen ihn sogar. Ihren Bewegungen und Gesichtern sieht man ihren Unmut an. Sie legen den „Besen“ in der Mitte ab und ergreifen schöne Hexenbesen. Mit ihrer Freude stecken sie die Zuschauer an und wirbeln munter auf der Tanzfläche herum. Sie haben in den Tanzstunden selbst entdeckt, wie sie auf ihrem Besen reiten können: springen, galoppieren, seitlich hüpfend, sich drehend. Ihre Freude steigert sich im zweiten Besentanz, in dem sie übermütige Kunststücke zeigen.
Die Schritte wurden ihnen im kreativen Ausdruckstanz nicht vorgegeben. Sie folgten der Magie von Bildern. Während sie den Katzenbuckel übten, kamen sie auf die Idee, sich wie Schmuse- und Zankkatzen zu bewegen. Ausdrucksstark gelingt es ihnen bei der Aufführung, Hexentypen zu tanzen: vorsichtige Nebelhexen, polternde Gewitterhexen, leicht wirbelnde junge Hexen oder brausende Sturmhexen. Ihre Hexensuppe nannten sie „Zaubertrank für Kraft und Freude“ und verteilen sie mit ihren Kochlöffeln begeistert tanzend an die Zuschauer. Auch die schwierigste Prüfung meistern sie: das Hexeneinmaleins.
In den Übungsstunden liebten sie die Handpuppe des Raben. Sie begrüßte die Kinder zu Beginn, gespielt von einem Kind. In der Aufführung kündigt deshalb ein „Rabenkind“ im Dialog mit der Oberhexe Eichenlaub-Schäfer die Tanzstücke an. Voller Inbrunst tanzen die Kinder zu Beginn der Aufführung wie der Rabe aus dem Ei schlüpft.
Weitere Erzieherinnen haben sich eingebracht in das Tanzprojekt. Schließlich gehört auch ein Bühnenbild dazu. Sarah Jack leitete die Kinder an: Sie tanzen nun vor einer großen Hexe an der Wand und einem Blocksberg. Francis Löffler zauberte Mäuse aus Filzwolle auf die Kopftücher der Hexenkinder und stellte ihren Fundus zur Verfügung: Magische Gegenstände, die in zwei Regalen bewundert werden konnten. Im Grunde war die gesamte Kita am Projekt beteiligt. Viele Kinder wurden neugierig auf das Treiben der Tanzkinder und verzichteten während der Tanzstunden auf den beliebten Bauraum. Das gesamte Team hielt der begleitenden Erzieherin während der Proben den Rücken frei.
Die Tanzbegeisterung der Kinder spürt man auch im Schlusstanz. In Gruppen zeigen sie einen Freudentanz. Voller Stolz nehmen sie aus der Hand der Oberhexe ihre Urkunde entgegen. Es ist eine Mappe mit Bildern, die sie nach den Tanzstunden gemalt haben, fantastische Kunstwerke der Vier- bis Sechsjährigen. So kann man malen, wenn man beseelt ist nach einer ganzheitlichen Tanzerfahrung.ps
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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