Nützliche Insekten
Friedliche Hornissen zu Besuch
Zu meiner Freude hatten sich letztes Jahr die zu den Faltenwespen gehörenden Hornissen, in meinem Vogelkasten häuslich eingerichtet. Sie gelten als Nützlinge, die allerlei Schädlinge wie beispielsweise Raupen von Gemüse und Obstbäumen vertilgen und auch den Wespen nachstellen. Wenn sie sich nicht bedroht fühlen sind es friedliche, unter Artenschutz stehende Insekten – ich konnte zur Beobachtung sogar direkt unter dem Kasten stehen.
An einem Nachmittag beobachtete ich zufällig in meinem Garten, wie eine dieser Hornissen eine Honigbiene gefangen und an Ort und Stelle blitzschnell filetiert hatte. Erst entfernte die Hornisse das Hinterteil der Biene, dann kamen der Kopf, die Flügel, die Beine und zum Schluss noch der Kopf an die Reihe, bis nur noch der Rumpf übrig war. Bei diesem Vorgang hing sie nur mit einem Hinterbein am Blütenstand der Fetthenne. Anschließend flog sie sofort in das Nest zurück. Leider hatte ich meinen Fotoapparat nicht mit in den Garten genommen, um das Spektakel aufzunehmen.
Bei einem Fahrradausflug in den Offenbacher Forst, stieß ich überraschend auf ein bemerkenswertes Hornissennest, das den Vogelkasten bereits völlig umbaut hatte. Entweder war das Volk sehr stark angewachsen oder im Wald herrschte „Wohnungsnot“.
Als mein Mann kürzlich den von den Hornissen besiedelten Vogel-Nistkasten für die kommende Brutsaison der Meisen öffnete und reinigte, kam ein architektonisches Gebilde zum Vorschein. Erkennbar bauen die Hornissen aus zerkauten Holzfasern, einer Art Papiermasse, ein mehrstöckiges, durch „Verbindungs-Stege“ getrenntes Nest. In einer dieser herausgetrennten „Etagenwohnungen“ kann man noch einige abgestorbene Larven erkennen, die es leider bis zum Saisonende nicht mehr zur vollständigen Entwicklung geschafft haben.
Das Märchen, 7 Stiche der Hornisse würden einen Menschen töten, ist blanker Unsinn. Inzwischen weiß man, dass das Gift der Hornisse eine geringere Wirksamkeit gegenüber dem der Honigbiene hat. Stiche von Wespen, Hornissen, Bienen und auch Hummeln, sind aber allesamt in etwa gleich schmerzhaft.
Autor:Beatrix Kammerer aus Landau |
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