Seminare in Kirchheimbolanden
Über das Sterben reden heißt für das Leben lernen
Warum eigentlich über das Sterben reden? Und dazu noch ein Seminar besuchen?
Simone Wilk, ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin und Trauerbegleiterin beim Ambulanten Hospizdienst in Kirchheimbolanden, meint: „Der Gedanke an Tod und Sterben macht zunächst Angst. Wenn ich einen schwerkranken Angehörigen begleite, tauchen außerdem so viele Fragen auf! Wie merke ich, dass es dem Ende zugeht? Was kann ich noch tun? Hört er mich noch? Was mache ich, wenn er gestorben ist?“
„Da ist es gut, zunächst einmal handfeste Informationen zu haben“, ergänzt Gitta Koch. Auch sie ist ehrenamtliche Hospiz- und Trauerbegleiterin und wie Simone Wilk gelernte Krankenschwester. Beide bringen aus beruflicher und ehrenamtlicher Tätigkeit vielfältige Erfahrungen in der Begleitung sterbender Menschen und deren Angehöriger mit.
„Die Letzte-Hilfe-Kurse sind eine tolle Möglichkeit, sich umfassend über viele Fragen, die mit dem Ende des Lebens zu tun haben, zu informieren. Die Kurse bündeln sehr kompakt in vier Einheiten Informationen zum Ende des Lebens, zu Ernährung und Mundpflege, zu Bestattung und Trauer“, so Gitta Koch. „Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es sehr hilfreich, dass alles klar benannt wird. Sie lernen, wie sie unterstützen können – und wissen dann auch, wo sie Hilfe erhalten.“ Dieser Gedanke ist den Kursleiterinnen wichtig, denn Beratung und Begleitung durch den Hospizdienst zum Beispiel ist für alle Betroffenen entlastend.
Was ist nun der Unterschied zum Grundseminar Hospiz?
„Da ist zunächst einmal die Zeit: Der Letzte-Hilfe-Kurs findet bei uns an einem Samstagvormittag statt, in der Regel von 9 bis 14 Uhr. Für das Grundseminar wird mehr Zeit gebraucht, nämlich zwei Tage am Wochenende von 9 bis 17 Uhr“, so Gitta Koch.
Simone Wilk ergänzt: „Das Grundseminar legt neben der Wissensvermittlung den Schwerpunkt auf die eigenen Erfahrungen. Was habe ich im Zusammenhang mit Tod und Sterben erlebt? Was beschäftigt mich, was macht mir Angst?“
Aus eigener Erfahrung wissen die Kursleiterinnen, wie wohltuend es sein kann, sich über diese Themen auszutauschen. Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Hospizdienstes, Ingrid Horsch und Sabine Nauland-Bundus, erleben immer wieder, wie schnell im Gespräch über dieses „Tabuthema“ eine Nähe zwischen den Teilnehmenden entsteht und wie erleichtert Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Grundseminars nach Hause gehen. Das Reden über Sterben und Tod hilft, mit den eigenen Ängsten umzugehen. Und macht Mut, Angehörige und Freunde auf dem letzten Weg zu begleiten und so ein Stück Lebensqualität zu schenken.
Termine Letzte-Hilfe-Kurse:
Samstag, 11. Juni 2022, 9 Uhr bis 14 Uhr
Samstag, 9. Juli, 9 bis 14 Uhr
Kosten: 20.- €
Termine Grundseminar Hospiz:
Samstag, 8. Oktober und Sonntag, 9. Oktober 2022, jeweils 9 bis 17 Uhr
Samstag, 5. November und Sonntag, 6. November 2022, jeweils 9 bis 17 Uhr.
Kosten: 30.- €
2023 findet ein Aufbauseminar Hospiz statt, das ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter qualifiziert. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein vorher absolviertes Grundseminar.
Kursort ist die Ökumenische Sozialstation Donnersberg-Ost in Kirchheimbolanden.
Zurzeit gilt für Teilnahme an Veranstaltungen die 2G+-Regel: Das heißt, wer geimpft oder genesen ist und keine aktuelle Auffrischungsimpfung erhalten hat, braucht die Bescheinigung über einen aktuellen Test.
Information und Anmeldung für alle Veranstaltungen:
Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Donnersberg-Ost
Dannenfelser Straße 40b
67292 Kirchheimbolanden
Telefon: 06352-70 597 14
Mail: ahpb-donnersberg@diakonissen.de
Autor:Sabine Nauland-Bundus aus Kirchheimbolanden |
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