Bürgermeisterin begrüßt das Jahr per live-Stream
Klingenmünster digital
von Britta Bender
Klingenmünster. Am Samstag, 8. Januar 2022 begrüßte Bürgermeisterin Kathrin Flory, gemeinsam mit den beiden Beigeordneten Hans-Peter Bauer und Horst Schwarz, Bürgerinnen und Bürger beim diesjährigen Neujahrsempfang. Und wie die Sitzungspräsidentschaft vom Karnevalverein Rot/Weiß Klingenmünster Christel Flory und Timo Frey bei ihrem närrischen Grußwort betonten: „auch dieses Jahr nicht im Saal, sondern diesmal wieder digital“.
Normalerweise findet der Neujahrsempfang in der Klingbachhalle statt, aber coronabedingt kam die Bürgermeisterin per live-Übertragung direkt nach Hause zu den Menschen.
Ende November, haben sich die acht Modellkommunen des Projekts „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ zur digitalen Abschlussveranstaltung eingefunden und sich über Highlights und besondere Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre ausgetauscht.
Klingenmünster setzte sich ein für „Mehr Grün im Dorf“ und das Projekt „WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe“ geht in die Umsetzungsphase.
Seit Anfang Dezember können Bürgerinnen und Bürger sich wieder testen lassen. Die Teststation ist Montag bis Freitag täglich zwischen 14 und 19 Uhr, samstags und sonntags zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet. Es befindet sich auf dem Parkplatz des Pfalzklinikums.
Wegen des neuen Kitagesetzes wird mehr Platz benötigt, dieser soll in beiden Kitas geschaffen werden und wird mit 80-prozentiger Kostenübernahme gefördert. Auch in der Grundschule sind Baumaßnahmen geplant. Die Turnhalle soll aufgestockt werden, um Räumlichkeiten für die Betreuung der Kinder und Essensplätze zu schaffen. Die Pläne stehen bereits und der Förderantrag ist gestellt. Dank den Bemühungen des Fördervereins und vieler Sponsoren konnte im Juni hinter der Turnhalle der Grundschule eine Kletterlandschaft eingeweiht werden.
Des Weiteren wurden im Ort vier Geschwindigkeitsmesser aufgestellt, ein weiteres mobiles Gerät soll zukünftig die Schnellfahrer abschrecken und die Messungen auswerten. Die Minschderer durften Textvorschläge für die Messgeräte einreichen. Zwanzig sind es an der Zahl. Die Auswahl soll zeitnah getroffen werden.
Über das Thema Ortsumgehung informierte Hans-Peter Bauer: „Es tut sich wenig und wir wissen nicht, wie es weitergeht“. Einsprüche vom Naturschutz müssten nach und nach abgearbeitet werden und eine alternative Trassenführung wird immer noch vom Verkehrsministerium geprüft. So wird sich die Planung um mindestens weitere zehn Jahre verzögern, auch weil derzeit der Aufbau der Infrastruktur im Ahrtal Vorrang hat und viel Zeit und Geld in Anspruch nimmt.
Dafür wird es neue farbige Schilder geben in Klingenmünster am Ortsein- und -ausgang. Auch das Freizeitgelände Klingbachaue bekommt eine Übersichtstafel.
Kanalsanierungen im Ort wurden im vergangenen Jahr durchgeführt und der Wirtschaftsweg Im Böhnert saniert. Für die Abschätzung und Priorisierung weiterer Maßnahmen wurde eine Straßenzustandskarte erstellt.
Neu ist jedenfalls bald die Schelmengasse. Hier soll in vier bis sechs Wochen die Abnahme erfolgen.
Ein Problem, das viele Gemeinden haben, sind die angefangenen und nicht zu Ende gebrachten Baustellen, im Zuge des Glasfaserausbaus.
Man ist guter Hoffnung, dass das Durcheinander demnächst beseitigt ist, und die Bürgerinnen und Bürger im Mai über Glasfaser surfen können.
Trotz Corona konnten einige Projekte stattfinden, wie die Kerwe „to go“ im August und der WoldCleanUpDay im September.
