Honigernte in der Villa Kunterbunt
„Man kann ihn hören - den Honig!“
Kirchheimbolanden. Mitte Mai und Mitte Juli war es endlich soweit. Die circa 6000 friedlichen Carnica-Bienen der städtischen Kita Villa Kunterbunt haben die Waben ihrer Behausung, im Frühjahr wie auch im Sommer, prall mit Nektar gefüllt und Honig hinterlassen.
Imker Fabian Bauer aus Marnheim traf sich mit den wissbegierigen jungen Bienenschützern der Kita direkt vor Ort auf der Waldwiese. Die Bienenkundigen wissen mittlerweile, dass die süßschmeckende Flüssigkeit des Nektars anfangs noch zu feucht ist, um guter Honig zu werden.
Deshalb wärmen und lüften ihn die Arbeiterbienen, bis die richtige Konsistenz erreicht ist. Das Verdeckeln (Schließen) der Waben übernehmen anschließend die Baubienen, in dem sie dünne Wachsplättchen produzieren. Die Bienenfreunde staunen immer wieder über die Klugheit dieser kleinen Haustiere.
Vorsichtig wurden die gefüllten Waben aus der Beute entnommen und umsichtig von noch verbliebenen Bienen mit dem Bienenbesen abgefegt und sofort in die mitgebrachte Transportkiste verstaut, damit das duftende Süß keine Räuberei auslöst. Die in der Beute zurückbleibenden Bienen bekamen etwas später Flüssigfutter vom Imker.
Zurück in der Kita standen die handbetriebene 3-Waben-Tangentialschleuder, Entdeckelungsgeschirr, Messer, Siebe und Eimer schon bereit für die Honigarbeit. Jeder Arbeitsschritt wurde von jedem Schulanwärter mit vorheriger Anleitung alleine durchgeführt. Die gefüllten Waben wurden der Reihe nach auf das Entdeckelungsgeschirr gelegt und vorsichtig mit dem langen Entdeckelungsmesser vom Deckelwachs befreit, der gesondert aufbewahrt und später eingeschmolzen wird zur Verwendung neuer Mittelwände oder Kerzenherstellung.
Es wurde streng darauf geachtet, dass bei dieser konzentrierten Arbeit keine Fenster und Türen geöffnet sind, ansonsten kann mit Bienenbesuch gerechnet werden.
Der am Wachs herunterlaufende Rest-Honig, lud zum Naschen ein, was anhaltende wohlige Laute im Raum erklingen ließ.
Endlich kamen die honigglänzenden Waben in die handbetriebene Schleuder und der mit Doppelsieb versehene Honigeimer unter den geschlossenen Ablasshahn. Aufgrund der ungleich gefüllten Waben musste die entsprechende Drehgeschwindigkeit sehr einfühlsam gewählt werden. Das war nicht einfach, aber mit dem Marnheimer Honigexperten haben die Kids viele Runden erfolgreich gedreht.
Und dann war er zu hören. Der Honig. Leise prasselte er aus den vollen Waben an die Schleuderwand. Die jungen Honigmacher lauschten und waren sich einig: „Man kann den Honig wirklich hören.“
Anschließend setzten sie sich im Halbkreis um den geöffneten Ablasshahn der Tangentialschleuder und beobachteten wie der Honig durch das Doppelsieb, gefiltert von groben und feinen Wachsteilchen, in den Honigeimer floss. Freude stand in allen Gesichtern. Geschafft. Der gefüllte Honigeimer wurde geschlossen und vom Imker vorerst mit nach Hause genommen, um dort ausgiebig gerührt zu werden.
14 Tage später haben die jungen Bienenfreunde den cremig gerührten Honig in Gläser gefüllt und mit selbst hergestellten Etiketten versehen. Der Erlös des Honigverkaufs nach den Sommerferien geht zugunsten weiterer Bienen-Aktionen.
Wer Lust, Zeit und Ideen hat, das Bienen-Projekt zu unterstützen, ist herzlich eingeladen der Kita Villa Kunterbunt, in der Dannenfelser Str. 10 in Kibo eine E-Mail: mail@kita-villa-kunterbunt-kirchheimbolanden.de zu schreiben oder unter Telefon: 06352 8545 anzurufen. ps
Hier geht es zu allen anderen Beiträgen von dem Projekt "Sag JA! zur Biene":
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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