Wildsaufetzer und Jugendorchester dabei
Rheinland-Pfalz-Tag in Mainz
Mainz/Donnersbergkreis. Vom 20. bis 22. Mai wird in Mainz groß gefeiert. Beim inzwischen bereits 36. Rheinland-Pfalz-Tag – ohne die Pandemie und die Absage der Großveranstaltungen in den beiden Vorjahren wären es bereits mehr – steht das Jubiläum unseres Bundeslandes im Vordergrund. Rheinland-Pfalz feiert den 75. „Geburtstag“ und damit „75 Jahre Demokratie, Solidarität, Zusammenhalt und Schaffenskraft“, heißt es vonseiten des Landes. Den Donnersbergkreis werden beim großen Festumzug die Dunnerschbejer Wildsaufetzer aus Dannenfels repräsentieren.
Die Guggemusikgruppe besteht seit dem Jahr 2010. Ihr gehören 34 aktive und 24 passive Mitglieder an, das Durchschnittsalter liegt bei knapp 38 Jahren. Das jüngste Mitglied ist gerade einmal sieben, und das älteste 71 Jahre alt. Beide übrigens aktiv bei der Sache. Mit 24 Musikerinnen und Musikern geht´s nun nach Mainz – zur Premiere. Denn es ist der erste Rheinland-Pfalz-Tag für die Wildsaufetzer. Normalerweise spielen sie auf Kerweumzügen, beim Residenzfest in Kirchheimbolanden, bei Polterabenden. Und natürlich während der Fastnacht. Wenn man so will, ist die närrische Zeit das „Hauptgeschäft.“ So lagen von 48 Auftritten im Jahr 2019 alleine 18 in der Zeit von Januar bis Aschermittwoch.
Auch Pop-Songs werden für die Guggemusiker angepasst
Der Vorsitzende Kai Schäfer ist gleichzeitig musikalischer Leiter und Gründungsmitglied. Wenn man ihn fragt, was die Wildsaufetzer ausmacht, betont er vor allem eines: den Spaß an der Sache. Denn auch wenn die Töne vielleicht nicht immer perfekt getroffen würden, reiße die Lust am Musikmachen die Leute mit. Dazu gehören auch die Kostüme, für den Karneval gibt es sogar eigene. Apropos: Bei einem Rosenmontagsumzug ist die Wegstrecke für die Gruppe in der Regel gut sieben Kilometer lang, beim Residenzfest wird vier Stunden lang gespielt, wenn es von Hof zu Hof geht. Da kann der knapp 2,2 Kilometer lange Weg durch die Landeshauptstadt keinen schrecken.
Einmal die Woche wird normalerweise geprobt. Bevor die Fastnachtskampagne startet, zusätzlich ein ganzes Wochenende lang von freitags bis sonntags. Und bei Bedarf wird auch eine zweite Probe eingeschoben. Normalerweise wird auf Arrangements für Big Bands zurückgegriffen. Die Blechbläser und Schlagwerker brauchen Kompositionen für maximal fünf Stimmen. Gerade aus der Schweiz kommen die speziellen Guggemusik-Stücke, verrät Schäfer, bei denen beispielsweise Pop-Songs angepasst werden. „Aber wir interpretieren auch Lieder aus den Charts und erfinden eigene Rhythmen.“ Durch diese, die Lautstärke, die Kostüme und eben den Spaß an der Sache reiße man alle mit. Selbst bei strömendem Regen wie 2019 zum traditionellen Weckruf sonntagsmorgens bei der Kerwe in Mainz-Finthen.
Auch nach zwei Jahren Corona sind noch alle dabei
Was den Vorsitzenden freut, ist, dass auch nach zwei Jahren Corona-Pandemie noch alle Mitglieder dabei geblieben sind. „Schrecklich“ sei diese Zeit dennoch gewesen, die Auftritte hätten alle vermisst. Besonders, wenn von Altweiberfasching bis Aschermittwoch nichts los ist, „da fehlt einfach was“. Schließlich seien die Wildsaufetzer eine „tolle Truppe“, die gut miteinander harmoniere.
Wer hier mitmachen will, ist immer willkommen. Die musikalische Vorbildung spiele da nicht mal die große Rolle. Sondern, ob die- oder derjenige reinpasst. „Das ist uns sehr wichtig.“ Wer es nicht zum Rheinland-Pfalz-Tag schafft, kann die Guggemusiker auf je-den Fall beim Residenzfest im August und beim Festumzug zum Jubiläum 1150 Jahre Alsenborn am 26. Juni erleben.
Jugendorchester aus Rockenhausen ist auf der Landesbühne
Doch nicht nur die Dunnerschbejer Wildsaufetzer werden in Mainz dabei sein. Der Donnersberg-Touristik-Verband wirbt am Gemeinschaftsstand mit der Pfalz-Touristik für die Region, die BRH-Rettungshundestaffel Donnersbergkreis hat ebenfalls einen Stand. Und das Jugendorchester der Gesangsvereinskapelle Rockenhausen umrahmt neben einer weiteren Gruppe den Jugendtalk der Ministerpräsidentin und der Bildungsministerin freitags von 15 bis 16.15 Uhr auf der Landesbühne auf dem Schillerplatz. Das Thema ist dort der Schulabschluss in der Pandemie. Mit gut 30 jungen Leuten im Alter von zehn bis 26 Jahren fährt Dirigentin Annika Geib nach Mainz, „es ist ein sehr großer Auftritt für uns“, erzählt Jugendleiter Jonas Opp. Zum einen, weil Termine normalerweise hauptsächlich im Donnersbergkreis liegen. Und zum anderen, weil man mit vielen Besucherinnen und Besuchern rechne, die sich den Talk ansehen werden. Dass dort bestimmt gefilmt werde, komme hinzu. „Das ist Neuland für die Jugendlichen.“
Seit ein paar Wochen werde bereits extra dafür geprobt. Durch die Pandemie seien nicht so viele Auftritte möglich gewesen, „deshalb freuen wir uns sehr, hier auftreten zu können“. Vor ein paar Jahren war das große Orchester bereits beim Festumzug dabei. Dieses Mal werden unter anderem „Shut up and dance“ von Walk the Moon, „Crocodile Rock“ von Elton John und „I´m a believer“ aus dem Film „Shrek“ gespielt.
Die Gesangsvereinskapelle ist mit knapp 45 Musikerinnen und Musikern nach eigenen Angaben eines der größten Orchester im Donnersbergkreis. Das Jugendorchester bildet den eigenen musikalischen Nachwuchs aus. Beginnend mit der Krabbelgruppe über den Flötenunterricht werden die Kinder schon vom Kindergarten an mit Instrumenten und der Musik in Berührung gebracht. Neben den Auftritten mit dem großen Orchester gibt es auch ein eigenes Jugendkonzert. Während der Corona-Zeit konnten die Mitglieder mit verschiedenen Aufgaben nicht nur gehalten, es konnten auch neue gewonnen werden. Einige Auftritte wurden durch Videos auf YouTube ersetzt. Von daher wäre es zumindest kein komplettes Neuland, wenn auf dem Rheinland-Pfalz-Tag gefilmt wird. (Kreisverwaltung Donnersbergkreis)
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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