„Bürckel!“
Ein-Frau-Theaterstück des Pfalztheaters in der Jugendstil-Festhalle
Landau. Der pfälzische Gauleiter Josef Bürckel war einer der mächtigsten Funktionäre des Nationalsozialismus. Das Theaterstück „Bürckel! – Frau Gauleiter steht ihren Mann“ des Pfalztheaters Kaiserslautern nähert sich der Person Bürckel und deren schrecklichen Taten aus Sicht seiner Ehefrau Hilde, gespielt von Hannelore Bähr. Das Ein-Frau-Stück aus der Feder von Peter Roos unter der Regie von Susanne Schmelcher ist am Donnerstag, 28. April, auf der Bühne der Landauer Jugendstil-Festhalle zu sehen. Beginn ist um 20 Uhr.
Zur Geschichte
Josef Bürckel organisierte 1939 in Wien zusammen mit Adolf Eichmann die Massendeportationen der Wiener Jüdinnen und Juden. 1940 war Bürckel maßgeblich verantwortlich für die Deportation von 6.538 Jüdinnen und Juden aus Baden und der Saarpfalz ins französische Internierungslager Gurs. Im selben Jahr meldete er als erster deutscher Gauleiter „seine“ Saarpfalz als „judenfrei“. Doch trotz seiner furchtbaren Taten war Bürckel auch nach seinem Tod 1944 in Teilen der Pfalz lange Zeit weiterhin geachtet.
Für die Schilderung der Person Bürckel begab sich Bühnenautor Roos auf jahrelange Recherche. Wichtige Quelle war dabei die Akte von Bürckels Frau Hilde von 1949. Anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation der Pfälzer Jüdinnen und Juden im Jahr 2020 schrieb Roos ein Stück, in dem die „schillernde“ Figur Josef Bürckel im Mittelpunkt steht. Die Schauspielerin Hannelore Bähr erzählt aus Sicht Hilde Bückels in einem großartigen Monolog bewegend und aufwühlend von den damaligen Ereignissen.ps
Autor:Silvia Krebs aus Landau |
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