EWL dichtet Abwasserrohre
Diesen Monat Kanalsanierung in Landau Süd
Landau. Ab heute saniert der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) die Abwasserführung im Bereich der Zweibrücker und Weißenburger Straße sowie der Schlossstraße. „Die Rohre sind in die Jahre gekommen. Mit einem speziellen Verfahren dichten wir diese von innen ab, das ist ein wichtiger Beitrag für den Umwelt- und Gewässerschutz“, informiert Anton Zips, Projektleiter des EWL. Für die Maßnahme werden die stark frequentierten Straßen abschnittsweise verengt und der Verkehr teilweise örtlich umgeleitet. Nach jeweils zwei Tagen zieht die Baustelle dann weiter, insgesamt sind vier Abschnitte geplant. Diese sollen Ende April abgeschlossen sein, Voraussetzung ist eine weitgehend trockene Witterung.
Die Experten arbeiten mit dem sogenannten Inliner-Verfahren, das die vorhandenen Schachtzugänge nutzt. Da die ausführende Fachfirma aber Platz für Fahrzeuge und Materialien benötigt, sind örtliche Einschränkungen notwendig, allerdings in einem deutlich geringeren Umfang wie bei Tiefbauarbeiten.
Zweistufiges Vorgehen mit Roboterunterstützung
Das Inliner-Verfahren ist besonders günstig und nutzt moderne Robotertechnik sogar in beiden Arbeitsgängen: Im ersten Schritt werden die kleinen Helfer bestückt mit Kamera und einer ferngesteuerten Fräse in den Kanal eingesetzt. Sie beseitigen dort Unebenheiten und glätten die Innenseite der Rohre. Das passiert durch vorhandene Kanalzugänge. Im zweiten Arbeitsschritt zieht der EWL dann spezielle Schläuche ein, die mit Kunstharz getränkt sind. Diese Inliner werden dann mit Druckluft aufgeblasen, so dass sie sich eng an die Innenwände der alten Rohre legen. Ein zweiter Roboter rollt dann mit einer UV-Lampe durch den ausgekleideten Abschnitt und härtet damit das Material aus. So entsteht schnell und kosteneffizient eine abdichtende Schicht im Innern der Abwasserrohre. „Das ist wichtig, denn reinigungsbedürftiges Wasser gehört zur Reinigung in die Kläranlage. Mit der Maßnahme tragen wir unseren Teil dazu bei, dass es dort auch komplett ankommt“, erläutert Anton Zips. Denn nach Jahrzehnten können an den Betonrohren poröse Stellen oder feine Risse durch Erdbewegung oder Baumwurzeln entstehen. Solche Veränderungen detektiert der EWL mit Hilfe regelmäßiger Kamerabefahrungen. Die Ergebnisse münden dann in einem Sanierungs- und Investitionsplan.
Info für Anwohner
Mitarbeitende des ausführenden Unternehmens informieren die Anwohner über ein Flugblatt. Darin bittet der EWL auch darum, während der Arbeiten tagsüber möglichst wenig Wasser zu benutzen. Denn je weniger Wasser durch die Rohre fließt, desto besser lassen sich die Inliner einziehen. ps
Autor:Sabine Meyerhöffer aus Landau |
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