Gasleitungen sollen erneuert werden - Planfeststellungsverfahren
Dackenheim-Heßheim. Für viele unsichtbar und eigentlich kriegt man als normaler Bürger hiervon nichts mit: im Boden sind Gasleitungen verlegt, die zu einem größeren Netz verbunden sind. So gibt es beispielsweise eine Gashochdruckleitung Homburg-Rhein, die zwischen Dackenheim und Heßheim verläuft. Auch diese Leitung ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Aus diesem Grund hat der regionale Netzbetreiber, Creos Deutschland GmbH, bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord einen Antrag auf Neubau gestellt. Die SGD Nord prüft und entscheidet nun in einem Planfeststellungsverfahren, ob das Projekt umgesetzt werden darf.
Die neue Gasleitung hat eine Länge von rund 9,3 Kilometern und erstreckt sich über das Gebiet der Verbandsgemeinden Freinsheim und Leiningerland im Landkreis Bad Dürkheim, sowie der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim im Rhein-Pfalz-Kreis. Auf einem Großteil der Strecke, der in etwa vom „Golfgarten Deutsche Weinstraße“ in Dackenheim bis zur „Süd-Müll Deponie“ in Heßheim reicht, wird die Leitung rund 150 bis 250 Meter weiter südlich verlaufen als zuvor, damit der von Weinbauern genutzte Hauptwirtschaftsweg nicht in Anspruch genommen werden muss. Die übrigen Leitungsabschnitte sollen auf dem Gebiet der bestehenden Trasse gebaut werden.
Die SGD Nord, die im gesamten Rheinland-Pfalz für die Zulassung von Gasversorgungsleitungen zuständig ist, prüft in dem Verfahren die Vereinbarkeit des Projekts mit privaten und öffentlichen Interessen. Insbesondere die Aspekte Wasserrecht, Naturschutz, Landwirtschaft, Straßenverkehr und Bodenschutz werden in den Blick genommen. Am Ende entscheidet die SGD Nord, ob der Bau genehmigt wird, ob Änderungen notwendig sind oder ob das Vorhaben abgelehnt wird. Das Verfahren findet unter Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Die Planunterlagen können in der Zeit vom 24. Juni 2024 bis zum 23. Juli 2024 unter folgendem Link eingesehen werden: https://s.rlp.de/u4g0v.
Einwände müssen eingereicht werden
Da hier die Bevölkerung beteiligt wird, müssen Einwände gegen das Vorhaben bis spätestens 23. August 2024 eingereicht werden.
Sollte es Einwände geben, dann kann es zu einer Erörterung oder Onlinekonsultation kommen. Laut Pressemitteilung der SGD Nord ist eine Erörterung eine Veranstaltung, bei der über ein Bauvorhaben von öffentlichem Interesse diskutiert wird. Teilnehmen dürfen beispielsweise Behörden, Naturschutzvereine, Gutachter, der Bauherr sowie betroffene Bürgerinnen und Bürger. Das Ziel ist, alle relevanten Aspekte zusammenzutragen. Onlinekonsultationen sind die digitale Alternative zu Erörterungen. Einwände und Äußerungen werden digital bei der SGD Nord eingereicht. Diese sichtet und bewertet die Beiträge und verfasst Stellungnahmen. Das Verfahren, das in der Corona-Pandemie entstanden ist und inzwischen regulär genutzt werden darf, geht über mindestens zwei, maximal jedoch drei Runden.
Weiterer Netzabschnitt soll erneuert werden
Die Creos Deutschland GmbH plant neben der oben geschilderten Erneuerung auch den Neubau und den Betrieb der Leitung zwischen Wattenheim und Dackenheim, welche ebenfalls zur Trasse Homburg-Rhein gehört und sich an den Abschnitt Dackenheim-Heßheim anschließt. Dieses Vorhaben ist jedoch für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen und nicht Teil des nun eröffneten Verfahrens. gib/red
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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