„Drei hin und weg“
Alica und Michl Hils aus Landau leben im Wohnmobil
Landau. Die beiden sind geschiedene Leute und beste Freunde, haben ihr gesamtes Leben in Deutschland aufgegeben und wollen die Welt erkunden. Am 1. April haben Alica und Michl Hils aus Landau mit ihrem 11-jährigen Hund Paul ihre Weltreise im umgebauten Wohnmobil gestartet.
Von Tim Altschuck und Kim Rileit
Alica Hils kommt aus der ehemaligen Lackierwerkstatt ihres Ex-Mannes Michl, der im Innern den Boden pflastert und die letzten Vorbereitungen trifft. „Die Übergabe wurde vorgezogen“, berichtet sie vom Zeitdruck – denn schon in vier Tagen soll es losgehen.
Mit unvorhergesehenen Ereignissen kommen die beiden klar, schließlich ist auch auf ihrer Reise wenig geplant: Bis auf die grobe Route keine Pläne. „Wir bleiben da, wo es uns gefällt“, berichtet die 36-Jährige. Den beiden ist anzusehen, dass der Umbau und die Vorbereitungen viel Zeit und Nerven gekostet haben: „Wir sind froh, wenn es dann endlich losgeht“, so Hils weiter.
Die beiden kauften einen Mercedes 814 gebraucht und entkernten es bis auf das Getriebe entkernt. In die Umbauten investierten die beiden ein Jahr und etwa 45.000 Euro. Im Gefährt selbst ist mehr Platz, als sich von außen erahnen lässt. Es gibt eine kleine Küchenzeile samt Backofen, denn „Michl kocht wahnsinnig gerne und ich backe wahnsinnig gerne“, erzählt Alica Hils schmunzelnd. Daneben befindet sich ein großer Kühlschrank mit Gefrierfach und gegenüber ist eine Sitzecke. Im hinteren Bereich befinden sich das Bett und die Toilette mit integrierter Dusche.
Mit Händen und Füßen
Die Reise finanzieren sie aus Ersparnissen, Alica Hils hat noch etwa 18 Monate Urlaub und Überstunden aus ihrem Job als Krankenpflegerin übrig. Unterwegs wollen die beiden in ihren Berufen arbeiten, „damit uns nicht langweilig wird“, so Hils. „Ich könnte mir vorstellen, in einem Krankenhaus zu hospitieren“, erzählt sie. Das habe sie schon mal auf einer Reise gemacht.
Die drei Abenteurer starten über Frankreich in Richtung Spanien und Portugal. „Wir bleiben vielleicht drei, vier Monate, dann geht es weiter über Marokko und nach Asien“, erklären die beiden. Alica, Michl und Paul sind „gegen alles geimpft, was ging“, um auf der Reise kein Risiko einzugehen. Sollte es Komplikationen mit dem Fahrzeug geben, sind viele Ersatzteile und Michls Sachverstand an Board. Ebenfalls mitgenommen werden ein leichtes Motorrad und E-Bikes. „Das wird kein Sightseeing-Trip“, erklärt Alica Hils, die auf ihren Reisen viel lieber lokales Essen probiert als im Hotel zu essen. „Wir sprechen Englisch, Spanisch und haben unsere Hände und Füße, das sollte reichen“, lacht Hils.
Mit ihrem Wohnmobil sind die Abenteurer völlig unabhängig. Auch die aktuellen Spritpreise bereiten ihnen keine größeren Sorgen: „Wir können ja länger stehenbleiben und sind autark“, erklärt Alica Hils. Fünf Solarpanels auf dem Dach sorgen für Strom, 300 Liter frisches Wasser sind im Tank und 60 Liter fasst der Abwassertank. „Selbst, wenn die Sonne uns mal im Stich lässt, können wir unseren Strom vom Netz beziehen“, sagt Hils. Auch für Internet ist gesorgt: Der eingebaute Router kann über eine SIM-Karte Internet empfangen. Somit können die beiden ihre Abenteuer auch mit der Welt teilen.
Weitere Informationen:
Auf Facebook findet man sie unter Dreihin Undweg und auf Instagram unter @drei_hin_und_weg. Mit der Zeit soll auch ein Reiseblog folgen.
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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