Klingenmünster hat sich gemeinsam mit der Verbandsgemeinde am Stadtradeln beteiligt, anlässlich des Gedenkens an die Pogromnacht wurden im November die Stolpersteine der Gebrüder Levy gereinigt (im Oktober 1940 nach Gurs deportiert, siehe Seite 4), das Martinsspiel fand statt, die Wanderausstellung LandLust machte Station und für die Kriegsgräberfürsorge gingen 2.270 Euro an Spenden ein. Eine gelungene Veranstaltung war der vorweihnachtliche Erlebnistag „to go“ am 20. November. Klingenmünster beteiligte sich auch an der Kampagne „Orange the World“ gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Burg Landeck, die Nikolauskapelle und das Rathaus wurden entsprechend angestrahlt.
Es gab Jubiläen: der Gesangverein feierte 50 Jahre und der Sportverein 75 Jahre. Das Strohballenhaus der Lobby für Kinder wurde fertiggestellt, im Dezember konnte man dort bereits Adventsluft schnuppern in der Weihnachtsbox.
Der Sternenweg wurde um eine Schleife erweitert und führt jetzt von der ehemaligen Benediktinerabtei zur Nikolauskapelle, von dort aus zum Schlössel vorbei an der Fliehburg Heidenschuh und am aussichtsreichen Martinsturm zur Burg Landeck.
Ein neues Friedhofskonzept wurde in viele Treffen erarbeitet und Fördergelder beantragt. Es geht um eine barrierefreie Umstrukturierung. Am Ein- und Ausgang der Friedhofshalle sollen Sonnensegel angebracht werden, die auch gegen Regen schützen sollen. Außerdem soll es zukünftig alternative Bestattungsformen geben.
Für das neue Gewerbegebiet sind die Planungen vorangeschritten und es wurden bereits Grundstücke angekauft.
Klingenmünster ist nun als Schwerpunktgemeinde im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms in Rheinland-Pfalz anerkannt.
Ein Dank der Bürgermeisterin ging an das Team der Bücherei, welches mit immer neuen Ideen die Leseratten begeistert; an die Gemeindearbeiter für mehr Grün im Dorf; an den Gesangverein, der die Einschulungsfeier im Freien ermöglicht hat; und an die Freiwillige Feuerwehr, die als eine der ersten im Ahrtal Hilfe geleistet hat. Die Wehr durfte sich über ein Grillfest freuen und am Ende des Jahres über in neues Feuerwehrfahrzeug.
Ein prominenter Gast besuchte das Landeckdorf im vergangenen Jahr: Pierre M. Krause.
Er war für seine Show mit seinem Team vom SWR Fernsehen angereist. Das Video vom 25. April ist noch online in der ardmediathek zu finden.
Und was wäre eine Veranstaltung am Jahresbeginn ohne die Sternsinger. Auch sie brachten ihren Segen direkt ins heimische Wohnzimmer.
Ebenfalls auf der Bildfläche erschienen sind die Sitzungspräsidentin Christel Flory und Sitzungspräsident Timo Frey. Die beiden hätten ihren Auftritt auch viel lieber in der Klingbachhalle gehabt und auch gerne wieder richtig Karneval gefeiert, aber: „nix war’s mit Narretei“.
Viele Persönlichkeiten aus der Politik und auch der Geschäftsführer des Pfalzklinikums, Paul Bomke, folgten dem Aufruf, sich live dazu zu schalten oder eine Videogrußbotschaft einzusenden. So haben Bundesminister Dr. Volker Wissing, die Staatsminister Alexander Schweitzer und Dr. Tobias Lindner , die Staatssekretäre Thomas Hitschler und Dr. Thomas Gebhart, sowie Landrat Dietmar Seefeldt Grußworte übermittelt.
Am Ende stand der Ausblick auf das neue Jahr. Vieles sei in die Wege geleitet worden, was nun fortgesetzt werden muss.
Neue Dinge müssen auf den Weg gebracht werden: Nach der Auflösung des Tourismusvereins steht die Klärung und Übernahme der Tourismusaufgaben und Veranstaltungsorganisation im Fokus, Digitalisierung soll voran gebracht werden, eine Bürgerversammlung soll stattfinden, die Problematik fehlender Bauplätze und die Bearbeitung vom Baumkataster soll angegangen werden, auch die Bemalung der Stromkästen ist ein Projekt.
Kathrin Flory dankte ihren Beigeordneten Hans–Peter Bauer und Horst Schwarz für die aufwendige technische Umsetzung der Live-Schalte. So konnten die Minschderer ein abwechslungsreiches 90-minütiges Programm verfolgen. Der Beitrag ist auf dem YouTube Kanal der Ortsgemeinde weiterhin zu sehen. „Inklusive aller Pannen“, schmunzelt die Bürgermeisterin.
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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