Depressionsforschung
Emmy-Noether-Forschungsgruppe an RPTU in Landau bewilligt

Die experimentelle Erforschung von Depression und die Anwendung der Erkenntnisse in der Therapie wird über sechs Jahre gefördert | Foto: Nischaporn/stock.adobe.com
  • Die experimentelle Erforschung von Depression und die Anwendung der Erkenntnisse in der Therapie wird über sechs Jahre gefördert
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Landau. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine Emmy-Noether-Forschungsgruppe an der RPTU in Landau bewilligt.

Experimentelle Erforschung von Depression

Die neue Forschungsgruppe um Dr. Tobias Kube von der Arbeitseinheit „Klinische Psychologie und Psychologie des Erwachsenenalters“ wird sich der experimentellen Erforschung von Depression und der Anwendung der Erkenntnisse in der Therapie widmen. Die DFG fördert die Arbeit des klinischen Psychologen über einen Zeitraum von sechs Jahren mit rund 1,5 Millionen Euro.
Wer an Depression leidet, quält sich meist auch mit einem schlechten Selbstbild. Dabei ist es nicht so sehr das negative Selbstbild an sich, das charakteristisch für Depressionen ist, denn auch psychisch gesunde Menschen haben gelegentlich negative Gedanken wie „Das schaffe ich nicht“. Das Besondere an Depressionen ist eher, wie Tobias Kube in Studien gezeigt hat, dass die eigene negative Wahrnehmung veränderungsresistent ist – selbst dann, wenn man positive Erfahrungen macht oder lobendes Feedback bekommt.

Dauer der Förderung - sechs Jahre

In den kommenden sechs Jahren wird die „Emmy Noether-Forschungsgruppe zur experimentellen Depressionsforschung“ diesen Schwierigkeiten in der Verarbeitung von neuen positiven Erfahrungen in der Depression weiter auf den Grund gehen. Konkret wollen die Forschenden Antworten auf die Fragen erhalten, welche Faktoren daran beteiligt sind, beispielsweise welche gedanklichen Prozesse dabei eine Rolle spielen oder welchen Einfluss emotionale Aspekte ausüben. Außerdem wird die Forschungsgruppe erstmals beleuchten, inwiefern Schwierigkeiten in der Verarbeitung neuer positiver Erfahrungen ein Risikofaktor für ein schlechteres Ansprechen auf eine Psychotherapie sind. Dafür werden die Forschenden die Therapieverläufe von 160 Patienten mit Depressionen über einen längeren Zeitraum beobachten. Sollte sich die Hypothese der Forschungsgruppe bestätigen, hätte dies wichtige Schlussfolgerungen für die psychotherapeutische Behandlung: So könnte es wichtig sein, Menschen mit Depressionen zu Beginn der Therapie gezielt dabei zu helfen, neue positive Erfahrungen annehmen zu lernen, damit sie von den folgenden Inhalten der Therapie auch nachhaltig profitieren können.

Zum Leiter der Forschungsgruppe

Dr. Tobias Kube ist seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich „Klinische Psychologie und Psychologie des Erwachsenenalters“. Er studierte Psychologie an der Philipps-Universität Marburg (2010 bis 2015), promovierte sich dort 2018 und erhielt den Promotionspreis für die beste Doktorarbeit in der Sektion „Lebenswissenschaften und Medizin“. 2019 war er für sechs Monate Postdoc-Forschungsstipendiat an der Harvard Medical School in Boston (USA).

Was das Emmy Noether-Programm ist

Das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft eröffnet besonders qualifizierten jungen Wissenschaftlern die Möglichkeit, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren. red

Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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