Eine ganz andere Kuseler Herbstmesse
„Mess in de Doos“
Von Horst Cloß
Kusel. „No de Mess iss vor de Mess“, diesen flapsigen Spruch kennen alle eingefleischten Kuselaner. Und die „Mess“ ist ihnen heilig. Deshalb war die corona-bedingte Absage – wenn auch sehr spät – dieser Kultveranstaltung auch ein kleiner Schock. Und Anlass zugleich, über Alternativen nachzudenken. Ideen wurden kreiert, wieder verworfen und im Gegenzug neu definiert. Herausgekommen ist ein Konzept, das zwar Feiern im bekannten Stil nicht vorsieht, aber dennoch das Messe-Gefühl in kleinem Umfang zulässt: „E klänie Mess“.
Dieses Konzept erläuterten Stadtbürgermeister Jochen Hartloff und die Marktmeisterin Andrea Faus in einer Gesprächsrunde vor gut einer Woche. Start soll demnach am Samstag, 5. September sein mit einem „Moonlight-Shopping“, einem Ersatz für den sonst durchgeführten verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt. Bis 22 Uhr bleiben dann die teilnehmenden Geschäfte geöffnet. Die Bahnhofstraße werde dann für den Durchgangsverkehr gesperrt. Ein bißchen „Messe-Feeling“ werde es dann mit dem Feuerwerk zum Tagesabschluss geben.
Der Koch“sche Markt wird dann das Ersatz-Action-Feld für die Messe sowohl am Samstag als auch am Sonntag. An beiden Tagen werde ein Biergarten aufgebaut, eine kleine Blaskapelle soll für Stimmung sorgen. Allerdings solle dies keine Massenveranstaltung werden, so Bürgermeister Jochen Hartloff. Hier sei es erforderlich, die Hygiene-Verordnung einzuhalten, Maskenpflicht beim Betreten des Aktionsbereiches und die Pflicht zum Abstandhalten würden kontrolliert. Ohnedies werde ein Kartenvorverkauf online organisiert, mit entsprechender Sitzplatz-Reservierung. Soweit das Messe-Livegeschehen.
Als „Mess dehäm“ werde der zweite Part stattfinden. Dazu können Interessenten lustige Messe-Utensilien erwerben, angefangen von Armbändchen, Masken, Halstücher und T-Shirts, natürlich alles mit Messe-Motiven. Und dazu natürlich die „Messe-Doos“, Komplettpreis ca. 20 Euro. Zu erwerben im Kundencenter der Stadtwerke oder auch im Heimatmuseum.
Der Sonntagvormittag steht im Zeichen eines Online-Messefrühschoppens. Eine Stunde lang spielen die „Members“, natürlich nur virtuell. Neun Euro kostet dieser Spaß, der aber nur über die Website der Stadt zu erwerben ist und aus Bier, Schnitzelweck oder Trinkgeld und dem Zugangscode.
Diese Artikel können jetzt schon bestellt werden, ausgeliefert werden sie rechtzeitig vor der „Klän Mess“.
Viel organisatorischer Aufwand, aber der Stadt und der Marktmeisterin ist es das wert, damit auch 2020 die Mess gefeiert werden kann, wenn auch in kleinem Rahmen.
Unter allen Planungen steht das Thema Corona: Im schlimmsten Fall muss alles abgesagt werden. Denn, so Jochen Hartloff: „Die Gesundheit ist das Wichtigste“.
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
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