„Ärzte für die Westpfalz“ Medizin-Stipendium nährt Berufsträume
Kusel. Kürzlich konnten durch den Verein „Ärzte für die Westpfalz“ zehn junge Menschen ihr Stipendium für die Universität Pécs in Ungarn in Empfang nehmen. Sieben junge Frauen und drei junge Männer im Alter von 18 bis 23 Jahren freuten sich über eine neue Perspektive in ihrer Berufsplanung. Die Übergabe der Förderurkunden fand im Rahmen des Sommerfestes von „Ärzte für die Westpfalz“ im Weingut Boudier Koeller in Stetten im Donnersbergkreis statt. Der Verein würdigte zu dem Anlass auch das Engagement der Förderer, die die Stipendien durch ihre finanzielle Unterstützung ermöglichen.
Von Horst Cloß
Die aktuellen Stipendiatinnen und Stipendiaten bilden den zweiten Jahrgang von geförderten Studierenden, die sich im Gegenzug dazu verpflichten, nach ihrer medizinischen Ausbildung das Praktische Jahr in einem Krankenhaus und mindestens drei bis fünf Jahre in der Westpfalz oder im Landkreis Bad Kreuznach zu arbeiten.
Unter den zehn Stipendiatinnen und Stipendiaten des zweiten Jahrgangs ist auch Yasmin Oemke aus Dunzweiler.
Die 19-Jährige startet ihre Ausbildung am 1. September und hat gerade ihre Wohnung in Pécs gemietet. Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte sie sich zusammen mit Carlos Kirschhock aus Waldmohr, der schon ein Jahr an der Uni in Pécs absolviert hat, vor.
Landrat Otto Rubly und Katja Altmeyer von der Stabsstelle Wirtschaftskoordination bei der Kreisverwaltung, gingen eingangs auf die bisherige Arbeit des Vereins „Ärzte für die Westpfalz“ ein. Rubly verwies auf die hervorragende Kooperation der Städte, der Kreise, der Kliniken, der ZukunftsRegion Westpfalz e.V. und der Förderer in der Region. Nur so sei es möglich gewesen, die Initiative so schnell umzusetzen.
Beide Studenten verwiesen auf die unbefriedigende Situation, in Deutschland einen medizinischen Studienplatz zu bekommen.
Dabei werde das Problem, für bestehende Praxen Nachfolger zu finden, immer größer. Die Studienmöglichkeit in Pécs sei ein Weg aus dem Problem. Kirschhok war nach seinem Abitur bei der Polizei, entschied sich dann aber für eine Laufbahn in der Medizin. Seine bisherige Zeit in Pécs sei ein Gewinn für ihn, er habe schnell Anschluss in Ungarn gefunden, zumal auch die Sprache kein Problem darstelle, da Pécs im Volksmund als frühere deutsche Enklave bezeichnet werde. Er strebe nach der Ausbildung eine Tätigkeit als Hausarzt an.
Yasmin Oemke hat schon in ihrer Kindheit vom Wirken in der Medizin geträumt und kann sich mit dem Studium in Ungarn diesen Traum erfüllen.
So habe sie sich intensiv der lateinischen Sprache gewidmet und dann ihr Abi an der IGS abgeschlossen.
Auch wenn sich in Ungarn die Inflation immer stärker bemerkbar mache, sei das Leben dort doch kostengünstiger, was sich an der Höhe der Wohnungs-Miete ablesen lasse. Sie will sich aktuell noch nicht zu ihrer finalen Planung festlegen .
„Ärzte für die Westpfalz“ bietet den Stipendiatinnen und Stipendiaten eine teilweise oder komplette Übernahme von Studiengebühren für ein deutschsprachiges Medizinstudium an der renommierten Universität Pécs sowie eine persönliche Betreuung während des Studiums.
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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