STIHL hat sich anderweitig entschieden
Schellweiler leider aus dem Rennen
Kusel. Für das von STIHL anvisierte europäische Logistikzentrum war das Gewerbegebiet Schellweiler/Ehweiler zwar geografische Randlage gewesen, blieb aber wegen seiner Erweiterungsoption sehr lange in der Auswahl.
Im Gegensatz zu den beiden anderen in der Auswahl stehenden Standorten seien in Schellweiler/Ehweiler zwar das Eigentum in Hand der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan, aber die Bebauungspläne waren noch zu erstellen und somit auch die Gefahr nicht auszuschließen, dass bei der Schaffung von Baurecht noch Komplikationen auftreten könnten.
Die anderen beiden Standorte liegen inmitten größerer Gebiete und sind bereits vollständig beplant und erschlossen. Obwohl sich die Auswahl immer hinausgezögert hat und noch immer nicht final zwischen den anderen beiden Standorten entschieden wurde, steht der Endtermin Frühjahr 2022 seit einem Jahr unverrückbar fest.
Schellweiler/Ehweiler hat auch bei der finanziellen Kalkulation nicht gerade beste Konditionen für ansiedlungswillige Investoren bieten können, wenngleich Verbandsgemeinde und Landkreis sich hier sehr engagiert haben.
Dr. Stefan Spitzer und Otto Rubly: „Bei einem Termin im Mainzer Wirtschaftsministerium habe man eine sehr hohe Zuschussvorstellung für die äußere Erschließung des Gebietes erreichen können“. Aber natürlich konnte dieses nicht die GA Förderung, auf welche ansiedlungswillige Investoren in vielen anderen Landkreisen oder Gebieten (z.B.: bei den Mitbewerbern in Völklingen und Metz mit jeweils anderen Projektentwicklern) ersetzen. Der Landkreis Kusel sei schon 2009 vom Land nur noch zu Teilen, und in der aktuellen EU Förderperiode überhaupt nicht mehr vom Land als GA Fördergebiet berücksichtigt worden.
Gerade jetzt, nachdem die Ansiedlung von STIHL in Schellweiler/Ehweiler nicht geklappt habe, müssen die Verbandsgemeinden und auch der Landkreis gemeinsam gegenüber der Landesregierung und Bundesregierung parteiübergreifend gemeinsam auftreten und versuchen, dass wir mit unseren Gewerbegebieten und dem Landkreis insgesamt wieder GA Fördergebiet werden. In Regionen, die GA Fördergebiet sind, können ansiedlungswillige Firmen je nach Größe von 10 - 30 % Zuschuss zu ihrer Investition erhalten. Was in diesem Fall bei einer Investition von fast 70 Mio. € eine erhebliche Größe in der Projektkalkulation darstellt und in keinster Weise durch Leistungen von VG und Landkreis kompensierbar ist.
Rubly wünscht sich, dass die Wirtschaftsförderer der Verbandsgemeinden und des Landkreises eine Resolution erarbeiten, welche die 3 Verbandsgemeinderäte und der Kreistag in ihren nächsten Sitzungen beschließen. Es ist unverständlich, dass alle um uns herumliegenden Gebietskörperschaften in unterschiedlicher Intensität, aber dennoch als im GA Gebiet berücksichtigt sind. Nicht aber der strukturschwächste Landkreis Kusel.
Die Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan wird die Erschließung des Gebietes -soweit es nicht zuschussschädlich ist- weiter mit Hochdruck verfolgen.
Spitzer und Rubly begrüßen, dass die aktuellen Verhandlungspartner weiterhin Interesse an dem Gewerbegebiet zeigen. Gleichzeitig haben auch die Tätigkeiten rund um die Ansiedlung von STIHL andere Projektentwickler auf das Gebiet aufmerksam gemacht, was dazu führte, dass die Verbandsgemeinde mittlerweile mit ihnen in Kontakt steht.
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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