E gudes Herz, en klare Verstand un Empathie.
Gustav Herzog
Was macht ein ehemaliger Abgeordneter des Deutschen Bundestags wenn er in Rente ist?
Wir fragten nach bei Gustav Herzog.
Als ich Gustav anrief und fragte, ob er Zeit für einen Besuch auf dem Weierhof hätte, fragte er mich, ob ich mir sicher sei, dass ich ihn meinte, denn er sei ja schließlich in Rente!
Aber genau das war doch der Grund meines Anrufs, denn ein Schüler interessierte sich dafür, was Gustav Herzog nun macht, da er „uns“ ja so lange im Bundestag vertreten hat.
Wie sieht sein Tagesablauf jetzt aus? Und was macht er den ganzen Tag eigentlich?
Bereits am Telefon schilderte Herzog mir, dass sein Terminkalender nach wie vor noch immer sehr gefüllt ist. Und doch fanden wir zeitnah einen Termin und so besuchte Gustav Herzog am Freitag, den 08.12.2023 das Gymnasium Weierhof. Er begleitete mich in meinen Unterricht in Klasse 12 und Klasse 9.
Besonders beeindruckt war Herzog von dem Wissensdurst der Schülerinnen und Schüler aus Klasse 9. „Die haben Fragen gestellt - aus allen Bereichen - die sie tatsächlich interessiert haben". Begeistert war er auch von der Offenheit und betonte seine Freude darüber, dass Wissen über politische Strukturen hier gepaart werde mit dem persönlichen Erleben. Es ist die Bereitschaft und Offenheit sich auf unterschiedliche Meinungen einzulassen und die Vielfalt zu (er)leben. Auch dafür sei der Weierhof bekannt. Herzog spricht hier aus eigener Erfahrung.
In allen Klassen wurde die Frage gestellt, wie es dazu kam, dass Herr Herzog seinen Beruf bei der BASF aufgegeben hat um sein Hobby zum Beruf zu machen? „Interesse gepaart mit zufälligen Begegnungen und Gesprächen auf Augenhöhe.“ Besonders die Gespräche auf Augenhöhe. Die Tatsache, dass man ihn mit seinen jungen Jahren ernst genommen hat und sein Wunsch sich für die Gemeinschaft einzusetzen.
Und was muss man eigentlich mitbringen um Berufspolitiker zu werden? Seine Antwort, klar und aussagekräftig: „E gudes Herz, en klare Verstand un Empathie.“ Vor allem aber muss einem klar sein, dass es einem als Abgeordneter des Deutschen Bundestages niemals langweilig wird.
Besonders wichtig in seiner Zeit als Abgeordneter sind ihm die Besuche in Schulen gewesen. Stellenweise habe es Jahre gegeben, in denen er zwischen 60 und 70 Termine in Schulen innerhalb seines damaligen Wahlkreises hatte. Junge Menschen für Politik zu begeistern, dies war und ist seine Passion. Vor allem, da der Beruf des Politikers oftmals so falsch dargestellt werde. Die Menschen heute hätten oftmals ein komplett falsches Bild.
Herzog erzählte, dass die Kommunalpolitik nach wie vor das sei, was ihm am meisten Spaß macht. „Da erfährt man, was im Dorf los ist. Von der Friedhofsatzung bis hin zum Kindergarten sei alles dabei“ und er ermunterte die Schülerinnen und Schüler dazu, sich zu engagieren auf unterschiedlichsten Wegen. „Popo hoch und los geht es. Dann kann man hinterher auch nicht meckern!“
Wir lieber Gustav hatten Spaß und bedanken uns bei dir für deine Zeit. Auf Wiedersehen auf dem Weierhof.
Autor:Cornelia Faber aus Kirchheimbolanden |
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