Zwei Oberstufenschüler sammeln achtlos Weggeworfenes in Landau
Engagement auch im Lockdown
Landau. Homeschooling, Chillen, Chatten? Wer glaubt, dass Teenager im Lockdown ausschließlich damit beschäftigt sind, der irrt. Die beiden 16-jährigen Carlos Logé und Louis Hess tun mehr – sie engagieren sich deutlich sichtbar für ein sauberes Landau. Seit Anfang Januar sammeln sie wöchentlich achtlos Weggeworfenes im Savoyenpark und im Quartier Vauban. Genau genommen handelt es sich um ein Lernprojekt, für das sich die beiden Elftklässler der Montessori-Schule entschieden haben. Inzwischen sind sie überzeugt: „Wir tun hier etwas Sinnvolles. Und es macht uns nachdenklich, warum so viel Zeug achtlos auf Grünflächen geworfen wird“, berichten die beiden. Immer montags oder freitags ziehen sie los mit Greifzangen, Handschuhen und Abfallsäcken, die ihnen der EWL als Projektpartner zur Verfügung stellt. Mit der Firma Gerach unterstützt ein weiterer Partner in Form einer Gitterbox, die in der Lina-Kößler-Straße bereitsteht. „In der Box wird geballt sichtbar, was so alles im öffentlichen Raum entsorgt wird und im Kleinen nicht immer auffällt“, unterstreicht Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, zugleich Verwaltungsratsvorsitzender des EWL, und dankt den Jugendlichen für deren gesellschaftliches Engagement. Anfangs sei es etwas peinlich gewesen, mit Greifzange und Abfallsack loszuziehen, berichtet Carlos Logé. „Das ist aber durch. Denn Passanten äußern sich positiv, wenn sie uns sehen. Wir erhalten sogar Lob, dass wir etwas für die Umwelt leisten.“ Insgeheim gehofft hatten die beiden Jugendlichen auf diese Reaktionen – eingeplant war das aber nicht. Bis Ende März setzen die beiden ihre Sammeltouren noch fort, dann endet das Projekt. Eines steht aber für Carlos und Louis jetzt bereits fest: Durch das gezielte Sammeln hat sich ihre Wahrnehmung verändert. Erst jetzt sei ihnen die Dimension des achtlos weggeworfenen Abfalls in Parks und auf Grünstreifen bewusst geworden.
Autor:Thomas Klein |
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