Zum 75. Jahrestag des Bombenangriffs auf die Stadt Landau im Zweiten Weltkrieg:
Buchneuauflage und Gedenkveranstaltung in der Stiftskirche
Landau. Es ist die erste Publikation innerhalb der vom Archiv und Museum der Stadt Landau herausgegebenen Schriftenreihe zur Stadtgeschichte, die eine zweite Auflage erfährt: Der Band „Landau 1945“ mit Beiträgen von Dr. Michael Martin und Rolf Übel wurde jetzt anlässlich des 75. Jahrestags des Bombenangriffs auf die Stadt im Zweiten Weltkrieg neu aufgelegt und ist ab sofort erhältlich. Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer, Autor Rolf Übel sowie die Dekane Axel Brecht und Volker Janke stellten das Buch nun vor.
„Das 2005 veröffentlichte Buch, das das Ende des Zweiten Weltkriegs und die unmittelbare Nachkriegsgeschichte in Landau thematisiert, war innerhalb weniger Monate ausverkauft – vor allem wegen der Erlebnisberichte der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Viele von ihnen haben darin ihrem persönlichen Lebenstrauma Ausdruck verliehen“, erklärte Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer. Eine weitere Besonderheit des Bands seien – neben der aufwändigen Gestaltung durch den Landauer Grafikdesigner Klemens Kluge – die vielen Fotos und Abbildungen. „Nicht viele Städte haben einen solchen Bildfundus, wie er uns zur Verfügung steht: 1945 wurde die ganze Stadt generalstabsmäßig fotografiert“, so Kohl-Langer. Seit jener ersten Auflage habe es immer wieder Nachfragen gegeben, nicht nur von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, sondern zunehmend auch von der jüngeren Generation. „Vor allem in letzter Zeit, seit Wiedererstarken des Rechtspopulismus und dem Engagement vieler jungen Menschen gegen Rechts, ist das Interesse an lokalen Publikationen zur NS-Zeit in Landau besonders groß. Mit dem Buch können wir dieses Interesse bedienen. Es ist ein guter Beitrag im Rahmen unseres Bildungsauftrags“, erklärte die Stadtarchivarin weiter.
„Der 75. Jahrestag des Bombenangriffs wie auch der Befreiung wenige Wochen später im nächsten Jahr sind ein guter Anlass, um das Buch wieder herauszubringen und uns zu vergegenwärtigen, was damals passiert ist und wie es dazu kam“, bestätigte Oberbürgermeister Hirsch. Das sei auch der Sinn der Gedenkveranstaltungen jedes Jahr am 16. März. „Ich bin sehr dankbar, dass wir immer wieder gemeinsam mit den Kirchen unterschiedliche Orte der Betroffenheit aufsuchen – ob es bis jetzt der Kreuzgang in der Augustinerkirche, das ehemalige Gelände der Landesgartenschau, wo damals die bombardierten Kasernen standen, oder das Vinzentius-Krankenhaus waren. Jetzt kommen wir zu euch in die Stiftkirche“, wandte er sich an die beiden Dekane Axel Brecht und Volker Janke. „Die Veranstaltung im nächsten Jahr soll ein Gedenken sein, in dem das Thema Bildung über diese Zeit im Vordergrund steht. Wir haben deshalb auch geplant, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Stiftkirche beim Gottesdienst mitwirken“, verrieten die beiden Dekane.
„Landau 1945“ ist der achte Band der Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Landau. Herausgegeben und finanziert von der Stadt Landau sowie mit Unterstützung der Sparkasse SÜW, wurde er in einer Auflage von 500 Exemplaren in der zweiten Auflage gedruckt und ist ab sofort für 18 Euro im Stadtarchiv in der Maximilianstraße sowie im Landauer Buchhandel erhältlich.
Der Gedenkgottesdienst zum 75. Jahrestag des Bombenangriffs auf die Stadt Landau findet am Montag, 16. März 2020, um 17 Uhr in der Stiftkirche statt. stp
Autor:Thomas Klein |
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